Foerster meldete sich und antwortete: 3 x 2. Alle Kinder lachten. Die Lehrerin war erbost. Was falsch und richtig ist Sie sagte ihm, dass das Ergebnis falsch sei. 6 sei die richtige Antwort. Doch von Foerster ließ nicht nach und erklärte, was er meint. Er nahm einen Bleistift, zeichnete 3 Punkte und darunter noch einmal 3 Punkte. Das sei 2 x 3. Und wenn man nun 2 Punkte dreimal untereinander mache, sei das das Gleiche. Heinz von förster nicht triviale maschine in reason. Die Lehrerin zeigte keine Einsicht. Sie hatte eine "einfache" Antwort erwartet. Und nur diese hatte gültig zu sein. Ein unbequemer Schüler, würde man heute vielleicht sagen. Oder einer, der mit sechs Jahren bereits das Kommutativgesetz begriff… Mehr Interessantes von und über Heinz von Foerster hier: Über den "Wahrheitsbegriff" – aktueller den je: Heinz von Förster. Bernhard Pörksen: Wahrheit ist die Erfindung eines Lügners. Gespräche für Skeptiker. Carl-Auer: 2015. Fotos: The Cybernetics Society & Biological Computer Laboratory, University of Illinois DeSelfie heißt: Sich selbst auf der Spur sein.
Heinz von Förster unterscheidet[1] zwischen trivialen und nicht-trivialen Maschinen. Bei einer trivialen Maschine gibt es einen direkten, klar erkennbaren Zusammenhang zwischen Ein- und Ausgabe – man steckt einen Wert herein, im Inneren der Maschine wird damit hantiert, und am Ende bekommt man für denselben Wert immer dasselbe Ergebnis. Ein gutes Beispiel ist das Getriebe im Auto oder Motorrad: man legt einen bestimmten Gang ein, und erhält ein spezifiziertes, immer gleiches Übersetzungsverhältnis zwischen Motor und Antriebsrad. Manche Lehrer scheinen anzunehmen, daß ihre Schüler sich wie triviale Maschinen verhalten: man steckt eine Frage hinein, und erhält die korrekte Antwort[2]. Beispiel 1 Das Programm[3] links ist ein Beispiel für eine denkbar einfache "triviale Maschine". Maschinen (triviale und nichttriviale) – Kinaesthetics-Online-Fachlexikon. Den Buttons 1-4 sind die Buchstaben A-D zugeordnet; wenn man einen Button drückt, bekommt man immer dasselbe Ergebnis. Beispiel 2 Das zweite Programm funktioniert ebenso – nur daß hier die Zuordnung seitenverkehrt ist.
Die Wetterprognosen Lorenz und von Foersters nicht triviale Maschinen sind weitere Beispiele. Ein passender, verallgemeinernde Begriff für einen solchen Mechanismus ist vergangenheitsabhängig. Indem diese Forscher gezeigt haben wie wenig deterministisch Systeme sind haben sie eine wichtige Grundlage für den erkenntnistheoritischen Konstruktivismus gelegt. 1 durch eine Operation wird x zu y. Die Leerklammern stehen für den Mechanismus bzw. die Operation die x in y wandelt. 2 Der Wert x wird durch eine Operation zu y. Die Operation ist nicht für denselben Wert immer gleich, sondern hängt zudem von dem inneren Zustand z der Maschine ab. Heinz von förster nicht triviale maschine learning. Dieser wird bestimmt durch die vorhergehende Operation. Der Output der Maschine verändert zugleich den inneren Zustand der Maschine. Weitere Artikel aus dieser Reihe habe ich zum Thema Autopoiesis und Chaostheorie getippt.
Aufgrund der Nicht-Determinierbarkeit der zukünftigen Systementwicklungen und der Komplexität, sowie der Reflexivität im System, das auf die herbeigeführten Zustände reagiert, sind wiederum neue Entscheidungen erforderlich, sie sind zu steuern und Analysen sind zu erheben. Inwieweit eine Entscheidung für eine bestimmte gewünschte weitere Entwicklung dienlich war oder nicht, kann erst im Nachhinein erhoben und bewertet werden. Triviales und Nicht-triviales - Seite 2. Für bestimmte beabsichtigte Zustände können somit manche Entscheidungen hilfreich gewesen sein, für andere nicht. Welche Entwicklung für welches Ergebnis förderlich war, ist überdies auch eine Frage der Betrachtung zu einem bestimmten Zeitpunkt.
2013 im Heimatmuseum Sandweier Nr. 1202 aus Band 45 Anmerkung: Dieses Gedicht ist im Wochenbriefeinleger der Pfarrkirche St. Pankratius, Gemeindehaus St. Martin, im Dezember 2016 abgedruckt worden.
Hui ruft es, schön ist das und diese tollen Düfte! Kommt ihr Blätter, folgt mir nach, Kinder, das macht Spaß, Wind, du darfst ruhig kräftig pusten, ach ich liebe das! Ja, es dauert gar nicht lange, da ist die Birke leer, schon nach ein paar Tagen trägt sie kein Blättchen mehr. Traurig hängen ihre Zweige, wiegen sich im Wind, Tränen kullern auf die Erde für jedes Blätterkind. Die Blätterkinder aber legen auf die Erde ihre Decken und manches Gartentier mag drunter sich verstecken, das Igelchen, das kuschelt sich in die Blätterbetten, dort träumt es wunderbare Träume – wetten? Photo by Jill Burrow on Noch ist es nicht so weit Zu weit nach vorn zu schauen, das ist nicht gut. Gedicht der herbst des einsamen. Trotzdem kommt mir manchmal schon der Herbst in den Sinn, weil ich ihn so mag. Aber – noch ist es nicht so weit! Die Bäume werfen ihr Gewand von oben runter in den Sand, doch das ist Quatsch, es sind nur Phrasen, die Blätter landen auf dem Rasen. Das mit dem Sand sei hier geduldet, war lediglich dem Reim geschuldet. Wie geht's nun weiter im Gedicht?
Ich komme darauf eines Bildes wegen, das von Caspar David Friedrich stammt; eine Sepiazeichnung, 1803 entstanden und im Besitz der Hamburger Kunsthalle. Gedicht der herbst steht auf der leiter text. "Herbst" heißt ihr Titel, und sie wirkt wie eine allegorische Illustration zu unserem Gedicht. In der linken Bildhälfte zeigt sie eine gewaltige schattige Gebirgslandschaft, rechts vorne einen Obelisken mit Sarkophag, und dazwischen führt ein Weg hinab ins sonnendurchglänzte Tal, wo fern, aber doch deutlich die Kirchtürme und Zinnen der Stadt sichtbar werden. Ein Paar geht Hand in Hand den Weg hinab, gleichsam vor dem Betrachter her, und lenkt dessen Blick durch die grüßende Gebärde auf den prächtigen Anblick weit vorne. Herbstzeit als Lebenszeit und Weltzeit in eins gefaßt: die Melancholie des Abstiegs von den Gipfeln der Berge, des Niedergangs aus erhabener Höhe, des Verfalls und Welkens – doch dann die zitternden Türme im gleißenden Licht, jenseits von Schatten, Urne und Erniedrigung, der Widerschein des himmlischen Jerusalem, der Vorschein einer neuen Frühlingswelt, so daß der Anblick, der uns beben macht, gerade die Versicherung gegen den Tod bedeutet: Wie wir uns täuschen lassen vom Licht, das die Türme bewegt.
Wirklich kein Grund zur Beunruhigung? Wenn der Schein immer die Außenseite von etwas inwendig Verborgenem ist, was hat dann eigentlich für einen Augenblick derart erzittert, daß es nachbebt in der Empfindung? Gedicht der herbst ist da. Wofür wird das optische Erlebnis zum Gleichnis, vor dem jede Beruhigung dann als die wirkliche Täuschung erscheinen muß? Manès Sperber berichtete von einem Erlebnis ähnlicher Art. Es geschah in der Provence, einer Landschaft von kräftigen Farben, noch dazu im Städtchen Apt; als er den Fuß aufs Trottoir setzen wollte, fiel er zu Boden: Ich wußte, daß ich nicht gestolpert war, sondern einen Augenblick lang, in der Tat blitzartig, das Bewußtsein verloren und es wiedererlangt hatte, noch ehe ich auf den Boden fiel… Es war ein Signal… Von einem solchen Signal handelt auch dieses kleine Gedicht, es kommt hier von außen, löst Erschütterung und Beschwichtigung aus, weil es als mahnendes Zeichen erlebt wird. Ein Herbsterlebnis anderer Art, als wir es sonst in Gedichten mit diesem Titel finden, und möglicherweise deutet der kleine apokalyptische Sprung darin noch auf eine andere, eine tiefere Hoffnungs-Schicht.