Es sollte ein Test für das Leben des Menschen auf dem Mars oder anderen Planeten werden. In dem futuristischen Projekt Biosphäre 2 versuchten vier Männer und vier Frauen zwei Jahre lang völlig abgeschlossen von der Außenwelt zu überleben. Doch es scheiterte – zu häufig benötigten die Testpersonen Hilfe von außen. Zehn Jahre nach dem Start ist in der Wüste Arizonas dennoch eine Forschungsstätte erhalten geblieben, die unter der Leitung der New Yorker Columbia Universität auch deutsche Forscher anzieht. Wissenschaftler aus aller Welt können in der Nähe von Oracle an verschiedenen Projekten zu Umweltfragen arbeiten. Die Bedingungen dafür haben sich jedoch erheblich verändert. Das erste Forscherteam zog am 26. Roger Lewin | LibraryThing auf Deutsch. September 1991 in die "Käseglocke" ein und lebte trotz aller Pannen für zwei Jahre mehr oder weniger von der Umwelt isoliert. Heute herrscht lebendiges Kommen und Gehen. Die Bewohner der Kuppel nannten sich Bionauten und ihr Ziel war es, ohne Hilfe und Einflüsse von außen zu überleben – abgesehen vom Sonnenlicht.
Wem sich die Kurve krümmt Richard Leaky und Roger Lewin: Origins Reconsidered: In Search of What Makes Us Human. New York: Doubleday, 1992. Ein faszinierender Ausflug von zwei führenden Experten in die menschliche Frühgeschichte. Alan Bilsborough: Human Evolution. Tertiary Level Biolo- gy Series. London: Blackie Academic Professional, 1992. Weitere Details für Liebhaber der frühen Hominiden. Stephen Jay Gould: The Mismeasure of Man. New York: W. W. Norton Company, 1993. (Übers. Der falsch vermessene Mensch. Biosphäre 2 roger lenin's tomb. Frankfurt am Main: Suhrkamp Taschenbücher, 1988. ) Ein detaillierter und engagierter Bericht über die Geschichte der Versuche, die geistigen Fähigkeiten des Menschen zu messen, von der Kraniometrie bis zum IQ. Richard J. Herrnstein und Charles A. Murray: The Bell Curves: Intelligence and Class Structure in American Life. New York: The Free Press, 1994. Dieser Klassiker der Fracht-Kult-Wissenschaft wird es auf schöne Art und Weise jedem Leser zurückzahlen, der von seitenlangen Formeln fasziniert ist.
Unter der Kuppel war für sie in vier Jahren Bauzeit auf 13 000 Quadratmetern Fläche eine Miniwelt mit Regenwald, Wüste, Savanne, einem Ozean und Felder für Landwirtschaft geschaffen worden. Die geplanten zwei Jahre hielten die acht Menschen durch, doch das System wurde mehr als 20 Mal geöffnet. Unter anderem war der Sauerstoff auf ein für die Gesundheit schädliches Maß gesunken und musste zugeführt werden. Der Versuch zur Vorbereitung auf etwaige Langzeit-Flüge zum Mars galt als gescheitert und war schon vorher in der wissenschaftlichen Welt mehr als umstritten. Biosphäre 2 roger lewin center. Haupt-Geldgeber war der texanische Ölmilliardär Edward Bass, der rund 150 Millionen US-Dollar in das ehrgeizige Unternehmen steckte. Die Idee wie aus einem Science-Fiction-Roman war in den 70er Jahren in einer Kommune im amerikanischen Santa Fe (New Mexico) entstanden. Renommierte Forscher sollten das High-Tech-Projekt begleiten, zahlreiche sprangen jedoch ab, unter anderem Mitarbeiter der US- Raumfahrtsbehörde NASA. Ein Mangel an wissenschaftlichem Hintergrund wurde den Bionauten und Bass zugeschrieben.