Textausgaben [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] Gustave Flaubert: Die Versuchung des heiligen Antonius. Aus dem Französischen von Barbara und Robert Picht. Insel Verlag, Frankfurt am Main 1996. Gustave Flaubert: Die Versuchung des heiligen Antonius. Aus dem Französischen von Hermann Lismann. Verlag für praktische Kunstwissenschaft, München/Berlin/Leipzig 1921. Gustave Flaubert: Die Versuchung des heiligen Antonius. Aus dem Französischen von Frederick Philip Grove. J. C. Brun's Verlag, Minden 1905. Anmerkungen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] ↑ R. B. Leal: The Unity of Flaubert's "Tentation de saint Antoine (1874)". In: The Modern Language Review. Bd. 85, Nr. 2, Apr. 1990, S. 330. ↑ Claudia Müller-Ebeling: Die "Versuchung des hl. Antonius" als "Mikrobenepos". VBW, Berlin 1997, S. 88. ↑ Claudia Müller-Ebeling: Die "Versuchung des hl. 98. ↑ R. Leal, The Unity of Flaubert's "Tentation de saint Antoine (1874)". 331. ↑ Paul Valéry, La Tentation de (saint) Flaubert. In: Variétés. V, Paris 1945, S. 207.
[2] Flaubert betrieb vorbereitend ausgedehnte Quellenforschung, die sich im Text als überwältigend wirkende Aneinanderreihung historischer, mythologischer und literarischer Fakten zeigt. Obwohl andere Werke Flauberts eine größere Bekanntheit erreichten, bezeichnete er Die Versuchung des heiligen Antonius als seinen wichtigsten Text. Inhalt [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] Handlung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] Kap. 1+2: Antonius – mit seinem Einsiedlerdasein in der ägyptischen Wüste unzufrieden – erinnert sich seiner Jugend und seiner Rolle in den religiösen Auseinandersetzungen der Zeit. Um sich von den Zweifeln an seiner Lebenswahl abzulenken schlägt er die Bibel an willkürlichen Stellen auf, die nur wieder Versuchungen (u. a. Reichtum, Ruhm, Sexualität) hervorrufen. Kap. 3: Antonius ehemaliger Schüler Hilarion erscheint, verhöhnt die Scheinheiligkeit des asketischen Lebens und dekonstruiert – während Antonius auf den Dogmen der Kirche als einziger Wahrheitsquelle beharrt – die sich teils widersprechenden Glaubenslehren.
Beanstandet wurden vor allem die fehlende Willenskraft des Heiligen sowie die gleichrangige Schilderung der Religionen. Die von Turgenew angeregte russische Übersetzung wurde als "Attentat auf die Religion" verboten. [3] Doch auch die Struktur des Werkes rief Kritik hervor. Edmond Goncourt bezeichnete den damals noch unpublizierten Text 1871 als unverdaut niedergeschriebene Notizen, die den Aufwand einer Sinnfindung nicht lohnten. [4] Auch Paul Valéry betonte dessen Stückhaftigkeit und das Fehlen einer kompositionellen Einheit. [5] Für Michel Foucault ist der Text aufgrund Flauberts umfangreicher Recherchen vor allem ein Bibliotheksphänomen, das "in und durch das Verbindungsnetz des schon Geschriebenen existiert". [6] Durch die unablässige Folge von Bildern und Assoziationen ist Die Versuchung des heiligen Antonius ein Prototyp der Traumliteratur [7] und wird zu einem der Schlüsselwerke für den Symbolismus. Wirkungsgeschichte [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] Odilon Redon produzierte drei Lithographiefolgen (1888, 1889, 1896), die sich mit Flauberts Werk auseinandersetzen und ein Viertel seines lithographischen Œuvres ausmachen.
↑ Michel Foucault: Nachwort. In: Die Versuchung des heiligen Antonius. Insel Verlag, Frankfurt am Main 1996, S. 223. ↑ Claudia Müller-Ebeling: Die "Versuchung des hl. VBW, Berlin 1997, S S. 18.
Weltbild [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] Flauberts Antonius ist ein passiver, weinerlicher und mit seinem Schicksal unzufriedener Mann, der den Versuchungen nur zum Teil widerstehen kann. Bilder von Sexualität nehmen entgegen den meisten früheren Schilderungen bei Flaubert nur eine untergeordnete Rolle ein. Wichtiger sind Fragen der Wissenschaft und der konkurrierenden Glaubenssysteme, bei denen sich Flaubert einer Wertung enthält. Ihm ist eher daran gelegen, die Parallelen zwischen den Lehren denn eine Hierarchie herauszuarbeiten. Der scheinbaren Neutralität des Autors entspricht auch die ambivalente Schlussszene, in der sich Antonius weder eindeutig dem Glauben, noch der Materie hingibt. Form [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] Die Versuchung des heiligen Antonius ist in Dialogform geschrieben, beinhaltet aber teils lange Passagen, die in einer eindringlichen und bildhaften Sprache räumliche Situationen und stumme Handlungen beschreiben. Rezeption [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] Die Versuchung des heiligen Antonius stieß nach ihrer Veröffentlichung weitgehend auf Unverständnis.
Anthony ist mit Öl auf Leinwand gemalt. Es zeigt eine wüstenartige Landschaft: eine niedrige Horizontlinie mit hohen Wolken und dunklen, warmen Tönen an einem azurblauen Himmel. Die Figur des Hl. Anthony kniet in der linken unteren Ecke. Er hält ein Kreuz in der rechten Hand hoch und stützt sich mit der linken Hand auf eine zweideutige Form. Ein menschlicher Schädel liegt am rechten Fuß. Eine Parade von Elefanten von einem Pferd angeführt nähern St. Anthony. Die Elefanten tragen symbolische Objekte, die Versuchung darstellen: eine Statue einer nackten Frau, die ihre Brüste hält, einen Obelisken, einen Gebäudekomplex, der einen nackten, entkörperten weiblichen Rumpf begrenzt, und einen vertikalen Turm. Die Tiere haben übertriebene, lange, spindelige Beine, so dass sie schwerelos erscheinen. Interpretationen Der Titel, Die Versuchung des Hl. Anthony, gibt Hinweise auf die Bedeutung des Gemäldes und seiner Ikonographie. In diesem Gemälde erscheinen verschiedene Versuchungen zum heiligen Antonius (der nackte Mann im Gemälde).
Salvador Dalí - Jahrhundertkünstler aus Spanien (1904-1989), Hauptverteter des Surrealismus Seine Provokationen schockierten die Kunstwelt, seine Visionen begeisterten die Massen. Salvador Dalí gehörte zweifellos zu den schillerndsten Persönlichkeiten der Kunstgeschichte. Ob als Maler, Grafiker, Illustrator, Bildhauer, Bühneninszenator oder Schriftsteller – stets betrat Dalí neue Wege und setzte Maßstäbe für bestehende und kommende Generationen. Für Salvador Dalí ist Malerei die Verbildlichung seiner Fantasie, die durch eine selbst geschaffene Realität angeregt wird. Für ihn sind Träume und Halluzinationen die reale Welt. Die Thematik seiner Werke ist durch die stete Selbsterforschung und den Einfluss von Freuds Psychoanalyse geprägt. Der Hauptvertreter des veristischen Surrealismus begann seine Ausbildung an der Akademie von Madrid, wurde aber wegen seines aufrührerischen Verhaltens von dieser verwiesen. Jedoch studierte er weiterhin die Bilder alter Meister, deren Motivik sich in seinen eigenen Werken wiederfindet.