Ausgangslage Kilian hat vor kurzem an dieser Stelle (NJW 2017, S. 3043 ff. ) einen sehr lesenswerten Aufsatz über die "Zukunft der Juristen" ("Weniger, anders, weiblicher, spezialisierter, alternativer – und entbehrlicher? ") veröffentlicht. (* Hier geht's zum kostenlosen NJW-Probeabo. *) Darin beschäftigt er sich u. a. mit der Frage, ob Juristen angesichts der fortschreitenden Digitalisierung des Rechts (Stichwort: Legal Tech) nicht entbehrlich werden; die entsprechenden Publikationen der anglo-amerikanischen Vorreiter dieser Entwicklung wie z. Wo verdienen Juristen am meisten?. B. Richard Susskind (u. Tomorrow's Lawyers, 2013) sollten jedem Juristen in Deutschland mittlerweile ein Begriff sein. Oder, wie es der Rechtsabteilungsleiter eines bekannten deutschen Automobilherstellers seit Jahren mit Blick auf die Rolle der Unternehmensrechtsabteilungen vorträgt: Schneller, näher, fokussierter... oder weg! Drei Befunde von Kilian sind es, die sich mit den Erfahrungen eines langjährigen Personalberaters für Juristen decken und im Folgenden aus Praktikersicht "gespiegelt" werden sollen: Weniger (jur.
Auch deren Bedarf an exzellenten Juristen ist konstant hoch. Wie kommt es also trotz teils sechsstelligen Gehältern nur zu Platz 6? Anforderungen bezüglich Qualifikation und Aufopferungsbereitschaft sieben bereits im Vorfeld viele Bewerber aus. Zwei Prädikatsexamen haben nur ein kleiner Anteil der Absolventen und von denen sind auch nicht alle bereit bis zu 60 Wochenstunden zu arbeiten. Juristinnen und Juristen für mehrere Behörden der Innenverwaltung gesucht: Baden-Württemberg.de. Nichtsdestotrotz: Die Großkanzleien sind und bleiben ein beliebter Top-Arbeitgeber für junge Absolventen. Platz 5: Das Richteramt und die Staatsanwaltschaft Der Staatsdienst ruft und viele Juristen folgen. Richteramt und Staatsanwaltschaft bringen einen hohen sozialen Status mit sich, sind bei einem zwar deutlich geringeren aber immer noch guten Gehalt besser mit Familie und Freizeit zu vereinbaren als die Großkanzlei und erfreuen sich daher höchster Beliebtheit. Doch auch hier gilt: Ohne gute Noten geht nichts. Dementsprechend wenig Absolventen finden sich auch im Richteramt oder als Staatsanwalt wieder.
Deswegen sollte jeder Jobeinsteiger viel wert auf ein gutes Examen legen. Doch gerade in der freien Wirtschaft zählen auch viele Skills abseits der bloßen Noten, die man in der Bewerbung betonen sollte, um sich einen Vorteil gegenüber anderen Mitbewerbern zu verschaffen. Kanzleien und Unternehmen schmücken sich gerne mit Titeln: Doktortitel oder LL. M. kommen super an. Doch nicht jeder, gerade Berufseinsteiger, hat diese Möglichkeiten. Juristen im öffentlichen Dienst. Aber auch mit Englischkenntnissen, Auslandserfahrung und einem Verständnis für betriebswirtschaftliche Vorgänge kann man punkten. Besonders Sprachskills helfen, um sich zu empfehlen – schließlich ist kaum ein Unternehmen nur noch national unterwegs. Und wenn es um internationale Rechtsfragen geht, sollte man sich auch auf Englisch sicher verständigen können. Soft Skills, die jeder Jurist mitbringen sollte, sind einerseits natürlich die Freude an der Arbeit und Wille, sich stetig weiterzuentwickeln, aber auch Belastbarkeit und selbständiges Arbeiten. Diese Punkte können gut im Bewerbungsschreiben hervorgehoben werden, um sich von der Masse abzuheben.
Das wird sich so schnell nicht ändern, darauf müssen sich die juristischen Arbeitgeber einstellen und dem künftigen Mitarbeiter ein Angebot unterbreiten, zu dem er nicht "nein" sagen kann. Entbehrlicher werden Juristen derzeit aus unserer Sicht übrigens nicht, da auf sie viele neue Aufgaben zukommen (z. im Datenschutzrecht), die trotz angeblicher Revolution durch "Legal Tech" tagtäglich bewältigt werden müssen; Legal Tech kann sie dabei unterstützen, aber nicht ersetzen. Foto oben:
In der Verwaltungslaufbahn bist du zuständig für Justiziariat, Personalbetreuung und Datenschutz. Die Auswahl erfolgt zentral durch das Bundesministerium des Innern. In der Vollzugslaufbahn absolvierst du eine zweijährige Ausbildung über mehrere Stationen. Du beginnst dabei als Regierungsrat und wirst nach erfolgreichem Abschluss zum Kriminalrat ernannt. Das Auswahlverfahren geht über mehrere Runden. Bei beiden Programmen betont das BKA, dass Referenten früh Führungsverantwortung übernehmen. Beim Bundeskartellamt kannst du ein Referendariat in der Zentralabteilung absolvieren. Du übernimmst verwaltungs- oder personaltechnische Aufgaben. Das Bundeskartellamt befasst sich mit dem Schutz des Wettbewerbs und verhindert Monopolstellungen von Unternehmen. Als Jurist arbeitest du in einer der zwölf Beschlussabteilungen, wo Themen wie Kartellbekämpfung und Missbrauchsaufsicht auf dich warten. Treffen mit Wirtschaftsvertretern und Rechtsanwälten stehen dabei von Anfang an auf der Agenda.
Doch eine ausstehende Welle von Richtern, die in Pension gehen werden in den nächsten Jahren, wird noch einmal diesbezüglich Bewegung in den Arbeitsmarkt bringen. " Doch eine ausstehende Welle von Richtern, die in Pension gehen werden in den nächsten Jahren, wird noch einmal diesbezüglich Bewegung in den Arbeitsmarkt bringen. " Beste Chancen beim Staat! Platz 4: Die Verwaltung Wieder der Staatsdienst und wieder viele Juristen. Vielleicht zu Unrecht genießen Juristen in der Verwaltung ein etwas geringeres Ansehen als die vorangegangenen Berufsträger. Die Verwaltung in Deutschland ist im Vergleich zu vielen anderen gut organisiert und effektiv. Das ist insbesondere ein Verdienst der vielen guten Juristen, die hier tätig sind. Ob in den Verwaltungen auf Bundesebene, in denen der Länder oder auf kommunaler Ebene, überall finden sich Juristen wieder. Auch die Sachbearbeitung in den verschiedenen Ämtern übernehmen häufig Juristen. Der Berufsalltag ist dabei deutlich weniger langweilig als es der Verwaltung häufig nachgesagt wird.
"Ausarbeitung muss nicht zwingend zu klarem Ergebnis kommen" Bei den Abgeordneten stößt das Informationsangebot auf reges Interesse: So gab es im vergangenen Jahr insgesamt 1. 752 Anfragen, weiß Raue. Dabei müssen sich die Abgeordneten nicht selbst an den zuständigen Fachbereich wenden, sondern nutzen dafür die sogenannte Hotline W. Die dortigen Mitarbeitenden filtern Aufträge heraus, die etwa in der Vergangenheit schon bearbeitet wurden, und verteilen die übrigen an die verschiedenen Fachbereiche. Im Jahr 2021 waren das 1. 275 Aufträge. "Die eigentlichen Aufträge beginnen meist mit einer schriftlichen Anfrage des jeweiligen Abgeordnetenbüros", erklärt Hobrecht. Dann werden die Details abgeklärt, etwa, bis wann die Ausarbeitung vorliegen muss, und die Fragen im Team diskutiert. Danach geht es an die Beantwortung der jeweiligen Frage. Wäre eine entsprechende Regelung verfassungsgemäß? Welche Regelungen treffen andere europäische Staaten? Gefragt ist eine klassische Begutachtung, allerdings muss die Ausarbeitung nicht zwingend zu einem klaren Ergebnis kommen: Es geht darum, verschiedene Seiten darzustellen und Argumente offenzulegen.