Im ersten Jahr lagst du nur so rum. Im zweiten Jahr hast du auch mehr geschlafen als alles andere. Bis zum 9 Lebensjahr musstest du immer früh ins Bett - da konnte ja nichts aus dir werden. Bis 14-15 Pubertät - muss man da mehr sagen? Mit 16-20 Jahren musstest du erstmal Drogen und Frauen erforschen und Discos kennen lernen. Nichts erreicht im leben. Dann hast du sicher noch zwei Jahre überlegt, was aus dir werden könnte und was dich überhaupt interessiert. Dann ist locker noch ein Jahr für irgend sowas wie Zivildienst, freiwilliges Jahr, Bewerbungsphasen, Nebenjobs drauf gegangen und dann hast du noch viel Zeit für Schlaf, Nahrungsaufnahme, Spielen, auf m Klo sitzen verbracht. Also eigentlich bist du ein Neuling in deinem beruflichen Leben und hattest bisher kaum Zeit zum Wachsen. Halte dir mal vor Augen, was du bis jetzt schon geschafft hast. Nicht jeder kann von sich sagen, so eine Ausbildung zu haben und sich diese auch noch selbst finanziert zu haben. Keine feste Freundin zu haben bedeutet außerdem nicht, nichts erreicht zu haben.
Ich klebe sicher nicht fest. Ihr seht also, meine Situation ist mehr als nur bescheiden im Vergleich zu anderen.
Ich habe dann diesen Weg abgebrochen, mache nun einen Job, der mit meinem Studium ebenfalls nichts zu tun hat. Mit der Zeit ist meine Leidenschaft für mein ursprüngliches Studienfach zurückgekommen und ich beschäftige mich in meiner Freizeit damit und ich arbeite in Teilzeit, um bewusst Zeit zu haben für Dinge, die mich einfach interessieren, aber eben auf eine innere Art und nicht auf einer Ich-muss-daraus-etwas-machen-Art. Ich könnte nicht glücklicher damit sein, denn so habe ich beides: einen soliden Job, den ich mit links mache und der mir finanzielle Sicherheit gibt, aber gleichzeitig bin ich noch mit meiner Leidenschaft, meinem Studienfach verbunden. Ich bin 38 und habe in meinem Leben nicht viel erreicht. Ist es zu spät? - Quora. So kann es auch gehen. Dann hast du vielleicht etwas erreicht, was dich erfüllt, aber stellst fest, es ist vielleicht gar nicht die Erfüllung, weil die eigene Vorstellung sich nicht unbedingt mit der Realität deckt. Ich bin seitdem unglaublich dankbar, dass ich einen Normalojob habe, der nicht meine Selbsterfüllung ist. Viele meiner Freunde sind noch in dem Bereich und sie sind alle unglaublich ausgelaugt, weil sich alles mischt, der Gedanke der Erfüllung und die viele, viele Arbeit.
Wenn ich in meinem Normalojob viel, viel Arbeit hab, dann ist mir das oft egal. Mein Wert und meine Erfüllung entstehen nicht erst, wenn ich die viele, viele Arbeit brillant erledige... Das muss natürlich nicht bei jedem so sein, aber es kann eben so sein. Ich glaube, wichtiger als die Erfüllung im Job ist einfach, dass man genug Zeit hat Dinge zu machen, die einen wirklich aus vollem Herzen interessieren und man nicht nur dieses Funktionsleben hat, woalles eine Funktion hat und man diese Funktionen brav ausführt. Aber da muss man dann wirklich die "Eier" haben z. B. auch in Teilzeit zu gehen, um dafür Zeit zu haben o. Im Leben nichts erreicht, leben sinnlos? (Schule, Ausbildung und Studium, Sinn des Lebens). ä. Glück klopft nicht an die Tür und sagt "So, hier bin ich", sondern man muss schon die Strukturen dafür schaffen... Keine Ahnung, ob das hilfreich war...
Lass mich dir die andere Seite aufzeigen: Ich habe nach meinem Masterstudium eine Stelle als wissenschaftliche Mitarbeiterin an einer Universität bekommen und alles sah so aus, als würde ich vielleicht eine akademische Laufbahn einschlagen. Da ich zu diesem Zeitpunkt mein Fach "verehrt" habe, habe ich mich gefühlt, als würde ich Karriere machen. Ich durfte mich jeden Tag mit Dingen auseinandersetzen, die ich schon im Studium geliebt habe und ich war so dankbar darüber. Im leben nichts erreicht des. Bis ich diese Dinge und mein Fach nicht mehr geliebt habe. Denn plötzlich habe ich es nicht mehr nur aus intrinsischer Motivation gemacht, weil mich das Fach begeistert hat, sondern es mussten auch Ergebnisse her, ich musste unterrichten, ich musste Dinge konstant besser wissen als meine Studierenden, was manchmal schwer war. Ich habe mich irgendwann nur noch als Versagerin gefühlt, stand permanent unter Stress und habe auch kein intrinsisches Interesse mehr an meinem Fach gehabt, sondern es war zu einer lästigen Aufgabe geworden.