Der Besuch der alten Dame by Nils Kruse
Er verrt jedoch nicht den wahren Grund fr diesen Geldbetrag. Ein Radiosprecher kommentiert diese Szene als Unwissender. Danach hlt der Lehrer eine Rede und die Brger stimmen ab, ob sie "die Stiftung annehmen", also Ill tten wollen (vgl. 123). Alle stimmen fr den Mord an Ill. Der Radiosprecher interpretiert das Ganze falsch und geht immer noch davon aus, dass Ill sich freuen wrde. Die Brger versuchen noch einmal ihr Gewissen zu subern, indem sie leugnen, dass es ihnen um das Geld geht (vgl. 126 ganz) und wiederholen dies sogar, weil die Kamera nicht mitgefilmt hat, was das Groteske, das man bei Drrenmatt hufig finden kann, deutlich aufzeigt. Am Ende wird Ill von den anderen ermordet und versucht nicht mehr, sich zu wehren. Die Ansprache des Lehrers vertritt nun die Meinung aller Brger. Er selbst sagt nun, dass sie die Ungerechtigkeit duldeten (vgl. 121 Mitte) und es ihnen nicht ums Geld ginge (vgl. 121 Mitte). Man merkt deutlich, dass er mittlerweile nicht nur die anderen, sondern auch sich selbst belgt.
Die Stadt Güllen ist hochverschuldet und Claire Z. macht den Güllnern ein verlockendes Angebot. Sie will der Stadt Güllen eine Milliarde schenken und stellt die Bedingung sich die,, Gerechtigkeit zu kaufen". Sie fordert Ill's Tod. Alfred Ill hatte damals gegen sie einen Vaterschaftsprozess gewonnen, weil er Zeugen bestochen hatte. Claire hatte diese Zeugen und den damaligen Oberrichter Hofer in der ganzen Welt suchen lassen und hatte bereits Rache genommen. Der Oberrichter Hofer wurde zu Ihrem Butler und die Zeugen Koby und Loby wurden Kastriert und geblendet. Claire's Kind verstarb nach dem 1. Lebensjahr und sie wurde zur Dirne durch die damalige Ungerechtigkeit. Der Vorschlag von der Milliarde wird von den Güllnern entsetzt abgelehnt doch Claire Z.,, kann warten". Claire Zachanassian hat eine Gottähnliche Funktion, sie will ihre Gerechtigkeit ausüben und will über das Schicksal von Alfred Ill entscheiden, als Herrscherin über Leben und Tod. Der Spruch,, Geld ist Macht" wird eine tragische Realität.