In den drei Binnenstrophen werden nacheinander Gott, der König und das Vaterland angeklagt. Die Weber sind sehr enttäuscht, dass sie trotz verzweifelter Bitten keinen Beistand von Seiten Gottes erfahren haben. Der König wird beschuldigt, statt sich des Leides der Arbeiter anzunehmen, die Reichen zu unterstützen und gegen Protestierende mit roher Gewalt vorzugehen. In den Rahmenstrophen wird deutlich, dass die Weber bereit sind, selbstbewusst für ihre Interessen einzutreten und beharrlich an einer grundlegenden Veränderung Deutschlands arbeiten. Dieser Eindruck wird durch den Refrain "Wir weben, wir weben! " verstärkt. Das Gedicht zeigt, dass Heinrich Heine die Anliegen der Arbeiter im 19. Jahrhundert für berechtigt hält und vor allem das politische System für ihre Misere verantwortlich macht. Die Märzrevolution von 1848 bestätigt seine Einschätzung, dass eine tiefgreifende Veränderung Deutschlands bevorsteht. Die schlesischen Weber ist das bekannteste Beispiel für die vielfältige zeitgenössische literarische Auseinandersetzung mit dem Weberaufstand 1844, der das öffentliche Bewusstsein für die Soziale Frage weckte.
"Die Weber sind ein Drama des Elends und des Hungers, aber nicht eine Verherrlichung sozialdemokratischer Weltordnung" schreibt Anwalt Grelling in seiner Klage beim Preußischen Oberverwaltungsgericht vom 05. April 1893. Denn der Berliner Polizeipräsident hat die Uraufführung von Hauptmanns Stück "De Waber" in Dialektfassung verboten. Hauptmann schreibt sie ins Hochdeutsche um. Aber wieder scheitert eine Genehmigung wegen des angeblich sozialdemokratischen Inhalts. Erst am 02. Oktober 1893 - fast eineinhalb Jahre später - wird der Berufungsklage entsprochen und "Die Weber" für die Aufführung am Deutschen Theater in Berlin freigegeben. So mühevoll dieser Prozess war, eine bessere Werbung hätte sich Hauptmann gar nicht wünschen können: Durch das Verbot gilt das Stück bereits im Vorfeld als Sensation. Ob im Inland oder im Ausland - wo immer "Die Weber" nach ihrer Freigabe gespielt wurden, hat das Publikum die Szenen des Aufbegehrens am meisten bejubelt. Die Kritiker waren sich einig, dass es sich um eines der ungewöhnlichsten und eindrucksvollsten Werke der deutschsprachigen Bühnenliteratur überhaupt handelte.
Beliebteste Videos + Interaktive Übung "Die Weber" – Inhaltsangabe (Hauptmann) "Die Weber" – Personenkonstellation (Hauptmann) "Die Weber" – Interpretationsansatz und Rezeptionsgeschichte (Hauptmann) Inhalt Entstehungsgeschichte Inhaltsangabe Personenkonstellation Interpretationsansatz und Rezeptionsgeschichte Entstehungsgeschichte Wenn du heute ins Theater gehst, werden noch immer Stücke gespielt, die bereits vor Jahrhunderten entstanden sind. Wie aktuell und brisant diese Stücke teilweise noch sind, zeigt das Stück "Die Weber" des Literaturnobelpreisträgers Gerhart Hauptmann. Das 19. Jahrhundert war geprägt von der industriellen Revolution, die zu starken sozialen Problemen und anderen Missständen in der Gesellschaft führte. Auslöser für die Entstehung des Dramas war der Aufstand der Weber 1844 in Schlesien. Dieser wurde nach Kürzung der Löhne aufgrund der extremen Armut und der Angst der Weber vor dem Hungertod ausgelöst. Der Aufstand führte zu Verwüstungen und Zerstörungen. Zahlreiche künstlerische Werke des 19. Jahrhunderts setzen sich seitdem mit der sozialen Frage allgemein, aber auch mit dem Aufstand der Weber auseinander.
Der CSU-Politiker Manfred Weber, Spitzenkandidat der EVP bei der Europawahl, während der gemeinsamen Abschlusskundgebung von EVP, CDU und CSU. Foto: Sven Hoppe München (dpa) - Am persönlichen Einsatz hat es sicher nicht gelegen. Manfred Weber hat vor seinem "Wahlkampffinale dahoam" am Freitag in München mehr als 45. 000 Kilometer in Europa zurückgelegt, Tausende Menschen getroffen, in vielen Interviews für sich geworben, und das meist gut gelaunt und enthusiastisch für Europa. Aber hat es auch was genützt für Webers Ziel, Präsident der EU-Kommission zu werden? Nach Lage der Dinge sind Zweifel berechtigt. Und so wundert es nicht, dass sich die EVP`ler beim Wahlkampfabschluss zwar um Zuversicht bemühten, aber das letzte Quäntchen siegessicherer Optimismus fehlte dann doch - trotz gigantischer Videowand mitsamt Multimedia. "Jetzt geht es um ein großes Ziel: Wir müsse das Vertrauen in unseren Ländern bekommen", sagt Weber am Ende seiner kurzen Rede. Seine Europäische Volkspartei (EVP) dürfte zwar wie erwartet nach dem Ende der Europawahl am Sonntag stärkste Fraktion im EU-Parlament sein.