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Stefan Fassbinder (Grüne, links) ist seit Montag neuer Oberbürgermeister von Greifswald. Sein bei der Stichwahl unterlegener Kontrahent Jörg Hochheim (CDU) klagt nun gegen die Entscheidung, die Wahl nicht zu wiederholen. Fußmatten-Posse Greifswalds neuer Oberbürgermeister Stefan Fassbinder (Grüne) ist zwar am Montag vereidigt worden - doch sein CDU-Gegenkandidat Jörg Hochheim gibt nicht auf. Nun sollen Richter den Wahlverlauf unter die Lupe nehmen. 03. 11. 2015, 18:48 Uhr Greifswald Ob Stefan Fassbinder auch langfristig Bürgermeister von Greifswald bleibt, steht nun wieder in den Sternen. Denn der Streit um die Rechtmäßigkeit der Oberbürgermeister-Stichwahl am 10. Mai wird vor Gericht landen. Der mit lediglich 15 Stimmen Unterschied knapp unterlegene Kandidat Jörg Hochheim (CDU) hat angekündigt, vor dem Verwaltungsgericht gegen die Wahl zu klagen. Vorausgegangen war ein monatelanger Streit um einen Wahlfehler, der als "Fußmatten-Streit" sogar bundesweit Schlagzeilen gemacht hatte. Mehrere Wähler, darunter auch Hochheim, hatten einen Vorfall am Stichwahltag moniert, bei dem ein Wahllokal wegen einer verrutschten Fußmatte zeitweilig verschlossen gewesen war.
Einerseits gab es Anlässe genug für eine ungesunde Portion Pessimismus, andererseits stimmen bestimmte Entwicklungen hoffnungsfroh. Ein Jahresrückblick mit Schlaglichtern aus Kommunalpolitik und Subkultur in der Hansestadt. Kommunalpolitik: Historische Wende bei der Oberbürgermeister-Wahl Selten erfuhr Greifswalder Kommunalpolitik so viel Aufmerksamkeit wie die Oberbürgermeisterwahl im Frühsommer. Das schlug sich zwar kaum in der Wahlbeteiligung nieder, sorgte dafür aber für bundesweite Öffentlichkeit. Der Gemeinschaftskandidat von Grünen, Linken, SPD und der Piratenpartei, Stefan Fassbinder, konnte sich in einer Stichwahl gegen seinen Konkurrenten Jörg Hochheim (CDU) mit einer hauchdünnen Mehrheit von nur 15 Stimmen durchsetzen. Doch wer dachte, dass sich der historische Wechsel im Rathaus so reibungslos vollziehen ließe, wurde alsbald durch die drei Einsprüche von CDU-Mitgliedern beziehungsweise parteinahen Einzelpersonen eines Besseren belehrt. Jubel auf der Wahlparty von Stefan Fassbinder (Foto: Fleischervorstadt-Blog, 06/2015) Eine verrutschte Fußmatte, die zwischenzeitlich nicht mehr als Türöffner dienen konnte und so den Wählenden einen der drei Eingänge ins Wahllokal temporär versperrte, wurde kurz darauf zur bundesweit belächelten Ikone der christdemokratischen Intervention.
Wie wir gestern hier berichteten, war die NPD die einzige Fraktion, die im Kreistag geschlossen für Anklam als Kreissitz gestimmt hatten. Um sich ein Bild zu machen, wer sich für und wer sich gegen Anklam entschieden hat, nachfolgend die Auflistung der namentlichen Abstimmung: NPD: Michael Andrejewski (Anklam) JA. Dirk Bahlmann (Löcknitz) JA. Kristian Belz (Pasewalk) JA. Enrico Hamisch (Bansin) JA. Christian Hilse (Lassan) JA. Tino Müller (Ueckermünde) JA. CDU: Rüdiger Behrendt (Pasewalk) ABWESEND. Helfried Blohm (Wusterhusen) NEIN. Susanne Darmann (Zemitz) NEIN. Jörg Hochheim (Greifswald) NEIN. Axel Hochschild (Greifswald) NEIN. Arno Karp (Jarmen) NEIN. Arthur König (Greifswald) NEIN. Matthias Krins (Pasewalk) NEIN. Kai Krohn (Lubmin) NEIN. Eckbert Liskow (Greifswald) NEIN. Frank Radant (Penkun) NEIN. Michael Sack (Loitz) NEIN. Hans-Joachim Saupe (Heringsdorf) NEIN. Beate Schlupp (Jatznick) NEIN. Karl-Heinz Schröder (Benz) NEIN. Bernd Schubert (Ducherow) JA. Marco Schulz (Stretense) JA.
Mit diesem Veränderungsversprechen bringt sich Fassbinder natürlich in die Bringepflicht, seine Vorhaben zu konkretisieren. Das gelingt ihm zumindest in dem Wahlwerbespot besser als seinem christdemokratischen Rivalen. Auf den Punkt gebracht sind das zum Beispiel die Forderung einer kommunalen Mietpreisbremse und das große Thema "Mobilität für Alle", das mit einigen konkreten Ideen unterfüttert wird: intelligente Verbindung verschiedener Verkehrsmittel, Ausbau der Radverkehrsachse, Radstation am Bahnhof, Reparatur von Fußwegen. Der Wunsch, "dass wir in unserem Ryck wieder baden können! " klingt zwar ein bisschen nach Leslie Nielsens Vision in der Nackten Kanone 2½, der einen großen Schluck aus einer Toilette trinken wollte, ohne anschließend Ausschlag zu bekommen, aber man wird ja nochmal träumen dürfen! Am 26. Wer soll neuer OB werden? Stefan Fassbinder (Die Grünen) (45%, 291 Votes) Björn Wieland (Die Partei) (35%, 225 Votes) Jörg Hochheim (CDU) (21%, 136 Votes) Total Voters: 652 Loading... Podiumsdiskussion zur OB-Wahl Die Ostsee-Zeitung veranstaltet am Donnerstag, 9. April, um 19 Uhr im St. Spiritus eine Podiumsdiskussion zur OB-Wahl 2015, bei der alle drei Kandidaten Rede und Antwort stehen werden.
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Der Bratwurstenthusiast und Hobbytänzer wirbt in seinem Wahlwerbespot mit Verwaltungserfahrung und blickt stolz auf die Stadtentwicklung der letzten Jahre zurück. Bildsprachlich wird dabei der Bogen von der Vergangenheit in die Moderne, von der Aktenfresserei zur transparenten Verwaltung geschlagen: Blättert der Dezernent noch anfangs in einer Aktenmappe, so wischt er wenige Augenblicke später gekonnt über sein Tablet. Auch der weiße Bauhelm, der in mehreren Szenen mal mehr, mal weniger subtil zum Einsatz kommt, gehört zu diesen Insignien der Gestaltungsmacht, mit denen dem Publikum unterschwellig vorgeführt wird, wer hier anpackt. So handfest die Inszenierung auch ist, inhaltlich bleibt die Bewerbung leider relativ schwammig. Befreit man die Vorschläge Hochheims von jenen Phrasen, die zwar modern klingen, aber zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht oder nur kaum mit Inhalt gefüllt wurden — dazu gehören zum Beispiel die "Stärkung des Ehrenamts", die "zeitgemäßen Konzepte für Stadtentwicklung", die "transparente Verwaltung", die "attraktiven Schulen", die "leistungsfähige Universität", der "Gedankenaustausch mit Wirtschaft und Universität" oder ganz klassisch: "mehr Bürgerbeteiligung" — dann bleibt relativ wenig des Gesagten übrig, das meiste davon verbleibt unkonkret und angedeutet.