In der zweiten Strophe werden die Menschenmassen, welche vom Café aus zu sehen sind und fast roboterhaft über den Potsdamer Platz stürmen, beschrieben. Nun ist ein Bruch im Stück zu erkennen, der auch optisch durch die verkürzten Strophen sichtbar wird. Der Autor befasst sich jetzt mit dem unheimlichen Nachtleben Berlins. Anschließend wird in der vierten Strophe noch mal genauer auf das wahre Leben, das sich in der Hauptstadt abspielt, eingegangen und die Ausweglosigkeit beschrieben. Gegengedicht zu Paul Boldts "Auf der Terrasse des Café Josty". Weiterhin soll des Gedichtes Form und Sprache entschlüsselt werden. Die Anzahl der Strophen beschränkt sich hier auf vier, wobei die ersten Beiden jeweils ein Quartett, die letzten zwei ein Terzett bilden. Es ist anzunehmen, dass dies die Trennung von Tag- und Nachtleben noch einmal optisch verstärken soll. Der Autor legt sich auf kein einheitliches Metrum fest, jedoch ist eine Dominanz des Jambus mit männlicher Kadenz feststellbar. Jedoch kann hier auch ein Anapäst, wie beim "Potsdamer Platz" (Vers 1) festgestellt werden.
Auf der Terrasse des Café Josty Der Potsdamer Platz in ewigem Gebrüll Vergletschert alle hallenden Lawinen Der Straßentakte: Trams auf Eisenschienen Automobile und den Menschenmüll. Die Menschen rinnen über den Asphalt, Ameisenemsig, wie Eidechsen flink. Stirne und Hände, von Gedanken blink, schwimmen wie Sonnenlicht durch dunklen Wald. Nachtregen hüllt den Platz in eine Höhle, Wo Fledermäuse, weiß, mit Flügeln schlagen Und lila Quallen liegen - bunte Öle; Die mehren sich, zerschnitten von den Wagen. Auf der Terrasse des Café Josty — Boldt. - Aufspritzt Berlin, des Tages glitzernd Nest, Vom Rauch der Nacht wie Eiter einer Pest. (* 31. 12. 1885, † 16. 03. 1921) Bewertung: 4 /5 bei 76 Stimmen Kommentare
Außerdem erkennen kaum Menschen dieses Problem da sie mit der Masse schwimmen (vgl. 5ff).