Interessant übrigens, dass Eintracht Frankfurt schon vor 62 Jahren durchaus zwei unterschiedliche Gesichter in den beiden Wettbewerben zeigte. Der große Journalisten Ludwig Dotzert, der seinerzeit gemeinsam mit Bert Merz für die Frankfurter Rundschau beim 6:3 in Glasgow vor Ort war, schrieb in der FR: "Der Oberliga-Riederwälder und der Europacup-Riederwälder — das sind zwei verschiedene Menschen. " Nach der Gala übrigens spielte die Eintracht in der Oberliga im nächsten Punktspiel gegen den Tabellenvorletzten Viktoria Aschaffenburg, 4:4 am Ende. Klaus von Thun : Traueranzeige : Pinneberger Tageblatt. (Thomas Kilchenstein)
), und das halbe Dutzend machte Stein (86. ) voll, der nach einem weiten Abschlag von Loy das 6:1 erzielte, "auf meine Vorlage", wie der ewige Torwart sagte. Wie unwirklich dieses Ergebnis war, zeigte auch diese Anekdote: "Ein schottischer Reporter versuchte seinen ungläubigen Kollegen daheim in Glasgow den Spielbericht durchzutelefonieren: "Five-one. Yes – no, not for Rangers: Eintracht 5, Rangers 1 – oh, no! GZSZ: Das passiert mit Gerner in der Jubiläumsfolge | Express. Eintracht 6, Rangers 1! " Egon Loy erzählte später, dass er fast ein bisschen sauer war wegen des einzigen Gegentores, das nämlich habe ihm zwei Tage Urlaub gekostet. Und das kam so: Mit seinem Arbeitgeber, der Frankfurter Metallgesellschaft (seinerzeit 31 000 Mitarbeiter, Umsatz: 3, 1 Milliarden Mark), hatte er vereinbart, für jedes Spiel, in dem er ohne Gegentor bleiben würde, würde er zwei freie Tage erhalten. Ohnehin hat Egon Loy an diesem Mittwoch, als die Rangers nach allen Regeln der Fußballkunst ausgespielt wurden, noch gearbeitet, bis auf die Selbständigen Kreß, der eine Apotheke hatte, und Alfred Pfaff mit seiner Gaststätte, gingen alle Helden einer geregelten Arbeit nach.
Spielerbeobachtung, Spielanalyse, mögliche Aufstellung, Infos über den Gegner – das war alles unbekannt. Im anderen Halbfinale, FC Barcelona gegen Real Madrid, schickte die Eintracht ihren Spieler Alfred Pfaff zur Beobachtung, das Rückspiel durfte sich Richard Kreß anschauen, beide berichteten hinterher Trainer Paul Oswald, das war alles. "Wir kannten den schottischen Flachpass und wussten, dass sie stark bei Kopfbällen sind", erzählt Loy. Zwei herzen die sich liebe und. Auf eines hatte sich die Eintracht einstellen können, auf den Spielball. Trainer Oswald hatte eine Woche vor dem Rückspiel des Europapokal-Halbfinales ein Netz voller Bälle organisiert, mit denen die Glasgow Rangers trainierten, steinhart waren die Bälle, erinnert sich Egon Loy, der am Samstag seinen 91. Geburtstag feierte. Und eigentlich am Mittwoch in Sevilla beim Finale der Eintracht dabei gewesen wäre, doch die Knochen machen nicht mehr so mit, mit dem Laufen hat er ein paar Probleme. Für die Besuche im Waldstadion – zuletzt war der rüstige Rentner beim Halbfinale gegen West Ham da – reicht es aber noch.