Home München München Politik München Die Bahn auf Tour Schwabinger Tor MASI WINEBAR Monaco Münchner Großmarkthalle: Ein schwer verdauliches Desaster 28. April 2022, 7:17 Uhr Lesezeit: 2 min Teile der alten Großmarkthalle müssen statisch gesichert werden, Millionen fließen in die Instandhaltung. (Foto: Stephan Rumpf) 2010 beschlossen - frühestens 2030 fertig. Die Münchner Stadtpolitiker geben beim Bau der neuen Großmarkthalle ein denkbar schlechtes Bild ab. Kommentar von Heiner Effern Quiz-Sendungen erfreuen sich bei Anhängern des Fernsehens konstant großer Beliebtheit, deshalb hier eine politische Frage. Wann meldete die SZ folgende Neuigkeit? "Der Stadtrat hat mit großer Mehrheit beschlossen, eine neue Großmarkthalle an der Schäftlarnstraße zu bauen. " Na, macht es klick? Private in München Großmarkthalle - Immobilienmarkt. Es war die Ausgabe vom 20. Mai 2010. Nein, das ist kein Druckfehler: 2010 ist richtig. Fast zwölf Jahre später hat der Stadtrat nun beschlossen, den Bau einer neuen Planungsvariante für private Investoren auszuschreiben.
Der Großmarkt ist eine kleine Besonderheit in München. Ob Trauben, Gurken oder Melonen, in der denkmalgeschützten Großmarkthalle lässt sich alles finden. Natürlich stellt sich da die Frage, ob auch Endverbraucher, die kein Gewerbe besitzen, Zutritt auf den Großmarkt bekommen? Grundsätzlich gilt: Nur gewerbliche Händler dürfen auf dem Großmarkt einkaufen. Der Grund ist simpel: Es müssen große Mengen an Obst, Gemüse und Blumen abgenommen werden. So ist auch nur Endverbrauchern in Besitz eines Gewerbes der Zutritt gestattet. Großmarkthalle münchen privatperson eniro. Doch auch Interessenten ohne Gewerbe können die Chance bekommen, den Großmarkt und seinen individuellen Charme zu erleben. Die Stadt München bietet sowohl für Gruppen, als auch für Einzelpersonen Führungen über den Großmarkt an. Der Rundgang dauert gut zwei Stunden und findet bei laufendem Betrieb statt. Dadurch entsteht ein einmaliges Erlebnis und die Möglichkeit den bunten und lebendigen Großmarkt mit eigenen Augen zu erleben. Aber nicht nur Sendlinger und Münchner sind herzlich zu einer Führung eingeladen, sondern auch Touristen.
Da fragt man sich, was das Kommunalreferat und die ihm unterstehenden Markthallen denn sieben Jahre lang getrieben haben? Und warum hat der damalige Fraktionschef Reissl fünf Jahre lang zugesehen, wie der seit 2012 amtierende SPD-Parteifreund Markwardt einen seiner Ansicht nach völlig untauglichen Entwurf erarbeiten ließ? Als rettende Lösung wurde ein privater Investor gesucht und gefunden. Ein Unternehmen, das Obst und Gemüse kann, aber noch nie in so großem Stil gebaut hatte. Natürlich kam dann die Pandemie auch noch dazwischen, doch ein Risiko ging die Stadt mit dieser Wahl von Anfang an ein. Mittlerweile hat sich die Büschl-Gruppe eingekauft, weshalb nun eine europaweite Ausschreibung nötig wird. Großmarkt. Fünf Jahre nach dem Beschluss der Investoren-Lösung. Es mag neben Corona und Planungspannen noch viele weitere, auch nachvollziehbare Gründe für Verzögerungen geben. Betrachtet man nüchtern die Zeiträume und die Millionen, die in die Instandhaltung des alten Großmarkts flossen und weiter fließen, dann kann einem die Antwort auf die eingangs gestellte Quizfrage kräftig auf den Magen schlagen.