Storm: Ein grünes Blatt Ein grnes Blatt Ein Blatt aus sommerlichen Tagen, Ich nahm es so im Wandern mit, Auf da es einst mir mge sagen, Wie laut die Nachtigall geschlagen, Wie grn der Wald, den ich durchschritt. Theodor Storm: Gedichte
Ein Blatt aus sommerlichen Tagen, Ich nahm es so im Wandern mit, Auf daß es einst mir möge sagen, Wie laut die Nachtigall geschlagen, Wie grün der Wald, den ich durchschritt. Herbstgedichte - Waldgedichte Gedichtinterpretationen Gedichtanalysen Gedichte von Theodor Storm Impressum - Datenschutz
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Wie kann das Blatt sagen, wie laut die Nachtigall geschlagen hat? Das kann es nur über die Assoziation Blatt-Wald-Nachtigall: Da ist ein winzig kleines Teilchen von dem Wald, "den ich durchschritt" (V. 5); dieses Teilchen steht symbolisch für den ganzen Wald, mit allen Bäumen und Tieren. Von sich kann das Blatt nach ein paar Monaten nämlich gar nichts mehr sagen, da es welk geworden ist; als Reliquie des Waldes kann es diesen aber repräsentieren, so wie kleine Dinge die Menschen repräsentieren, welche uns die Dinge geschenkt haben. Ob die Nachtigall hier nur ein normales Requisit des Waldes ist? Das Gedicht Ein grünes Blatt von Theodor Storm. In der Literatur ist sie mit Klage, oft mit Liebesklage verbunden, s. u. den Exkurs. Der Ich-Sprecher benutzt den Jambus, vierhebig; in den Versen 1, 3, 4 klappt eine Silbe nach (weibliche Kadenz), sodass eine kleine Pause entsteht; mit V. 2 ist der Hauptsatz zu Ende, was ebenfalls auf eine kleine Pause hinausläuft. Das Gedicht wird also ruhig gesprochen, was der Erinnerungsfunktion des Blattes entspricht.
Ein Blatt aus sommerlichen Tagen, Ich nahm es so im Wandern mit, Auf da es einst mir mge sagen, Wie laut die Nachtigall geschlagen, Wie grn der Wald, den ich durchschritt.