Letzte Aktualisierung: 6. November 2021 Kürzlich haben wir in einer privaten Frauenrunde über das Thema Demenz bei der eigenen Mutter gesprochen. Dabei ging es natürlich auch um die Dauerbelastung von pflegenden Angehörigen und die Frage, wie man sich schützen kann, um nicht an dieser Aufgabe zu zerbrechen. Die große Mehrheit der an Demenz Erkrankten in Deutschland wird von Angehörigen im häuslichen Umfeld versorgt. Die Betreuenden, oft die Töchter, überschreiten dabei nicht selten die eigene Belastungsgrenze. Ein Burnout droht. "Kennt ihr die Marte Meo Methode? ", fragt eine in die Runde. Marte Meo bedeutet so viel wie "etwas aus eigener Kraft erreichen". Die Methode ermögliche durch Videoaufnahmen einen neuen Blick auf bekannte Alltagssituationen. Wichtigstes Ziel sei es, dass derjenige, der mit Marte Meo begleitet wird, seine eigenen Möglichkeiten und Kräfte wieder entfalten kann, um mit der Betreuung besser klar zu kommen. Aha, dachte ich mir, nie gehört. Aber ich wurde neugierig.
Einen nahe stehenden, an Demenz erkrankten Menschen liebevoll zu begleiten, braucht viel Kraft und Energie. Demenz ist eine Erkrankung, die u. a. mit einer Einschränkung der Kommunikationsfähigkeit einhergeht. Die Folge können Eskalationen sein, die sowohl bei den an Demenz Erkrankten als auch bei den Pflegenden zu großem Unwohlsein führen. Mit Marte Meo gelingt es Angehörigen, ehrenamtlich und professionell in der Fürsorge Tätigen, auch in schwierigen Pflegesituationen in gutem Kontakt mit den Pflegebedürftigen zu bleiben. Die Demenz-Erkrankung kann damit nicht gestoppt werden. Marte Meo trägt jedoch dazu bei, dass es trotz des Krankheitsbildes gute Momente geben kann, aus denen Pflegende und Erkrankte Kraft und Freude schöpfen können.
Coaching und Schulung für Angehörige von Menschen mit Demenz Die Begleitung demenziell erkrankter Menschen kann für alle Beteiligten eine große Heraus-forderung darstellen. Auf Grund jahrelanger praktischer Pflege- und Unterrichtserfahrungen können wir Marte Meo® Begleitung und Schulungen auch in diesem Bereich bedarfs- und praxisorientiert anbieten. Die Methode kann hilfreich dabei sein, Alltagssituationen zufriedenstellender zu gestalten. Da wir uns an den persönlichen Stärken orientieren, können die Potentiale der unterstützungsbedürftigen Menschen wie auch von pflegenden Angehörigen und beruflich Pflegenden unterstützt und genutzt werden. Anhand von gelungenen Momenten wird aufgezeigt, welchen Unterstützungsbedarf der alte Mensch hat und welches Verhalten der pflegenden Person in der Interaktion schon förderlich ist. So wirkt Marte Meo nicht nur unterstützend im Alltag sondern auch als Burn-Out-Prophylaxe. "Marte Meo® Trainings verbessern nicht nur die Arbeitszufriedenheit der Pflegenden sowie deren Kompetenzen im Umgang mit Belastungen, sondern auch die Lebensqualität der Pflegebedürftigen.
", erzählt mir Karola Becker. Wie funktioniert das genau? Bei Marte Meo wird mit Videoaufnahmen gearbeitet: Situationen aus dem Betreuungsalltag aufgezeichnet. Mithilfe ausgewählter Checklisten erfolgt dann eine detaillierte Interaktionsanalyse durch eine zertifizierte Marte Meo Therapeutin. Diese schneidet danach einen Clip zurecht und präsentiert ihn den Angehörigen. So werden die Fähigkeiten, Fertigkeiten und die Kommunikationsstrukturen aller Beteiligten sichtbar. Dabei bekommen die Betreuenden konkret gezeigt, was sie bereits unterstützend tun. Durch die Aussagekraft der Bilder in Verbindung mit konkreten Informationen zu unterstützendem Verhalten wird an ihre vorhandenen Ressourcen angeknüpft und Veränderungsprozesse in Gang gebracht. Auf diesem Weg werden Stärken erkannt und aktiviert. Diese können dann gezielt genutzt und weiterentwickelt werden. Die Gespräche werden in bestimmten Abständen mehrfach wiederholt. "Angehörige sind meist verwundert, welche Auswirkungen ihr eigenes Verhalten auf das Wohlbefinden der Erkrankten hat.
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