CSU Markus Söder bedauert den Rücktritt seines Generalsekretärs, kritisiert aber scharf dessen mutmaßliche Wortwahl im Gespräch mit einem Journalisten. Die Frage ist nun: Wer wird Stephan Mayer nachfolgen? Erschienen am 04. 05. 2022 "Ein sehr emotionales Streitgespräch infolge der eklatant rechtswidrigen Berichterstattung": Stephan Mayer. Foto: Sven Hoppe/dpa CSU-Chef Markus Söder (r) mit seinem zurückgetretenen Parteifreund Stephan Mayer. Foto: Sven Hoppe/dpa 1/2 München. Söder: Fall Mayer ist «Tragödie» - Politik - Rhein-Zeitung. Nach dem Rücktritt von CSU-Generalsekretär Stephan Mayer will Parteichef Markus Söder rasch einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin präsentieren. Dies sollte zwar noch nicht in einer Schalte des CSU-Präsidiums am Mittwochabend geschehen. "Aber die Nachfolge wird natürlich zeitnah entschieden werden, denn wir wollen rasch handlungsfähig sein", sagte Söder in München. Söder bezeichnete die Umstände um den überraschenden Rücktritt Mayers als "menschliche Tragödie". Gleichzeitig kritisierte er die mutmaßliche Wortwahl des CSU-Politikers in einem Gespräch mit einem Journalisten als inakzeptabel: "Die dabei wohl gefallenen Worte sind in keinster Weise zu akzeptieren, sind völlig unangemessen und auch ein indiskutabler Stil", sagte Söder.
Zum Artikel: Merz in Kiew "vollkommen erschüttert" – Treffen mit Selenskyj Zumal die Politikwissenschaftlerin die Fahrt als eine "ganz klare Wahlkampfreise" interpretiert. Am kommenden Wochenende ist Landtagswahl in Schleswig-Holstein. Noch entscheidender wird die Wahl am Sonntag darauf in Nordrhein-Westfalen. Dort regiert gerade die CDU zusammen mit der FDP. Söder: Fall Mayer ist "Tragödie" | Blick - Deutschland & Welt. Doch CDU und SPD liegen in Umfragen nah beieinander. Reise als Erfolg für Merz Mit seiner Reise zeige Merz vor den Wahlen, "er kümmert sich, die CDU kümmert sich", erklärt Politikwissenschaftlerin Römmele. Ganz anders sieht das der Krisenkommunikationsexperte Frank Roselieb. Er bezweifelt, dass die Reise von Merz für die Landtagswahlen viel bringe, bei denen es doch eher um regionale Themen gehe. Mit Blick auf die bundespolitischen Ebene bewertet Roselieb, der das Institut für Krisenforschung in Kiel leitet, die Reise als positiv: "Merz präsentiert sich als ´good guy', der jenseits aller diplomatischen Verstimmungen wegen der Steinmeier-Ausladung nach pragmatischen Lösungen sucht. "
«Es geht ihm tatsächlich nicht gut», berichtete Söder. Dies sei ein bitterer Tag, er sei «auch persönlich sehr betroffen». Mayer war erst Ende Februar auf Vorschlag Söders zum Generalsekretär gekürt worden, nachdem sein Vorgänger Markus Blume im Zuge einer Kabinettsumbildung neuer Wissenschaftsminister in Bayern geworden war. Nun muss Söder - und das nur eineinhalb Jahre vor der bayerischen Landtagswahl - den Posten schon wieder neu besetzen. Opposition übt Kritik SPD-Landtagsfraktionschef Florian von Brunn sagte: «Die CSU hat ein massives Personalproblem, das mit Filz und Arroganz zusammenhängt. Tragödie erschüttert deutschland e.v. » FDP-Fraktionschef Martin Hagen twitterte, angesichts der «Fülle von Fehltritten, Skandalen und Affären» stelle sich bei der CSU zunehmend die Charakterfrage. AfD und ÖDP forderten, Mayer müsse neben dem Posten als Generalsekretär auch sein Bundestagsmandat abgeben. Mayer kündigte unterdessen seinerseits juristische Schritte an: Er beabsichtige, «einen gerichtlichen Schmerzensgeldanspruch gegen den Burda-Verlag aufgrund der schwerwiegenden Persönlichkeitsverletzung durch die Berichterstattung zu erheben».
Der 48-Jährige nannte dafür in einer schriftlichen Erklärung gesundheitliche Gründe. Zugleich räumte er allerdings eine «möglicherweise» im Rückblick nicht angemessene Wortwahl einem «Bunte»-Journalisten gegenüber ein. «Sehr emotionales Streitgespräch» Der Journalist hatte Mayer zuvor vorgeworfen, ihn telefonisch bedroht zu haben, im Zusammenhang mit einem Bericht über Mayers Privatleben. Laut einem Anwaltsschreiben an den CSU-Politiker soll Mayer gesagt haben: «Ich werde Sie vernichten. Ich werde Sie ausfindig machen, ich verfolge Sie bis ans Ende Ihres Lebens. » Und: «Ich verlange 200. Tragödie erschüttert deutschland deutschland. 000 Euro Schmerzensgeld, die müssen Sie mir noch heute überweisen. » Auf eine dpa-Anfrage schrieb Mayer: «Ich bestreite die konkreten Vorwürfe mit Nichtwissen. Für den Fall, dass dies zutrifft, erachte ich die Wortwahl rückwirkend als unangemessen. » Mayer räumte ein, es habe «ein sehr emotionales Streitgespräch infolge der eklatant rechtswidrigen Berichterstattung» gegeben. «So hat der «Bunte»-Journalist mich beispielsweise als "verrückt" bezeichnet sowie "dass sie schon mit anderen fertig geworden seien".