«Mein Werk ist nicht so kompliziert», sagt Abramovic bei der Eröffnung. Ihre Meinung interessiert uns Diese Artikel könnten Sie auch interessieren
Dagegen greifen Abramović und Ulay gendersensible Thematiken wie Gewalt oder Machtunterschiede auf, brechen heteronormative Zustände aber nicht auf. Einen Besuch wert The Cleaner fügt sich in eine Reihe von aktuellen Ausstellung ein, die Werke von Künstlerinnen* der 1960er- und 1970er-Jahre zeigen. Allerdings wird deutlich, dass hier keine Re-Inszenierung beziehungsweise Dokumentation von feministischer Kunst zu erwarten ist. Ausstellung Marina Abramovic in der Bundeskunsthalle Bonn - Sendungen - Westart - Fernsehen - WDR. Obwohl Abramović ihre Arbeiten nicht selbst re-inszeniert, sind die täglich variierenden und live aufgeführten Re-Performances mit angestellten Künstler*innen, wie zum Beispiel bei Art Must Be Beautiful, Artist Must Be Beautiful, trotzdem sehr eindrucksvoll. Das Ganze wird abgerundet durch ausgestellte Originalrequisiten vergangener Performances. Alle Besucher*innen sind außerdem herzlich eingeladen, ausgewählte Performances im Rahmen dieser Ausstellung selbst auszuprobieren.
Die Reizüberflutung innerhalb der Ausstellung ist als ein konzeptuelles Mittel der Strapaze zu verstehen. Es sind Mittel, die Marina Abramovićs künstlerisches Schaffen insgesamt durchziehen. Als Tochter kommunistischer Eltern wächst sie ab 1946 in Belgrad unter Tito auf. Die Eltern werden als Partisan*innen gefeiert. Diese politische Gegebenheit spiegelt sich in vielen Werken Abramovićs wider und gehört zum künstlerischen Mythos, der sie umgibt. Bonn ausstellung abramovic china. Teil dieser Erzählung ist es, dass sie in ihren Arbeiten die strenge, gewaltvolle und als militärisch beschriebene Erziehung ihrer Eltern verarbeitet. Abramović und der Feminismus Wer Aussagen der Künstlerin kennt, weiß, dass sie keinen Hehl aus ihrer Abneigung gegenüber feministischen Diskursen macht. Aber wie steht es um die Verortung ihrer Kunst innerhalb solcher Diskurse? Knüpft man zum Beispiel an Performances wie Role Exchange aus dem Jahr 1975 an, könnte man annehmen, Abramovićs Arbeiten sind in einen feministischen Kontext zu stellen. Hier tauscht Abramović ihren Arbeitsplatz in einer Galerie mit dem Arbeitsplatz einer Sexarbeiterin in einem Amsterdamer Bordell.
Sie ist die berühmteste Performance-Künstlerin der Welt: Marina Abramović. Seit über 40 Jahren sprengt sie mit ihren extremen Aktionen die Grenzen der Kunst. Sie hat sich gepeitscht, mit einer Glasscherbe ein Pentagramm in den Bauch geritzt, ein Messer in die Finger gerammt und im Feuer fast das Bewusstsein verloren. Zum internationalen Star wurde sie 2010 mit einer großen Retrospektive im MoMA in New York. 79 Tage lang saß sie auf einem Stuhl und blickte stumm in die Augen wildfremder Menschen. Jetzt zeigt die Bonner Kunsthalle eine große Retrospektive. Kunst: Bundeskunsthalle in Bonn zeigt Werk von Marina Abramovic. "The Cleaner" (20. April bis 12. August) präsentiert Werke aus fünfzig Jahren ihres Schaffens: Filme, Fotografien, Malerei, Skulpturen, Zeichnungen, Installationen, Performances – radikale Auseinandersetzungen mit Schmerz und Schönheit, Verlust und Vertrauen, Beschmutzen und Säubern. Westart hat die Künstlerin bei den Vorbereitungen der Ausstellung begleitet und ihre Galerie auf der Art Cologne besucht.