Was schade ist. Zur Hauptfigur seines Romans "Das bin doch ich" hatte Glavinic 2007 einen Wiener Schriftsteller gemacht, der den Namen Thomas Glavinic trägt und ihm ähnelt wie ein Ei dem anderen. Aus der im Literaturbetrieb nicht selten anzutreffenden, ein wenig unreifen Neigung zu Narzissmus, Egozentrik und Hypochondrie macht er hier eine federleichte, aber hochkomische Milieustudie. In den beiden andern Romanen macht er aus dem gleichen Material literarische Versuchsanordnungen, die sich zu Tragödien von Weltmaßstab entfalten. Das wirkt auf den ersten Blick gewichtiger. Besser ist es nicht. Thomas Glavinic: Das Leben der Wünsche. Märchen fee drei wünsche 1. Hanser, München. 319 S., 21, 50 Euro.
Damit beginnt die Geschichte vom betrogenen Ifrit, die einerseits Bestandteil der Rahmenhandlung, andererseits eine eigenständige Erzählung ist. (Hier zeigt sich bereits das erste Mal die typische Erzählstruktur von Tausendundeine Nacht: Die Geschichten sind nicht einfach wie an einer Perlenschnur innerhalb der Rahmenhandlung aufgereiht, sondern ineinander verschachtelt. ) Die Brüder Schahriyar und Schahsaman erkennen, dass auch der scheinbar so mächtige Ifrit von seiner liebreizenden Frau betrogen wird und nehmen dies als endgültigen Beweis für Untreue und Heimtücke aller Frauen. Schahsaman kehrt an seinen Hof zurück, lässt seine Frau töten und tötet eigenhändig deren Sklavinnen und Dienerinnen. Anschließend verkündet er, zukünftig nur noch für eine einzige Nacht zu heiraten und die Frau am nächsten Morgen töten zu lassen. Tausendundeine Nacht (Orientalische Märchen) - Märchenatlas. So geschieht es, bis überall Väter und Mütter ihre Töchter beweinen. Schahrasad Der Wesir, der die jungen Frauen jedesmal töten muss, hat selbst zwei Töchter, Schahrasad und Dinarasad.
Tausendundeine Nacht ist eine orientalische Geschichtensammlung, die von einer Rahmenhandlung zusammengehalten wird: Nacht für Nacht erzählt Schahrasad dem König Schahriyar eine Geschichte, die sie an der spannendsten Stelle enden lässt. So gelingt es ihr, den König davon abzuhalten, sie am Morgen zu töten wie so viele Frauen vor ihr. Tausendundeine Nacht. Illustration Virginia Frances Sterrett ( The Arabian Nights, 1928) Auch wenn die Sammlung Tausendundeine Nacht für uns heutige Mitteleuropäer nahezu als Synonym für »orientalische Märchen« steht, lässt sich allenfalls ein Teil der Geschichten wirklich als Märchen bezeichnen. Ganz besonders dann nicht, wenn man Märchen mit Gutenachtgeschichten für Kinder gleichsetzt. Feen im Märchen (Mythologie, Symbolik, Beispiele) - Märchenatlas. Schon die Rahmenhandlung ist eindeutig sexuell motiviert und würde ohne dieses Motiv ihren Zusammenhalt verlieren. Explizite Erotik, vorgetragen in blumiger Sprache, findet sich in etlichen Binnenerzählungen, während andere Geschichten wie Anekdoten und wieder andere wie historische Erzählungen wirken — beides ebenfalls nicht gerade märchentypisch.
Auch für die frühen arabischen Leser war die Geschichtensammlung exotisch und aus dem Morgenland (nämlich Persien, Indien) stammend. Im Westen fanden »Tausendundeine Nacht« durch die Übersetzung des französischen Orientalisten Antoine Galland Verbreitung. Zwischen 1704 und 1717 erschien Les mille et une nuits in zwölf Bänden. Die von Galland aus Syrien erwobene arabische Vorlage wird auf die zweite Hälfte des 15. Märchen Fee Drei Wünsche | DE Maerchen. Jahrhunderts datiert. Die französische Ausgabe enthielt aber nicht nur den Text dieser Vorlage, sondern zusätzlich eine Reihe anderer arabischer Geschichten. Darunter so bekannte wie Sindbad der Seefahrer, Aladdin und die Wunderlampe, Ali Baba und die vierzig Räuber sowie das Ebenholzpferd. Andererseits machte er die Geschichten salonfähig, indem er die blumige Sprache straffte und offen Erotisches entschärfte. Außerdem verzichtete er auf schwer zu übertragende Gedichte, die womöglich auch dem Lesepublikum zu fremdartig erschienen wären. Gallands Bände waren enorm erfolgreich, zuerst in Frankreich und dann über verschiedene Wege in ganz Europa.
2004, also 300 Jahre nach Gallands Übersetzung/Bearbeitung, erschien bei C. H. Beck eine von Claudia Ott besorgte Neuübersetzung der von Galland erworbenen arabischen Handschrift. Aufgrund der vielen verschiedenen Übersetzungen und der verschachtelten, verwobenen Handlung ist es nicht einfach, die einzelnen Geschichten anhand ihrer (oft »umständlichen«) Titel zu identifizieren. Hinzu kommt, dass gerade die hierzulande bekanntesten »Märchen aus Tausendundeiner Nacht« in der von Galland erworbenen Handschrift gar nicht enthalten sind. Märchen fee drei wünsche zur. Man kann noch nicht einmal sagen, inwieweit die in dieser Sammlung vorgefundene Anordnung der Geschichten als kanonisch betrachtet werden kann. Alles in allem bleibt daher nur festzustellen, dass die Geschichten aus Tausendundeiner Nacht als Buch ohne Autor zwangsläufig eine Sammlung ohne kanonisches Inhaltsverzeichnis ist. Auf die Angabe eines solchen Verzeichnisses wird deshalb an dieser Stelle verzichtet.