«, zischelte die Stimme wieder. Es klang nicht drohend, eher neugierig und ein wenig aufgeregt. »Ist kleines Mensch, ist? « Na gut, wir haben es hier mit einem Riesenkakerlak zu tun, dachte Gregor. Bleib schön ruhig und freundlich und antworte ihm. Er will wissen »Riecht was so gut, riecht was? «. Also, sag's ihm. Gregor zwang sich, einmal tief durch die Nase zu atmen. Er bereute es sofort. Es gab nur eins, was so roch. »Ich Kacka! «, rief Boots, als hätte sie nur auf ihren Einsatz gewartet. »Ich Kacka, Ge-go! « »Meine Schwester braucht eine frische Windel«, sagte Gregor, dem die Sache etwas peinlich war. Wenn Gregor den Kakerlak richtig verstand, zeigte er sich beeindruckt. »Ahhh. Näher kommen können wir, näher kommen? «, fragte er und scharrte sacht mit einem Vorderbein. »Wir? «, sagte Gregor. Amazon.de:Customer Reviews: Gregor 1. Gregor und die graue Prophezeiung (Gregor im Unterland). Dann sah er die anderen Gestalten, die sich um sie herum aus der Dunkelheit erhoben. Die glatten schwarzen Hügel, die er für Felsen gehalten hatte, waren in Wirklichkeit die Hinterteile von rund einem Dutzend Kakerlaken.
Eine Armbanduhr hatte er nicht, aber Sekunden zählen konnte jedes Kind. »Einundzwanzig … zweiundzwanzig … dreiundzwanzig …« Bei einundneunzig gab er auf und bekam allmählich wieder Panik. Selbst in einem Traum musste man irgendwann landen, oder? In diesem Moment bemerkte Gregor, dass sich der Nebel ein wenig lichtete. Er konnte eine glatte runde Wand erkennen. Offenbar fiel er durch ein riesiges dunkles Rohr. Von unten her spürte er einen Wind aufsteigen. Die letzten Dunstwolken verzogen sich und Gregor fiel langsamer. Seine Kleider legten sich wieder an seinen Körper. Unter sich hörte er einen leisen Schlag und dann das Trippeln von Boots' Sandalen. Kurz darauf hatte er selbst wieder festen Boden unter den Füßen. Er versuchte sich zu orientieren, wagte sich jedoch nicht zu bewegen. Völlige Finsternis umgab ihn. Während seine Augen sich an die Dunkelheit gewöhnten, bemerkte er einen schwachen Lichtstrahl zu seiner Linken. Dahinter ertönte ein fröhliches Kieksen. »Käfer! Goßer Käfer! « Gregor lief auf das Licht zu, das durch einen schmalen Spalt zwischen zwei glatten Felswänden drang.
Es gab nur eine Möglichkeit, wie diese Wirbelfahrt durch den leeren Raum enden konnte. Er fiel und fiel. Gregor wusste nicht genau, wie lange, aber auf jeden Fall so lange, dass es eigentlich nicht sein konnte. Es gab doch eine Grenze für die mögliche Tiefe eines Lochs. Irgendwann musste man im Wasser landen oder auf einem Felsen oder auf den Erdplatten oder so. Es war wie der Albtraum, den er manchmal hatte. In dem Traum war er immer hoch oben, irgendwo, wo er nicht sein sollte, zum Beispiel auf dem Dach seiner Schule. Er ging am Rand entlang, und plötzlich gab der feste Boden unter seinen Füßen nach und er segelte nach unten. Alles löste sich auf, nur das Gefühl des Fallens blieb, der näher kommende Boden, der Schrecken. Genau im Mome nt des Aufpralls wachte er jedes Mal schweißgebadet und mit wildem Herzklopfen auf. Es ist ein Traum! Ich bin im Wäschekeller eingeschlafen, und das ist der verrückte Traum, den ich immer habe!, dachte Gregor. Natürlich! Was soll es sonst sein? Das Bewusstsein, dass er nur schlief, beruhigte ihn, und er begann die Zeit zu messen.