"Bring mich heim" lautet der Titel, wo das allerdings sein soll, bleibt offen. Für Jeannine gibt es kein Zuhause, die Verwandten sind tot, die Hotels sind Fluchtorte, kein Ort der Geborgenheit. Sie fühlt sich verfolgt, aber von wem? Ihr früher geliebter Cousin hat sich aus dem Staub gemacht, der Jugendfreund Harald ist nicht mehr als ein lustiger Wegbegleiter. Am Ende bleibt doch Mathieu, bei dem sie Zuflucht sucht. Er verspricht, mit ihr abzureisen: "Ich weiß nicht", sagte Jeannine. "Irgendwohin. " Als Mathieu sagt, wie allein sie doch gewesen sein müsse, antwortet sie: "Es war nicht so schlimm wie es klingt. Nein. Doch. Es war schlimmer, als man denken kann. " Und Mathieu sagt: "Jetzt bist du bei mir daheim. " Ob dies ein tröstliches Ende ist? Das weitere Leben der Joe Lederer liegt jedenfalls ganz auf einer Linie der Aussichtslosigkeit. Bis 1935 bleibt sie in Berlin, dann erhält sie wegen ihrer jüdischen Abstammung Veröffentlichungsverbot. Ihre nächste Station ist Schanghai, wo sie als Kindermädchen arbeitet.
So entstehen ausdifferenzierte psychologische Porträts aller Akteure, selbst nur flüchtig auftretende Figuren erhalten eine Tiefendimension. Nach Erscheinen ihres ersten Romans "Das Mädchen George" wurde Lederer der Titel "deutsche Colette" verliehen. Im Juli 1935 wurde ihr gesamtes literarisches Werk verboten. "Bring mich heim" erschien erstmals 1932, Lederer verarbeitete darin ihre Liebesgeschichte mit Hans Albers. Kurztext / Annotation Joe Lederer erzählt in ihrem stilistisch treffsicheren Roman von der feinen Gesellschaft und ihrer Dekadenz und Verlorenheit. Einsamkeit, lange Nächte, Rausch und kein Daheim. Von Liebschaften, die kommen und gehen, von Rastlosigkeit und Stillstand im Luxus. Ein Klassiker mit feiner Klinge, wiederentdeckt.
Nicht selten scheitern die Figuren - Männer wie Frauen - daran, dass sie sich und ihrem Gegenüber etwas vorspielen, was sie nicht sind. So entstehen a usdifferenzierte psychologische Porträts aller Akteure, selbst nur flüchtig auftretende Figuren erhalten eine Erscheinen ihres ersten Romans "Das Mädchen George" wurde Lederer der Titel "deutsche Colette" verliehen. Im Juli 1935 wurde ihr gesamtes literarisches Werk verboten. "Bring mich heim" erschien erstmals 1932, Lederer verarbeitete darin ihre Liebesgeschichte mit Hans Albers.
Sie ließ sich in München als freie Schriftstellerin nieder und wurde vom Verleger Kurt Desch unter Vertrag genommen. 1973 gehörte Lederer dann auch zu den Opfern des sogenannten Deschskandals, bei dem Desch in den 1970er Jahren viele seiner Autoren – so auch Lederer – um die ihnen zustehenden Tantiemen gebracht hatte. [2] Somit blieben auch jetzt ihre finanziellen Probleme schier unlösbar. Deshalb arbeitete sie streckenweise als Lektorin für verschiedene Zeitungen und schrieb auch einige Drehbücher fürs Fernsehen. Daneben übersetzte sie einiges (meistenteils noch unveröffentlicht) aus dem Englischen und begann ihre Autobiographie (ebenfalls unveröffentlicht) zu schreiben. Sie war Mitglied des P. E. N. -Zentrums. Im Alter von 82 Jahren starb Joe Lederer fast vergessen am 30. Januar 1987 in München in einem Krankenhaus und wurde auf dem Münchener Waldfriedhof in einem Urnengrab beigesetzt. Werke (Auswahl) [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] Das Mädchen George. Roman – Wegweiser Verlag, Berlin 1928 (Nachdruck Igel Verlag, Hamburg 2008, ISBN 978-3-86815-035-3).
Mit einem Nachwort von Günther Stocker. Robert Neumann, Großmeister der literarischen Satire, erzählt die Geschichte des abgehalfterten US-amerikanischen Präsidentschaftskandidaten… Peter Benchley: Der weiße Hai. Roman Milena Verlag, Wien 2013 Aus dem Amerikanischen von Vanessa Wieser. Ein Wundertier von sieben Meter Länge kreuzt wie ein U-Boot vor der schönen friedlichen Küste von Long Island: ein weißer Hai, der die Einwohner des kleinen… J. G. Ballard: Liebe und Napalm. Roman Milena Verlag, Wien 2008 Aus dem Englischen von Carl Weissner. Mit einem Nachwort von Thomas Ballhausen und Thomas Edlinger. James G. Ballards wegweisendes Romanexperiment, 1969 im Original unter dem Titel "The Atrocity Exhibiton"… Kathy Acker: Meine Mutter. Dämonologie Milena Verlag, Wien 2010 Aus dem Englischen von Lotte Dreimann und Angela Rummel. Mit Begleittexten von Ines Freitag, Janina Jonas und Verena Bauer. Ausgehend von der Beziehung zwischen Colette Peignot und Georges Bataille, erzählt…
Friedrich Torberg: Auch das war Wien. Roman Milena Verlag, Wien 2015 Eine Liebesgeschichte vor dem Hintergrund des untergehenden Österreich - die Geschichte der Liebe zwischen dem jüdischen Bühnenschriftsteller Martin Hoffmann und der "arischen" Schauspielerin Carola Hell. … Friedrich Torberg: Hier bin ich, mein Vater. Roman Milena Verlag, Wien 2014 Der "Held" dieses Romans, Otto Maier, Barpianist und österreichischer Jude, gerät in die Fänge der Gestapo. Der zuständige Gestapobeamte Franz Macholdt, ein ehemaliger Schulkamerad von Otto, versucht… Felix Hubalek: Die Ausweisung. Roman Milena Verlag, Wien 2011 Berlin 1933, zu Beginn der NS-Diktatur, steht ein österreichischer Journalist im Widerstreit zwischen Anpassung und Widerstand. Der österreichische Korrespondent Wilhelm Urbanek sieht sich mit den Zeichen… Annemarie Selinko: Heute heiratet mein Mann. Roman Milena Verlag, Wien 2018 Mit einem Nachwort von Evelyne Polt-Heinzl. Dieser Roman über eine junge Modezeichnerin namens Thesi Petersen beginnt beim Zahnarzt.