Doch die musikalische Meuterei löst sich in Wohlgefallen auf, denn sie wurde von einem begnadeten Pianisten angestimmt. Giuseppe Tornatores Verfilmung von Alessandro Bariccos Theaterstück "Novecento" lässt die Lebensgeschichte eines Mannes (gespielt von Tim Roth) Revue passieren, der am ersten Morgen des Jahres 1900 als Findelkind an Bord des Ozeandampfers "Virginian" aufgefunden wird, dort aufwächst und nicht weiß, ob er das Gefühl, festen Boden unter den Füßen zu haben, wirklich je kennen lernen will. Die Legende vom Ozeanpianisten auf DVD - Portofrei bei bücher.de. Den Augenblick, als er auf der Gangway steht, die Skyline New Yorks vor sich sieht und Stufe um Stufe herabsteigt, inszeniert Tornatore wie ein Ereignis, das der Mondlandung gleichkommt. Alle erdenklichen Standpunkte nimmt die Kamera in dieser Sequenz ein, als gelte es, nicht die kleinste Kleinigkeit zu verpassen. Doch "1900", wie der Mann getauft wurde, hat Angst vor der weiten Welt. In der ersten Einstellung seines Films "Cinema Paradiso" lässt Tornatore die Kamera über das Meer schweben, dann einen Balkon überqueren und schließlich in einer Wohnung zur Ruhe kommen.
Für mich liegt der Charme dieses Buches eindeutig in der Intelligenz und der besonderen Begabung von Novecento. Und in der Ehrlichkeit des Textes! Hier wird nichts hinter zu großen, blumigen Umschreibungen versteckt, sondern einfach klar formuliert. Auch ging es hier nicht darum das Ende herauszufinden. Novecento. Die Legende vom Ozeanpianisten: Staatstheater Braunschweig. Nein, das Ende ist uns gleich zu Beginn genannt worden. Dennoch führt uns Tim Tooney als Erzähler von Novecentos Geschichte aufs Meer hinaus: "Weil ich sein bester Freund war, ja. Aber dann habe ich einigen Mist gebaut, und selbst wenn man mich auf den Kopf stellt, kommt nichts mehr aus meinen Taschen, sogar die Trompete habe ich verkauft, alles, aber… diese Geschichte, nein… klar und unerklärlich wie nur die Musik war, wenn mitten auf dem Ozean das Zauberklavier von Danny Boodmann T. Lemon Novecento sie spielte. " Seite 21 Beim Lesen konnte man die Musik förmlich klingen hören und erahnen, wie sie sich mit dem Klang der Wellen vermischen würde. Eine durch und durch gelungene, poetisch einfache Erzählung, die ich einfach nur genossen habe, während ich mich zwischen den Worten verlor.
Genre Musiktheater / Konzert / Performance Veranstalter Theater Erfurt Veranstaltungsort Theater Erfurt,, Theaterplatz 1 E-Mail Internet Ticketanbieter Theater Erfurt Service-Center Weitere Informationen von Alessandro Baricco; Kooproduktion mit Theater Waidspeicher und Tanztheazer Datum/Zeit 01. 06. 2022, 20:00 Uhr Zum Stadtplan
Von Alessandro Baricco Regie: Martin Maria Blau Ausstattung: Franziska Gebhardt Mit Thomas Borchert Man schreibt das Jahr 1900: Auf dem Flügel im Ballsaal eines Luxusdampfers findet der Matrose Danny Boodmann ein ausgesetztes Baby – in einer Zitronenkiste. Der Seemann tauft das Neugeborene kurzerhand auf den wohlklingenden Namen Danny Boodmann T. D. Lemon Novecento. Und übernimmt die Fürsorge für den Kleinen. Was zu diesem Zeitpunkt niemand ahnt: Novecento wird zeit seines Lebens auf diesem Schiff, der "Virginian", bleiben. Er wird Pianist, Ozeanpianist, und fasziniert mit seiner Musik die Reichen auf den Tanzpartys der 1. Klasse genauso wie er die Auswanderer verzaubert, die im Unterdeck hausen. "Stell dir vor: ein Klavier. Die Tasten fangen an. Die Tasten hören auf. Novecento Legende vom Ozeanpianisten von Alessandro Baricco. Man spielt sein Glück auf einer Klaviatur, die nicht unendlich ist. Das Land ist ein Schiff, das zu groß für mich ist. Es ist eine zu schöne Frau. Es ist ein zu starkes Parfüm. Es ist eine Musik, die ich nicht spielen kann. "
Der Mann, der darin wohnt, wird bald darauf eine lange Reise antreten. Zu Beginn von Tornatores nachfolgendem Film "Allen geht's gut" steht Marcello Mastroianni, der im Laufe der Handlung seine Kinder besuchen wird, die in verschiedenen Städten Italiens wohnen, am Strand. Die Kamera setzt sich in Bewegung, bis die wild tosenden Wellen das Bild füllen. Das Meer hat die Kraft, Menschenleben zu verändern, die Dinge in Fluss zu bringen. In "Die Legende vom Ozeanpianisten" erzählt ein Auswanderer, der in Amerika eine zweite Chance sucht, dass er in seiner italienischen Heimat Haus und Hof verlor, seine Kinder nacheinander starben und er danach mit dem Leben abschloss, bis er eines Tages auf das Meer blickte und einen Silberstreifen am Horizont sah. Doch für "1900" kann das Meer kein Medium der Veränderung sein, weil er das Land nicht kennt. Er erlebt tagtäglich nur Menschen, die sich voller Hoffnungen im Transit zwischen ihrer alten Heimat und der Neuen Welt befinden, während für ihn selbst die Passage das Zuhause ist.
Akustisch war es eine Freude für meine Ohren. Ich bin ja auch bei Hörbüchern immer sehr wählerisch, da ich viele Stimmen nicht auf lange Zeit hören mag. Hier war dies ganz anders. Werner Klockow überzeugte mich nicht nur mit seiner angenehmen Stimmlage, nein, auch Mimik und Gestik sorgten dafür, dass diese Erzählung wirklich nur über seine Person getragen wurde. Jegliche Requisiten waren überflüssig und ich habe diese auch keine Sekunde lang vermisst. Die Erzählung war extrem mitreißend! Man konnte einfach nicht weghören, selbst wenn man es gewollt hätte. Ich habe es versucht, aber ganz ehrlich die Geschichte hat einfach eine viel zu starke Sogwirkung! Ich denke, der einzige Grund, warum einem dieses Stück nicht liegen könnte, ist der wenn man generell ein Problem mit Monologen hat. Diese Sogwirkung wurde unterstützt durch den lauten und leisen Strudel der Stimme als Spiegelung des Meeres. Werner Klockow erweckte die Geschichte des kleinen Novecento bildhaft zum sonders bei den Erzählungen zu den Visionen Novecentos war die Vorstellungskraft der Zuschauer förmlich greifbar.
Verfilmung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] Im Jahre 1998 wurde Novecento unter dem Titel La Legenda del pianista sull'oceano (siehe Die Legende vom Ozeanpianisten) durch den Regisseur Giuseppe Tornatore verfilmt, wich dabei jedoch vom Stil des Monologs ab und präsentierte eine teilweise neue Handlung ( eine einzigartige Plattenaufnahme von Novecento, die unter dem Eindruck einer vergeblichen Liebschaft entstand, bringt den Trompeter wieder zu Novecento). Die Reaktionen auf den Film waren daher eher zwiespältig. Bühnenfassung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] Seit nunmehr zwölf Spielzeiten wird Novecento – Die Legende vom Ozeanpianisten im Theater Krefeld und Mönchengladbach mit dem Schauspieler Adrian Linke aufgeführt (Stand 2015/16). Für die Inszenierung zeichnet Till Ufer, für Bühne und Kostüm Patrick Durwael verantwortlich. Das Stück lief ab Januar 2000 am Staatstheater Braunschweig, ab Oktober 2009 am Theater Lübeck sowie ab September 2010 im Polnischen Theater Kiel. Im Sommer 2014 und 2015 wurde das Stück in Braunschweig im Rahmen des "Okersommertheater" an Wochenenden auf einem Floß aufgeführt.