27. 08. 2020 Reinhard Seeliger ist Kirchenmusiker in Görlitz. Wie viele seiner Zunft leidet auch er unter den Corona-bedingten Einschränkungen. Die Liebe zu seinem "Hausinstrument", der Görlitzer Sonnenorgel, ist ungebrochen. Mathis Orgelbau > Medien. Reinhard Seeliger spielt regelmäßig an der Görlitzer Sonnenorgel in der Peterskirche. Foto: Andreas Kirschke In Corona-Zeiten Kirchenmusiker zu sein, "das zehrt an der Substanz. Für die Seele ist es eine endlose Geduldsprobe", sagt Kirchenmusikdirektor und Orgelsachverständiger Reinhard Seeliger (60). Seine Arbeit ist seit Ende März stark eingeschränkt: Alle Proben mit dem 70-köpfigen Bach-Chor und dem 60-köpfigen Kirchenchor der Innenstadt-Gemeinde entfallen. "Mit dem Abstands-Gebot von drei Metern zwischen den Sängern ist Chor-Arbeit faktisch nicht möglich", meint Reinhard Seeliger. "Den Sängern fehlt beim Singen der Kontakt zueinander. Ich als Chorleiter höre die Sänger nur schlecht im Ganzen. Beim Proben mit großen Abständen bräuchte ich das gesamte Kirchenschiff oder große Flächen im Freien.
Am 12. Oktober 1997, genau 300 Jahre nach der Vertragsunterzeichnung durch Casparini, konnte der 1. Bauabschnitt der neuen Sonnenorgel, erbaut von der Mathis Orgelbau AG (Näfels/Schweiz), eingeweiht werden. Durch weitere Benefizkonzerte, den im März 1998 eingerichteten "orgel • punkt 12" sowie zahlreiche Orgelführungen konnten auch der 2. Und 3. Bauabschnitt finanziert werden. Seit dem 2. Mai 2004 erklingen wieder die berühmten "Sonnen". Am 24. Sonnenorgel görlitz konzerte deutschland. Juni 2006 wurde die Orgel mit der Einweihung des Schwellwerks vollendet. Insgesamt verfügt die Orgel über 88 Register mit 6. 095 klingenden Pfeifen. Seit dem 30. September 2008 ist der Orgelneubau vollständig finanziert. Trotzdem ist die Sonnenorgel weiterhin auf Ihre finanzielle Unterstützung angewiesen, da die Gemeinde allein nicht für deren Wartung und Pflege aufkommen kann. Bitte unterstützen Sie unsere Arbeit durch Ihre Spende! Herzlichen Dank! Bank für Kirche und Diakonie eG IBAN DE33 3506 0190 1566 1970 10 BIC GENODED1DKD Commerzbank IBAN DE55 8508 0000 0263 1441 00 BIC DRESDEFF850 orgel • punkt 12 Von November bis März an jedem Sonn- und Feiertag und von April bis Oktober an jedem Sonntag, Dienstag und Donnerstag sowie an Feiertagen erklingt um 12.
In der Pfarrkirche St. Peter und Paul – von den Görlitzern und ihren Gästen stets kurz Peterskirche genannt – finden Sie die wunderbare Sonnenorgel. Deren Prospekt wird bestimmt von siebzehn "Sonnen": Die Pfeifen der zwölffachen Pedalmixtur sind strahlenförmig um goldene Sonnengesichter angeordnet. Die erste Sonnenorgel erhielt die Peterskirche 1703, erbaut vom damals hochberühmten Eugenio Casparini. Nach vielen Umbauten und Veränderungen wurde das ursprüngliche Werk 1927 ausgebaut und durch eine elektro-pneumatische Orgel ersetzt. Diese fand bis 1979 im barocken Gehäuse ihren Platz. Mit Beginn der Innenraumsanierung der Peterskirche im Jahr 1980 arbeitete die Gemeinde daran, eine neue Orgel zu bauen, seit 1991 unterstützt durch den "Freundeskreis Görlitzer Sonnenorgel". 1995 erhielt die Mathis Orgelbau AG aus der Schweiz den Auftrag und vollendete 2006 mit dem Einbau des Schwellwerks ihren Auftrag. Termine : Evangelischer Kirchenkreis Schlesische Oberlausitz. Insgesamt verfügt die Sonnenorgel über 88 Register mit 6. 095 klingenden Pfeifen. Die größte der Pfeifen misst 7, 82 m. Eine weitere Besonderheit der Orgel sind die barocken Spielzüge, mit denen u. a. Vogelstimmen (Nachtigall, Kuckuck) und Meeresrauschen "gespielt" werden können.
DEFINITION Ab 1907 entwickelte Constantin Brancusi, nach traditionell-akademischen Anfängen und in radikaler Überwindung der Auffassung Rodins, über teilweise Jahrzehnte lange serielle Werkreihen, die aus der Antike und naturmythologischen Themen seiner Heimat inspiriert sind und stets die perfekte Form suchen. Seinen essentiellen Stil entwickelt und gestaltet Constantin Brancusi, auf Basis der Arbeitsmaterialien Stein, Bronze und Holz, durch stetes Abstrahieren seines Ausgangsthemas und der Konzentration auf Wesentliches. Durch diese größtmögliche Reduktion entstehen "Urformen", die weitestgehend an primitive Kunst oder an die meditative Symbolik des Fernen Ostens erinnen aber keinen direkten Bezug dazu aufweisen. Constantin Brancusis "Endlose Säule" hat durch die Reihung sicher großen Einfluss auf die Minimal Art und deren Formsysteme. HAUPTWERKE CONSTANTIN BRANCUSI Der Kuss, 1908, Stein, Philadelphia Museum Der rumänische Traumvogel Maiastra, 1912, Bronze, Sammlung Peggy Guggenheim, Venedig Aufsteigender Vogel, 1940, Marmor, Kunsthaus Zürich Unendliche Säule, 1937, vergoldeter Stahl, Heldendenkmal in Tirgu Jiu, Rumänien, 1938 Der Tisch des Schweigens mit steinernen Hockern | Tor des Kusses Die perfekte Symbiose von Skulptur und Architektur bgeründet den Ruf Constantin Brancusis als einer der einflussreichsten und bedeutensten Bildhauer des 20.
"Der Kuss", der "Vogel im Raum" oder die "Unendliche Säule" sind dafür beispielhaft. Diese serielle Arbeitsweise und die strikte Beschränkung auf Stein, Bronze und Holz sind wesentliche Elemente seines Œuvres. 1914 hat Brancusi seine erste Einzelausstellung in New York, lernt wenig später wichtige amerikanische Sammler kennen. 1921 wird er durch Man Ray in die Fotografie eingeführt. In den 1930er Jahren beschäftigt er sich verstärkt mit der Verbindung von Architektur und Skulptur. So erhält Brancusi den Auftrag für ein Heldendenkmal in Tirgu Jiu, Rumänien, das 1938 ausgeführt wird. Die hier erreichte Verschmelzung von Architektur und Skulptur begründet maßgeblich die Einschätzung Brancusis als eines der bedeutendsten Bildhauer der Avantgarde und beeinflusste zahlreiche Künstler und Architekten. In seinem letzten Lebensjahrzehnt beschäftigt sich der Künstler vor allem mit architektonischen Großprojekten. Er plant u. die "Unendliche Säule" in Chicago als Wolkenkratzer zu realisieren. Der Bildhauer erhält 1952 die französische Staatsbürgerschaft und vermacht 1956 sein Atelier dem französischen Staat.
Durch konsequente Abstraktion eines Ausgangsthemas arbeitete Brancusi das für ihn Wesentliche seines Sujets heraus und näherte sich so schrittweise seiner essentiellen Aussage. Charakteristisch für seine serielle Arbeitsweise sind Werkreihen wie Der Kuss, Vogel im Raum, Princesse X, Négresse blanche, Unendliche Säule sowie Arbeiten unter dem Titel Kinderkopf und Die Schlummernde Muse. Er setzte die Motive in Stein, Bronze, Gips und Holz um. Seine stetige Suche nach einem künstlerischen Ideal manifestierte sich in den formalen Variationen weniger Motive und dem Spiel mit wechselnden Materialien und Oberflächen. Wie andere Avantgardekünstler, so wurde auch Brancusi von der Industrialisierung und den technischen Neuerungen seiner Zeit beeinflusst. Als Schlüsselerlebnis gilt sein Besuch der Luftfahrtschau im Pariser Grand Palais 1912. Mit polierten Skulpturen näherte sich der Künstler seither den als perfekt empfundenen Industrieformen an. In den 1930er-Jahren befasste sich Brancusi verstärkt mit der Verbindung von Architektur und Skulptur.
Das internationale Auktionshaus für den Kauf und Verkauf von Constantin Brancusi Biografien Constantin Brancusi * 1876 Hobita/Rumänien † 1957 Paris Der Bildhauer und Fotograf Constantin Brancusi wird 1876 als Sohn eines Bauern in Hobita, Rumänien geboren. Er arbeitet nach dem Schulabschluss zunächst in einer Kunsttischlerei, bevor er sich 1898 an der Kunstakademie in Bukarest einschreibt. 1904 siedelt er nach Paris über, wo er schnell Aufnahme in die Kunstszene findet und zahlreiche Freundschaften, u. a. mit Amadeo Modigliani, Alexander Archipenko, Marcel Duchamp und Jean Cocteau knüpft. 1906 beteiligt sich Brancusi sich erstmals am Salon d'Automne. Nach traditionell-akademischen Anfängen entwickelt der Künstler ab 1907 seinen eigenen Stil. Er greift vor allem Themen der Antike und naturmythologische Motive aus seiner Heimat auf und entwickelt diese in langen Werkreihen, teilweise über Jahrzehnte hinweg, weiter. Durch stetes Abstrahieren seines Ausgangsthemas destilliert Brancusi das für ihn Wesentliche des Sujets heraus, nähert sich schrittweise der essentiellen Aussage.
Als Fotograf seiner Werke behielt er die Hoheit über ihre Deutung und visuelle Dokumentation. So war Brancusi Künstler und Kurator, Ausstellungsarchitekt und Interpret zugleich. 1956, kurz vor seinem Tod, übergab er sein Atelier dem französischen Staat unter der Bedingung, dieses nur als Gesamtwerk auszustellen. 1997 rekonstruierte der Architekt Renzo Piano neben dem Centre Georges Pompidou die Arbeitsräume getreu Brancusis Anweisungen und gewährte der interessierten Öffentlichkeit so Einblick ins Oeuvre des Künstlers. 10. 05. 2011 Monika Wolz