Womöglich will Handke mit dieser Geschichte über einen Besessenen auch sagen, dass er um seine politischen Torheiten weiß, ohne diese aber nicht sein kann. Nahezu zynisch mag manchem erscheinen, dass die Frau des Erzählers ihrem Mann bescheinigt, "und das nicht bloß im Scherz, ich hätte einen guten, ja idealen Politiker abgegeben, allein schon vorlebend eine Politik, eine neue, sie praktizierend, wie Politik heutigenfalls dringendst gebraucht werde". Der erklärte "Spaltpilz" predigt unbedingt nötige Eintracht: "Nie mehr Entzweiung; Schluß mit der ewigen Getrenntheit". Wunsch nach Versöhnung Auch dieser Wunsch nach Versöhnung wird Kenner seines Werks kaum überraschen. "Hören wir einander endlich an, statt uns aus feindlichen Lagern anzubellen und anzuheulen": So begann Peter Handkes "Versuch einer Antwort" in seinem 2015 erschienenen Buch "Tage und Werke". Somit hat man in diesem neuen Buch noch einmal Handke in nuce: im Kampf mit seinen eigenen Dämonen, die ihn nicht in Ruhe lassen. Verzweifelt um "Spielluft" bittend, wobei ihm klar ist, dass es schwer ist, bei all dem "Schrecken" und "Beinah-Grauen, das ich verbreitete", Mitspieler zu finden.
Viel Kulturkritisches, "gesammelte Vorurteile" (Magenau), Tötungswünsche. Das alles auch noch in einer diesmal besonders manierierten Handke-Sprache, die sich an der Verdopplung einzelner Wörter erfreut. Nichts von alledem bezieht sich noch, klagt der Rezensent, irgendwie präzise auf die Welt, alles verharrt in der Enge des Dichterkopfs. Worauf es mit dem "großen Fall" hinaus soll, klärt sich auch nicht wirklich - aber das scheint dann auch schon egal. Neue Zürcher Zeitung, 12. 04. 2011 Anhand seiner neuen Erzählung erweist sich für Andreas Breitenstein einmal mehr die Größe des Schriftstellers Peter Handke als konsequenter Neuerfinder seiner selbst. In "Der Große Fall" erzählt der Autor von einem einzigen Tag in naher Zukunft, an dem ein Schauspieler aus einer Waldidylle in die Stadt hinein wandert, erfahren wir. Breitenstein gibt durchaus zu, dass die Lektüre nicht nur lust- sondern auch qualvoll war, verspricht aber reichen Gewinn. Was der Protagonist auf seiner Tageswanderung sieht und erlebt, von intensiver Naturbeobachtung bis zur mal mitleidsvoll, mal abgestoßen betrachteten Gewalt und Hässlichkeit der Zivilisation, könnte einen in seinem Kulturpessimismus, seinem Narzissmus und seinem "bleiernen" Hang zum "Allegorischen" mächtig abschrecken, wäre da nicht Handkes Wendung ins Komische und Selbstironische, die dem Buch das überbordende Pathos nimmt, lobt der Rezensent.
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Nosoden: Homöopathische Arzneimittel aus körpereigenen Stoffen Bei den sogenannten Nosoden handelt es sich um homöopathische Arzneimittel, die aus körpereigenen Substanzen gewonnen werden. Speziell bei Muttermilchnosoden oder Nosoden, die aus Plazentagewebe, Fruchtblase, Nabelschnur oder Nabelschnurblut hergestellt werden, sollen die Selbstheilungskräfte von Neugeborenen, Kindern und Erwachsenen angeregt werden. Abhängig von der jeweiligen Potenz und der Dosierung können diese homöopathischen Mittel bei Erkältungen, Unruhezuständen, Koliken, Hauterkrankungen, aber auch bei Stillproblemen angewendet werden. Aufgrund der gleichen genetischen Herkunft sollen auch Geschwisterkinder und Väter von der Heilkraft, die in den Nosoden steckt, profitieren. Wissenschaftlich nachgewiesen wurde dies bisher jedoch nicht. Plazenta- und Muttermilchnosoden » Helfen sie?. In Deutschland haben sich einige Anbieter, das sind in der Regel Apotheken, auf die Herstellung dieser Nosoden spezialisiert. Nach dem homöopathischen Prinzip der Potenzierung werden die Nosoden in den gängigen D-Potenzen, aber auch den höheren C-Potenzen als Globuli, Tropfen und Salben hergestellt.
Außerdem können Eltern sich eine sogenannte Stamm-Lösung herstellen lassen, um auch noch Jahre nach der Geburt ihres Kindes auf dieses besondere homöopathische Arzneimittel zurückgreifen zu können. Nosoden aus Muttermilch, Plazenta und anderen Stoffen Muttermilch ist für Babys in den ersten Monaten das gesündeste Nahrungsmittel, das die Kleinen mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt. Muttermilch kann aber noch mehr: Viele junge Mütter schwören bei wunden und entzündeten Brustwarzen auf einige Tropfen Muttermilch, die vorsichtig auf die Brustwarze gestrichen werden. Und mit etwas Milch aus Mamas Brust können auch kleine Schnupfnasen wieder frei atmen. Aus Muttermilch können sogar homöopathische Globuli und Salben hergestellt werden, die bei verschiedenen Erkrankungen Mutter und Kind helfen sollen. Nosoden können aber nicht nur aus Muttermilch, sondern auch aus anderen körpereigenen Stoffen wie zum Beispiel einem kleinen Stück der Plazenta, der Fruchtblase, der Nabelschnur sowie dem Nabelschnurblut hergestellt werden.