Man müsse hier im Kreis ebenfalls klare Zeichen setzen "gegen jeden politischen Geisterfahrer", ergänzte Wegner. Jenders zitierte derweil das Kriegslied von Matthias Claudius, der 1778 Gott allein als einziges Mittel gegen den Krieg anrief. Für Jenders ist aber jeder Einzelne verantwortlich: Jeder müsse das Wort erheben, sonst trügen alle Schuld. Wiehl bleibt bunt stock. "Und mehr Mut bedeutet mehr Macht, die Menschheit kann sich keine weiteren Kriege leisten", betonte er. "Wollt Ihr einen Dritten Weltkrieg in Deutschland? " Der Friedensbewegung bisher sprach Jenders ein gewisses Scheitern zu, da es bisher nicht gelungen sei, die völlige Abrüstung zu erreichen. Und als Jürgen Körber aus Wiehl (Grüne) schließlich auf der Blockflöte die Nationalhymne anstimmte, da sangen auf dem Lindenplatz vor allem einige Jugendliche mit. Mit Menschen wie ihnen, aber auch Russen, die sich zur Wehr setzten, müsse sich Oberberg solidarisch erklären, so formulierte es auch Jan Köstering (Die Linke), während eine Teilnehmerin auf ihrem Schild fragte: "Wollt Ihr einen Dritten Weltkrieg in Deutschland?
Auf dem Lindenplatz in der Mitte der Kreisstadt forderten viele Redner das Ende des Krieges in der Ukraine. Und Oberbergs grüne Bundestagsabgeordnete Sabine Grützmacher forderte eine deutsche Unterschrift unter den Atomwaffenverbotsvertrag der Vereinten Nationen, die Bundesrepublik müsse zudem mehr in die Friedenspolitik und die Friedensforschung investieren. "Wir brauchen jede Stimme, die sich für Frieden einsetzt. " Marko Wegner ist neuer Organisator Wie alt die Friedensmärsche in Oberberg genau sind, das lasse sich heute nicht mehr genau ermitteln. Wiehl bleibt bunt in german. Vermutlich sei im Jahr 2000 der erste aufgebrochen, überlegte Gerhard Jenders von der Initiative "Unser Oberberg ist bunt, nicht braun! ". Der Gummersbacher war seither maßgeblich an der Organisation der Märsche beteiligt, 2022 allerdings nicht mehr: Fortan will der Bielsteiner Marko Wegner, zurzeit Landtagskandidat für Die Linke, diese Tradition fortführen. "Denn die ist heute wichtiger wie nie zuvor, auch in Oberberg", sagte der 55-Jährige.