Was dann zur Vollendung kommen wird, hat hier und jetzt schon angefangen. Ich spiele das – persönlich gefärbt – durch am Stichwort "reinigen". Nicht wir reinigen uns – er reinigt uns. Hier hat alle Verzweiflung an sich selbst ein Ende. Mein Grübeln über mich selbst macht nicht rein, sondern nur traurig. Der Blick auf das Werk Jesu macht froh. Gereinigt werde ich durch das Kreuz Jesu, durch seine Hingabe. Das ist meine Reinigung, dass er für mich, an meiner Stelle starb. Nun bin ich frei, vor Gott zu stehen. Ich bin vergnügt, erlöst, befreit. Gott nahm in seine Hände meine Zeit, mein Fühlen, Denken, Hören, Sagen, mein Triumphieren und Verzagen, das Elend und die Zärtlichkeit. H. D. Hüsch, Psalm Von daher, aus diesem Zuvorkommen Gottes gebe ich mein Leben hin an ihn. Ich liefere mich ihm und seinem Handeln an mir aus. Nicht ich weiß, was bei mir anders werden soll – er weiß es. Er soll mich nehmen und reinigen zum Dienst. Vielleicht wäscht er aus meinen Leben weg, was mich noch nie bedrückt hat.
Aber: Es soll nicht das letzte Wort über unser Leben haben. Der Kabarettist und bekennende Christ Hanns Dieter Hüsch hat das in einem Gedicht so wunderschön zum Ausdruck gebracht: Ich bin vergnügt, erlöst, befreit. Gott nahm in seine Hände meine Zeit, mein Fühlen, Denken, Hören, Sagen, mein Triumphieren und Verzagen, das Elend und die Zärtlichkeit. Was macht, dass ich so fröhlich bin im meinem kleinen Reich? Ich sing und tanze her und hin vom Kindbett bis zur Leich. Was macht dass ich so furchtlos bin an vielen dunklen Tagen? Es kommt ein Geist in meinen Sinn, will mich durchs Leben tragen. Was macht, dass ich so unbeschwert und mich kein Trübsinn hält? Weil mich mein Gott das Lachen lehrt wohl über alle Welt. Für heute wünsche ich Ihnen noch eine vergnügte, fröhliche Zeit in der Vesperkirche Schweinfurt.
Wir können zulassen, dass Gott da ist und können uns als geliebtes Kind Gottes begreifen lernen. "Vergnügt" können wir in diesem Vertrauen leben, weil diese Zugehörigkeit nicht von uns abhängt. "Erlöst" können wir leben, weil wir uns von den Zwängen und Grenzen der Welt und unseres eigenen Denkens lösen können. Als "befreite", als freie Menschen können wir leben, weil Gott uns in unserer Einzigartigkeit immer wieder ruft und mit uns auf dem Weg ist durch das Leben und zu immer mehr Leben. "Ich bin vergnügt, erlöst, befreit" – ein Motto mit besonderem Farbtupfer für einen Impuls, der schon 500 oder eher 2000 Jahre alt ist, aber dennoch die Welt verändert – Gott sei Dank auch heute! Text und Foto: Annette Schulze (Klinikseelsorge BG Unfallklinik Ludwigshafen)
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Als luziden Gegenwartsbeobachter kennt man Jonas Lüscher schon seit seinem Debüt Frühling der Barbaren, das klug und leichtfüßig die Hybris des Kapitalismus entlarvte. Mit Katharina Knüppel (Literaturbüro Freiburg) spricht er über Preisgewese, Politik – und die galoppierende Schwindsucht des Anstands. Jonas Lüscher, geboren 1976 in der Schweiz, studierte an der Hochschule für Philosophie München, arbeitete als freiberuflicher Lektor, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut Technik-Tologie-Naturwissenschaften der LMU München und als Ethiklehrer. 2013 erhielt er den Franz-Hessel-Preis, den Berner Literaturpreis und den Bayerischen Kunstförderpreis, 2016 den Hans-Fallada-Preis der Stadt Neumünster. Veranstalter: Literaturbüro Freiburg und Buchhandlung Schwarz, gefördert von: Pro Helvetia, Schweizer Kulturstiftung Mi, 22. 02., 20 Uhr | Außer Haus | Weingut Andreas Dilger, Urachstraße 3 | Eintritt: 8/6 Euro Veranstaltungsort Standort: Weingut Andreas Dilger Straße: Urachstr. 3 Postleitzahl: 79102 Stadt: Freiburg Land: Powered by JEM
"Einmal reingreifen, bitte. Die Karte entscheidet über den Verlauf Ihres Abends! ", werden die Gäste des sogenannten Zufallsabends am Eingang der Alten Feuerwache in Mannheim gebeten. Brav greifen alle in die Tüte und ziehen verschiedenfarbige Pappkarten heraus. Die Idee: Nicht nur spielt in den drei Romanen, um die es an diesem Abend geht, das Thema Zufall eine Rolle, der Zufall selbst nimmt auch Gestalt an: Die Farbe der Karte bestimmt, welche Lesung besucht wird. Und so finden sich die Zuschauer ein wenig zögerlich, doch unbeirrt in ihren Gruppen ein und folgen "ihren" Autoren, die übrigens recht international aufgestellt sind: Selja Ahava ist aus Finnland angereist, Jonas Lüscher aus der Schweiz und Anne Weber ist zwar gebürtige Offenbacherin, lebt aber seit über dreißig Jahren in Paris und hat mehrere Bücher auf Französisch verfasst. Selja Ahava und ihr Übersetzer und Moderator des heutigen Abends, Stefan Moster, der ebenfalls Autor ist, veröffentlichen beide ihre Romane im charmanten mareverlag.
Im Gespräch mit Jonas Lüscher wird über seine Bücher im Hinblick einiger poetologischer Mittel diskutiert, die er in seinen zuletzt erschienenen Vorlesungen Ins Erzählen flüchten (2020) vorstellt. Im Mai wird der von ihm herausgegebene Band Der populistische Planet erscheinen. Die Lesung wird von der Bamberger Graduiertenschule für Literatur, Kultur und Medien sowie dem Lehrstuhl für Neuere deutsche Literaturwissenschaft unterstützt. 4. Juni, 20 Uhr über Zoom Formlose Anmeldung an