Sind es oft Spinnen – Bourgeois nennt sie «Maman» –, die mit ihren staksenden Beinen wahlweise einen schützenden Kokon oder einen klaustrophobischen Käfig um die Besucher legen, umgarnt sie hier eine hochsensible und doch aggressive papierene Gedankenwelt. «The Violence of Handwriting Across a Page», der treffende Untertitel der Ausstellung. Louise Bourgeois beschäftigte sich immer wieder mit der Rolle der Frau. Hier die Besenfrau (1997) vor der Skizzenwand. Georgios Kefalas / EPA Eine Mutter macht noch keine Madonna Louise Bourgeois, 1911 geboren, wuchs in der Nähe von Paris auf, wo ihre Eltern ein Geschäft für die Restaurierung von Tapisserien führten. Louise hätte ein Junge werden sollen. Dass sie seinen Namen – «Louis» – trägt, sollte den Vater trösten. Das Verhältnis zu den Eltern blieb schwierig. Dass der Vater die Mutter betrügt, sich die Mutter wiederum nicht wehrte, konnte Louise kaum je verzeihen. Sie selbst sollte später mit dem Kunsthistoriker Robert Goldwater drei Söhne grossziehen.
Ein leerer Sack – ein leeres Haus; aber eben auch: unfruchtbare Frau, Frau ohne Milch. Ein voller Sack – das Gegenteil. Die zentralen Themen in ihrem Jahrhundertleben und -werk tauchen hier auf: Körperlichkeit und Geschlechterzuweisung, Gegenstände als Speicher, als buchstäbliche Behälter von Erinnerung, psychosoziale Effekte auf den Körper, nicht zuletzt Modelle der Selbstbehauptung als Frau und Künstlerin. Das Zentrum des gläsernen Oktogons von Louise Bourgeois nimmt das Beispiel einer "Zelle" ein. Als architektonische Elemente sind die sac forms mit den raumgreifenden Cells (Zellen) verwandt, die Bourgeois seit 1991 anfertigte. Sie gehören zu den komplexesten Werken der Künstlerin und repräsentieren laut Bourgeois "verschiedene Arten von Schmerz: physischen, emotionalen, psychologischen, geistigen und intellektuellen Schmerz … Jede Zelle befasst sich mit dem Genuss des Voyeurs, mit dem Reiz des Sehens und Gesehenwerdens. " Eine dieser Cells ist auch im Schinkel Pavillon zu sehen, Peaux de lapins, chiffons ferrailles à vendre (2006).
Louise Bourgeois (geboren 1911 in Paris, gestorben 2010 in New York, lebte in New York) hat ein einzigartiges Oeuvre geschaffen, das schon früh dazu beitrug, dass Feminismus und Psychoanalyse in den kritischen Kunstdiskurs einbezogen wurden. Sie lehrte am Pratt Institute und an der New York University. * "Ich vergebe nicht und ich vergesse nicht. Das ist das Motto, das meine Arbeit nährt. " - Louise Bourgeois - Im Werk von Louise Bourgeois verdichten sich persönliche Erfahrungen zu vielschichtigen Metaphern in Form von Gemälden, Zeichnungen, Skulpturen und Installationen. Thematische Schwerpunkte bilden dabei das Geschlechterverhältnis, ebenso wie das Geschlecht an sich. Den größten Teil ihres künstlerischen Schaffens machen Zeichnungen aus. So besteht allein der zwischen 1994 - 1995 entstandene Zyklus "The Insomnia Drawings" aus 220 Arbeiten, die über unterschiedliche Abstraktionsgrade hinweg ornamental bis figurativ erscheinen, oftmals in Begleitung poetischer Texte oder philosophischer Zitate.
Hoch komplex und provokativ locken die Zellen von Louise Bourgeois den Blick des Betrachters in kleine Käfige oder in raumfüllende Installationen. Bourgeois' Zellen beinhalten skulpturale Arbeiten der Künstlerin, Objets trouvés und bedeutungsgeladene Gegenstände aus ihrem persönlichen Besitz. Jede ist ein facettenreiches und dichtes Arrangement in einem Gehäuse, das als spannungsreiche Barriere zwischen Bourgeois' Innenwelt und der Außenwelt des Ausstellungsraums steht. Das Haus der Kunst zeigt jetzt die größte Zusammenschau dieses Werkkomplexes, die es bisher gegeben hat. Im Laufe ihrer langen künstlerischen Laufbahn hat Louise Bourgeois (1911-2010) Ideen und formale Neuerungen entwickelt, die später zu Schlüsselpositionen in der zeitgenössischen Kunst wurden. So ist sie eine der ersten Künstlerinnen, die installativ arbeitete, indem sie ihre Skulpturen als zusammenhängende Teile in einem räumlichen Kontext arrangierte. Zu den innovativsten und anspruchsvollsten skulpturalen Arbeiten innerhalb ihres umfangreichen Œuvres gehören die Zellen, mit denen sich die Künstlerin über zwanzig Jahre lang beschäftigte.
Die gesamte Serie der Zellen kreist um den Wunsch, zu erinnern und gleichzeitig vergessen zu wollen. "Du musst deine Geschichte erzählen und sie dann vergessen. Vergessen und vergeben. Das befreit dich", hatte Louise Bourgeois einmal gesagt. Louise Bourgeois, CELL XXVI, 2003 (detail), Steel, fabric, aluminum, stainless steel and wood, 252. 7 x 434. 3 x 304. 8 cm, Collection Gemeentemuseum Den Haag, The Netherlands, Photo: Christopher Burke, © The Easton Foundation / VG Bild-Kunst, Bonn 2015 "In der Kunstgeschichte ohne Beispiel" Als neue skulpturale Kategorie haben die Zellen "ihren Platz irgendwo zwischen musealem Panorama, Theater-Inszenierung, Environment oder Installation und skulpturalem Gesamtwerk, das in dieser Form und Quantität in der Kunstgeschichte ohne Beispiel ist", so Julienne Lorz – Kuratorin der Ausstellung. Zählt man die fünf Vorläufer für die Zellen, die ab 1986 mit "Articulated Lair" entstanden sind, hinzu, so hat Louise Bourgeois insgesamt 60 Zellen geschaffen. Im Haus der Kunst werden zwei dieser Vorläufer sowie 30 Zellen gezeigt.
Startseite Kultur Erstellt: 01. 06. 2012 Aktualisiert: 01. 2012, 18:06 Uhr Kommentare Teilen L. Bourgeois: Maman, 1999. · © Foto: VG Bild-Kunst, Bonn Von Wilfried DürkoopHAMBURG · Die Hamburger Kunsthalle richtet der großen amerikanischen Künstlerin Louise Bourgeois, die 2010 im Alter von 98 Jahren starb, eine fein inszenierte Ausstellung mit Werken aus ihren letzten 15 Jahren ein. Auf der Plattform zwischen Kunsthalle und Galerie der Gegenwart thront zur Begrüßung der Besucher "Maman", eine neun Meter hohe Spinne aus Bronze und Edelstahl, die in einem Gitterkäfig unter dem feisten Leib zwanzig weiße Eier aus Marmor birgt. Das staksige Wesen stammt aus dem Privatzoo der Künstlerin, deren letzte Arbeiten jetzt ihre Premiere in der Kunsthalle haben. Mit internationalen Leihgaben reich bestückt wird unter dem Titel "Passage dangereux" Gewebtes und Gesticktes, Wäsche und Tapisserien aber auch feine Zeichnungen und ein Radierzyklus gezeigt. Im Mittelpunkt der Ausstellung steht ein matt beleuchteter acht Meter langer Drahtverhau mit alten Tischen, einem zerschlissenen Teppich und wunderbar rätselhaften Objekten wie etwa Glaskugeln, einer Likörflasche in Form eines Pferdchens mit einer toten Fliege im Innern, Flakons, auch Scherben und große Knochen.
Veröffentlicht am 15. 03. 2006 | Lesedauer: 4 Minuten Eine Retrospektive in Bielefeld offenbart neue Seiten der 94jährigen Künstlerin Louise Bourgeois S ie ist die unglücklichste Künstlerin der Welt. Die am meisten Leidende. Die mit der größten Angst und der schrecklichsten Kindheit. Auch ihr Leben als Ehefrau, Künstlerin und Mutter in New York war voller Schrecken. Jedenfalls hat Louise Bourgeois die Horrorgeschichten über das leidende Kind Louise und die unglückliche Frau jahrelang selbst verbreitet, dieses Leiden zum Thema ihrer Kunst gemacht, die Kunst damit selbst erklärt und es damit allen Betrachtern leicht gemacht. Allzu leicht. Sahen sie doch in der Kunst der heute 94jährigen vor allem Selbsttherapie und Abrechnung mit dem Vater, der jahrelang ein Verhältnis mit der im Haus lebenden Englischlehrerin hatte und natürlich auch mit der Mutter, die das tolerierte. Sicher, nichts ist bequemer, als Kunst mit der Künstlerbiographie zu deuten. Da erklären sich die brutalen Vater-Dekonstruktions-Kunstwerke wie von selbst, die unauflöslichen Familienbande geraten ganz von allein in den Käfig und die Frau trägt anstelle eines Kopfes ein Haus.
Boho bleibt einer der beliebtesten Stile für Hochzeiten 2022. Trauredner und Hochzeitssänger Dennis Treiblmair zeigt mit seinem Team ein Konzept, das die Liebe ungezwungen und doch festlich zelebriert. Styling Ein schmal geschnittenes Kleid mit luftigem Tüllrock lässt der Braut viel Bewegungsfreiheit. Blickfang ist das transparente Oberteil aus grober Spitze und mit amerikanischem Dekolleté. Als Kopfschmuck zu ihren leicht gelockten Haaren wählt sie statt eines Schleiers einen Hut, dessen Krempe von Blumen umringt ist. Einen klassischen Anzug in Hell- blau trägt der Bräutigam. Dazu kombiniert er ein weißes Hemd mit verdeckter Knopfleiste und Cutaway-Kragen. Die Braut besteht auf ihr lässiges Boho-Kleid. Accessoires sind ein ebenfalls blaues Einstecktuch und eine kupferfarbene Fliege setzt einen farblichen Akzent. Zeremonie Im Innenhof der Location wird das Paar unter freiem Himmel getraut. Auf schweren Teppichen schreiten sie auf den kreisrunden Traubogen mit üppiger Blumendekoration zu. Begleitet von Live-Gesang und im Beisein ihrer liebsten Menschen geben sich Braut und Bräutigam das Jawort.
Die Locations einer Boho Hochzeit sind vor allem eines: in der Natur. Außerdem haben die folgenden Hochzeitslocations den großen Vorteil, dass ihr ungestört und in Ruhe feiern könnt. Wald oder Park Ein Wald oder Park eignen sich ganz besonders gut als Hochzeitslocation für eine Boho Hochzeit. Die Bäume im Wald bieten eine tolle Möglichkeit, um Dekoelemente wie z. Traumfänger oder Windspiele aufzuhängen. Girlanden und Lampions runden das Boho Konzept ab, während du mit Decken und Kissen tolle Loungeecken schaffst. Scheune Auch eine Scheune eignet sich ganz besonders gut für eine Boho Hochzeit. Besonders wenn du einen etwas rustikaleren Stil anstrebst, dann ist eine alte Scheune womöglich die beste Wahl für dich. Boho oberteil braut. Hier kannst du mit tollen Blumen und Boho Dekoelementen eine ganz besondere Atmosphäre schaffen. Besonders toll wird es, wenn du mit Lichterketten die Decke der Scheune schmückst und mit Kerzen Abends ein tolles Lichtkonzept kreierst. Strand Die etwas andere Hochzeitslocation für eine Boho Hochzeit ist ein traumhafter Sandstrand.
Glitzer oder Verzierungen sind bei einem Boho Brautstrauß meistens nicht vorzufinden. Stattdessen kannst du z. B. eine Mischung aus getrockneten und frischen Blumen wählen, welche locker und leicht zusammengebunden wurden. CONSTANT LOVE Boho Braut Oberteil - limitiert – www.andcompliments.com. Besonders ein großer und wilder Brautstrauß trägt zu der ganz besonderen Atmosphäre einer Boho Hochzeit bei. Das oberste Ziel auf einer Boho Hochzeit ist eine lockere Atmosphäre, in der sich jeder wohl fühlt und entspannen kann. Dieses Feeling spiegelt sich nicht nur in der Deko und dem Outfit des Brautpaars wider, sondern auch im Styling der Gäste. Wenn du sichergehen möchtest, dass deine Gäste nicht in Anzug und Krawatte und klassischen Abendkleidern mit Stilettos erscheinen, solltest du gleich auf der Einladung, um ein lockeres und dem Motto angemessenes Outfit bitten. Männer sind beispielsweise mit einem Hut, einem lockeren Anzug und farbigen Socken bestens für den Boho Style gerüstet. Damen entsprechen dem Dresscode am besten mit einem verspielten Spitzenkleid und offenen Haaren.
Brautkleid mit Tüllrock in A-Linie und Spitzencorsage – Gabriella N