Alles eine Frage der Solidarität di Beat Mazenauer Inserito il 16. 04. 2010 «Über Gott und die Welt» meint nichts weniger als alles. Über Gott und die Welt reden heisst über alles reden: den Menschen, seinen Glauben, die Gesellschaft, ihre Gesetze, sinnlich Erfahrbares und Übersinnliches. Unter dem Titel Über Gott und die Welt hat der Theologe Andreas Mauz Reden, Essays, Kolumnen, Geschichten und ein langes Gespräch mit Dorothee Sölle zusammengestellt, in denen Bichsel darüber nachdenkt, was die Welt zusammenhält. Peter bichsel über gott und die welt.de. Ihr gemeinsamer Kern ist die Frage nach dem Glauben: an einen Gott, an die Schöpfung und vor allem an die Menschen. Einige dieser Texte sind bisher unveröffentlicht geblieben, andere nur an entlegenen Orten publiziert. Peter Bichsel – ein Gläubiger? Ja, ganz ohne Zweifel. Allerdings einer, dessen Glaubensbekenntnis auf einer persönlichen Emanzipation gründet. «Ich muss ein religiöser Mensch sein, das habe ich zu akzeptieren, damit habe ich zu leben», bemerkte Bichsel 1979 in einem Vortrag mit dem Titel «Abschied von einer geliebten Kirche».
Er erinnert sich darin an seine religiöse Erweckung während seiner Schulzeit. In einer Familie aufwachsend, in der die Religion mit Ordnung und Anstand gehandhabt wurde, fühlte er sich beseelt von einem pietistischen Eifer, der vom Wunsch nach Emanzipation angetrieben war: mein Christsein als Anderssein, mein Bekenntnis als Rebellion. Bichsel ging für das Blaue Kreuz auf die Strasse, und träumte davon, Missionar zu werden. Solche Wünsche galten solange, bis sich Bichsel selbst die eigene Frömmigkeit durch ein vertieftes theologisches Interesse verdarb. Damit begann ein Abschied von der Kirche, ohne dass er deshalb den Glauben eingetauscht hätte. Peter bichsel über gott und die walt disney. Ja, gegen was denn? Ich brauche ihn [Gott], damit das alles, was ist, nicht sinnlos ist, bekannte er 1988. Das gilt erst recht für den Sozialdemokraten Bichsel, denn die Sozialdemokratie verbindet enge Bande mit dem Christentum. Wenn es wahr ist, trug Bichsel 1981vor, dass das Christentum die Gleichheit der Menschen, die Gerechtigkeit und den Frieden auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen meint, dann muss man feststellen, dass die weltlichen Mächte ein paar Schritte mehr darauf zu gemacht haben als die katholische Kirche.
Ein ‹Widerlesen› auch, am schönsten in der kühnen Rechtfertigung des Sündenfalls und der klugen Sünderin Eva, die das Leben erst lebenswert gemacht hat. (Daniel Rothenbühler)