Gleich nach der Aufforderung zur Freude heißt es: "Der Herr ist nahe! " Das ist auch die Botschaft an uns: Freuet euch, Jesus Christus ist zu uns gekommen und er ist nahe! Wir dürfen Christen sein, erlöst, befreit und Menschen mit einer Zukunft, die nicht mehr durch das Sterben begrenzt ist. Wir leben mit Christi Beistand, in Zuversicht und Erwartung. Dem kann nur eine Gemütsbewegung der Freude entsprechen. Sicher, die Wiederholung "… und abermals sage ich euch …" kämpft gegen Zweifel und bedrückende Lebenserfahrung an. Auch in diesem Jahr war die Adventszeit besonders belastet. Die Coronapandemie macht uns schwer zu schaffen. Familien haben Verstorbene zu beklagen, und wir wissen noch nicht, wie wir aus der ganzen Situation herauskommen werden. Jochen Klepper hat uns das großartige Adventslied "Die Nacht ist vorgedrungen …" geschenkt. In viel bedrängterer Zeit dichtet er: "Noch manche Nacht wird fallen auf Menschenleid und -schuld. Doch wandert nun mit allen der Stern der Gotteshuld. "
18. Dezember 2021, 06:00 Uhr 33× gelesen 2 Bilder 4. Sonntag im Advent Freuet euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich: Freuet euch! Der Herr ist nahe! Philipper 4, Verse 4. 5b Einer meiner Dozenten wurde einst in seiner Bibelkundeprüfung gefragt, was denn im Philipperbrief stünde. Er antwortete: "Freuet euch! " "Und was steht noch drin", so der Prüfer, Antwort: "Abermals sage ich: Freuet euch! " Die doppelte Aufforderung zur Freude hat ihren Grund: Jesus Christus ist in unsere Welt gekommen, er ist Mensch und ein Diener Gottes und der Menschen geworden. Das hat ihn am Kreuz das Leben gekostet, aber Gott hat ihn auferweckt, er herrscht in Ewigkeit. Das besingt der Christushymnus im 2. Kapitel. Der ganze Brief strahlt eine Dankbarkeit und Freude über Glaube und Zugehörigkeit zu Christus aus. Deshalb können die Christen in Philippi fröhlich sein und auch der Schreiber des Briefes. "Christus ist mein Leben und Sterben mein Gewinn", bekennt der Apostel Paulus, weil das ewige Leben auf ihn wartet.
"Ich dachte, ich hätte noch eine Aufgabe hier auf der Erde", sagte er und lächelte mich an, "aber es scheint, als würde mich Gott ziemlich bald nach Hause holen. " Ja, so sieht es aus. Die Ärzte halten sich bedeckt, aber es werden wohl eher Wochen, als Monate sein – wenn überhaupt. Wie muss sich ein Mann fühlen, der nichts ahnend solch eine Botschaft in sein Leben geschleudert bekommt, wie ein Schlag in die Magengrube: "Es tut mir leid, ihnen das sagen zu müssen, aber Sie haben unheilbaren Krebs und werden sehr bald sterben … " Sterben ein Gewinn? Ich traue mich nicht so recht, Greg danach zu fragen. Aber in mir brodelt es. Wie würde ich reagieren, wenn man mir eröffnen würde, ich hätte nur noch kurz zu leben? Wie kann ein Mensch solch eine Nachricht aushalten? Ich frage Greg: "Hast du Angst vor dem Sterben? " Wieder lächelt er sanft und sagt: "Weißt du, Jürgen, der alte Paulus hat es einmal gut ausgedrückt, als er sagte: » Christus ist mein Leben und das Sterben für mich nur Gewinn «" (Philipper 1, 21 HfA).
Auch mir. Denn, auch wenn wir uns nicht vorstellen können, wie das Leben nach dem Tod aussieht, ist es eine große Erleichterung zu wissen, dass wir nicht allein auf dieser Reise sind. Dass jemand da ist, der mit dir jubelt, wenn du gerade ein Hoch erlebst, und dich trägt, wenn du zu schwach geworden bist, um weiterzugehen. Dass jemand da ist, der dich versorgt und alles in seiner Hand hält. Inklusive deines Lebens. Wer sagt denn, dass alles mit dem Tod aufhört? Keiner kann davon berichten, ob es weitergeht oder nicht. Aber diese Möglichkeit zu haben, dass da wirklich mehr ist als nur unser Leben auf der Erde, hat mir viel Hoffnung gegeben. In Philipper 1:21 steht " Christus ist mein Leben und Sterben mein Gewinn. " Ziemlich passend, dass dieser Vers ausgerechnet im Philipperbrief zu finden ist. Hat mir diese Erkenntnis meine Angst genommen? Nein. Ich habe immer noch große Angst, aber ich weiß in welcher Hand ich bin und ich weiß, wer den besten Plan für mein Leben hat. Warum könnte Sterben also mein größter Gewinn sein?
Denn das Leid ist der der totale Gegensatz zu dem, was wir uns wünschen, wonach wir uns sehnen. Das Bleibenwollen gehört zu uns – und wie soll man Familie und Freunde, Blankenese, die Elbe – die Sonne – den Nebel – den Regen - wie sollen wir das denken – ohne uns. Nicht vermessen, als wenn es nicht ohne uns ginge, einfach vom Dazugehören. Das Leid und auch der Tod gehören zu uns Das Leben ist nicht verfügbar aber der Gedanke ist wahrscheinlich für die meisten von uns schwer zu ertragen… Wenn wir das Unerträgliche uns vorstellen es spüren, dass alles endet, dann steht da die Frage: Und worauf ist dann noch Verlass? Jetzt würde Paulus sich wiederholen "Christus" höre ich ihn sagen. Paulus hat durch Jesus Gott vor sich, der zu uns steht. Im Leben und im Tod. Wo bei uns alles zu zerbrechen erscheint – hält Gott den Kontakt – über alle Grenzen hinaus. Christus – wie seine Bürgschaft dazu. Bei der Beerdigung hilft uns die Liturgie: Am Schluss heißt es: Wir gehen hinaus zur Grabesstelle und bringen diesen Menschen zur letzten Ruhe.
Das Leben ist für mich Christus, und das Sterben Gewinn. Philipper 1, 21 Gewinnbringendes Sterben Als der Apostel Paulus diesen Satz an die Christen in Philippi schrieb, war er nicht etwa lebensmüde oder gar suizidgefährdet. Vielmehr ging es ihm darum, den Wert seines Glaubens aufzuzeigen. Wer an Jesus Christus glaubt und um die Vergebung seiner ganzen Lebensschuld weiß, möchte aus Dankbarkeit ganz für diesen Retter und Herrn leben. Die Zusagen des Herrn Jesus gelten schon hier und heute, aber sie gehen weit darüber hinaus. Wer an Jesus, den Sohn Gottes, glaubt, "hat ewiges Leben" (Johannes 3, 36). Insofern hat der Christ eine einzigartige und feste Hoffnung, die sein Sterben zum Übergang in Gottes Herrlichkeit werden lässt. Viele Menschen, die noch ohne den Herrn Jesus leben, haben verständlicherweise Angst vor dem Tod. Sie können ja nicht wissen, was mit ihnen geschehen wird, wenn sie hier ihre Augen für immer schließen. Manche versuchen sich mit dem Gedanken zu beruhigen, dass nach dem Tod alles aus sei.