Die Prognose ist ein überwiegend automatisierter und unvoreingenommener Prozess. Sollte es erforderlich sein, kann zusätzlich auch die preskriptive Analyse eingesetzt werden. Schäffer machte in diesem Zusammenhang darauf aufmerksam, dass es Pioniere durch die Anwendung dieser Punkte bereits geschafft hätten, den Planungsprozess von mehreren Monaten auf zwei bis vier Wochen zu verkürzen. Zum Schluss seines Vortrags benannte der Referent eine Agenda für den zukünftigen Controller in Zeiten der Digitalisierung (Abb. Fundamentaler Wandel im Rollenbild des Controllers | Controlling | Haufe. 2 in der Bilderreihe). Diese besteht aus acht Anweisungen: Investiere in Daten- und Systemqualität, Ermögliche Management, Mache Steuerung agiler, Mache Controlling schlanker, Sei ein Businesspartner, Fördere Analytics, Entwickle neue Skills, Herausforderungen bestimmen die Denkweise des Controllers. Um die digitale Transformation meistern zu können, müssen Controller dabei beide Denkweisen, die alte und etablierte sowie die neue herausfordernde, ins Gleichgewicht bringen und auf das Geschäftsmodell ihres Unternehmens abstimmen.
Neben diesen Kenntnissen muss ein Information Designer - bedingt durch den operativen Fokus - schnell erkennen, welche Daten benötigt werden und welche es sich lohnt auszuwerten. Change Agent Eine weitere und wahrscheinlich die wichtigste Rolle, die der Controller von morgen ausfüllen muss, ist die des Change Agents. Er leitet nämlich proaktiv die Veränderungsprozesse im Unternehmen. Der:Die Controller:in als Business Partner:in - Haufe Akademie. Daher muss der Change Agent stärker und auch noch früher in strategische Entscheidungen eingebunden werden als der Business-Partner. Da Veränderungsprozesse zukünftig vor allem agil und in funktionsübergreifenden Teams ablaufen werden, muss die Person in dieser Rolle über ein breites Netzwerk im Unternehmen sowie über Kenntnisse in der agilen Projektorganisation - beispielsweise Scrum – verfügen. Controller verantworten die digitale Transformation Zukünftig wird es möglich sein, komplexe Datenmengen zukunftsgerichtet zu analysieren und damit eine explorative Datenanalyse zu realisieren. In diesem Rahmen ergeben sich in einer volatilen Geschäftswelt vor allem Chancen für die Unternehmen, die die neue Rolle des Controllers nutzen.
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Die Entwicklung zu einer sogenannten effektiven Controlling-Kultur im Unternehmen, wie sie bereits bei RWE praktiziert wird, erfordert die Implementierung folgender Faktoren: Debatten sollten nicht auf persönlicher Ebene geführt werden, besser wären beispielsweise geheime Abstimmungen. Controller müssen über den Tellerrand hinaus denken. Verschiedene Perspektiven sollten berücksichtigt werden. Auch Gegenargumente sollten in Betracht gezogen werden. Fehler sind zu fokussieren und Entscheidungsprozess zu formalisieren. Der wesentliche Teil eines Controlling-Prozesses, wie beispielsweise das interne Reporting oder die Budgetierung, wird im Laufe der nächsten Jahre fast vollständig standardisiert werden. Globale Standards verstärken dabei auch den Trend des Outsourcings. Bislang haben Controller ihre Entscheidungen weitestgehend auf Basis von Kennzahlen getroffen. Zukunftstrends allerdings zeigen, wie wichtig der auch Einfluss von Effektivität auf die Entscheidungsfindung sein wird (Abb. 1 in der Bilderreihe).
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