Das dunkle Grün auf den Felswänden sticht jedoch sofort ins Auge und offenbart eine artenreiche Fauna aus Algen, Flechten und Moos, die nur dank des nassen, felsigen Sandstein-Untergrundes entstehen konnte. Wo andere Pflanzen durch das fehlende Sonnenlicht eingehen würden, fühlen sich diese anspruchslosen Arten pudelwohl. Der Eulen-Horst: Brutstätte in luftiger Höhe Nicht nur pflanzlich hat die Grüne Hölle einiges zu bieten, denn schon nach wenigen Metern gelangen Wanderer zum nächsten Highlight der Tour: dem Eulen-Horst. Wie es der Name bereits verrät, hatten hier auf den Felskuppen bereits viele Eulen ihren Horst, unter anderem auch der bedrohte Uhu. Auch heute noch zählt der Naturpark einige Uhu-Paare zu seinem Tierreich. Doch nicht nur Eulen, auch eine weitere bedrohte Tierart macht es sich gerne im Eulen-Horst gemütlich: der Wanderfalke. Als eines der schnellsten Tiere der Welt ist es zugegeben nicht ganz leicht, einen Blick auf den imposanten Jäger der Lüfte zu erhaschen, doch mit etwas Glück und Geduld bekommt auch ihr eines der Exemplare zu Gesicht.
Die Temperaturen steigen, die Natur beginnt zu erblühen, warme Sonnenstrahlen vertreiben die letzten Winterwolken vom Himmel – keine Frage, der Frühling ist da. Es ist die Zeit des Jahres, in der es uns magisch ins Freie zieht und wir es kaum mehr erwarten können, dass überall bunte Blumen aus dem Boden sprießen. Wir haben für euch die Wanderschuhe geschnürt und nehmen euch mit auf eine Tour durch die Grüne Hölle. Und nein, wir meinen nicht den bei Motorsport-Fans beliebten Nürburgring, sondern ein eindrucksvolles Gebiet im Naturpark Südeifel, genauer gesagt in Bollendorf direkt an der Deutsch-Luxemburgischen-Grenze, das auf 7 Kilometern für die ganze Familie spannende Geschichten bereithält. Frisch auf! So lautet der traditionelle Wandergruß in unserer Heimat, der Eifel, der zu Beginn einer jeden Wanderung ausgerufen wird. Los geht's oberhalb des Waldhotels Sonnenberg, wo sich ein eindrucksvoller Hohlweg durch den Wald schlängelt. Dieser entstand jedoch nicht einfach so: Denn die Bewohner der Gegend schleiften jahrhundertelang schwere Sandsteinblöcke und Holzstämme aus dem Wald ins Tal, sodass eine tiefe Rinne entstand, die heutzutage als Wanderweg genutzt wird.
Denn auch in Bollendorf gilt: Die Zahl der Stammgäste dünnt altersbedingt aus, und junge Urlauber wollen heutzutage bespaßt werden, um überhaupt auf Trab zu kommen. Der iPod macht selbst bewegungsfaulen Kids Beine: An den zehn Hörstationen warten Infos in Form von kurzweiligen Hörcollagen. Etwa über den Namensgeber des Wanderwegs, die Grüne Hölle im Wald von Bollendorf. Eine weibliche Stimme erzählt: "Die Hölle ist so grün, weil hier ganz bestimmte Pflanzen wachsen, Moose, Algen, Flechten. Die Felswände sind sehr feucht, an manchen Stellen sogar ganz nass. Das liegt daran, dass der Sandstein Wasser aufsaugt wie ein Schwamm. " Das Ganze ist unterlegt mit diabolischen Höllengeräuschen und gespenstisch knarzenden Baumstämmen. Das kleine Bollendorf verfügt über beachtliche 120 Kilometer Wanderwege. Doch die Grüne Hölle ist laut Kurt Allar das Sahnestück der Region. Je weiter man in den Wald eintaucht, desto deutlicher wird, warum. Etwa wegen der Aussichtspunkte mit Panoramablick Richtung Luxemburg.
Ein Tipp für Familien ist die Jugendherberge Bollendorf, in dem auch kleine Kinder willkommen sind. GPS- und iPod-Verleih im Haus, der hilfsbereite Betriebsleiter hat Tipps für Aktivitäten bei jedem Wetter parat.