Menschen, die sich umzubringen versuchen, also einen Suizidversuch unternehmen, verletzen beispielsweise ihre Pulsadern. Das Ritzen auf der Oberseite der Unterarme fällt unter das nicht-suizidale Verhalten – die Betroffenen haben in der Regel keine Suizidabsicht und wählen deshalb eine "ungefährliche" Stelle. Es gibt Jugendliche, die sich mehrmals wöchentlich oder sogar täglich verletzen. Der Gedanke an Selbstmord ist dabei vergleichsweise selten. In Zahlen ausgedrückt bedeutet das: Nicht-suizidales Verhalten kommt etwa hundertmal häufiger vor als suizidales Verhalten. Allerdings können wir beide Formen nicht immer strikt voneinander trennen. Es gibt durchaus Jugendliche, die mit nicht-suizidalem Verhalten beginnen und später einen Suizidversuch unternehmen. Wie verletzen sich Betroffene? Auf welche Weise sich die Betroffenen verletzen, ist sehr unterschiedlich. Ritzen und suizid full. Am häufigsten beobachten wir Patienten, die sich Hautschnitte zufügen, also ritzen. Darauf folgen Verbrennungen – Betroffene drücken sich beispielsweise Zigaretten auf der Haut aus.
Eine kleine Hilfestellung, um herauszufinden, ob ihr Kind gefährdet ist, finden Eltern in dem Internetportal «Neurologen & Psychiater im Netz». Der Berufsverband für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie in Deutschland e. V. (BKJPP) stellt hier einen Online-Test zur Verfügung. Dieser soll Eltern helfen, Anzeichen zu erkennen, die möglicherweise auf selbstverletzendes Verhalten hinweisen können. Dieser Test ist zwar nicht ausschlaggebend dafür, ob eine Jugendlicher betroffen ist oder nicht. Er kann aber vielleicht einige Anhaltspunkte liefern und helfen, Hinweise zu erkennen. Weitere Informationen zu verletzendem Verhalten bei Jugendlichen, sowie den Online-Test finden sie hier: «Neurologen & Psychiater im Netz». Finden Sie rasch den richtigen Spezialisten in Ihrer Nähe. ist das offizielle und vollständige Verzeichnis der Ärztinnen und Ärzte in der Schweiz. Suizid, Ritzen, Hungern: So gefährlich sind Kinderseiten im Internet - FOCUS Online. Weitere Artikel zum Thema «Was brauchen Teenager heute? »
Warum verletzen sich vor allem Jugendliche selbst? Viele Menschen vermuten, dass sich Betroffene verletzen, um Aufmerksamkeit zu bekommen. Das ist aber nur selten der Grund für die Selbstverletzung. Die meisten Jugendlichen verletzen sich, weil sie ihre Emotionen regulieren möchten. Für Außenstehende mag das wenig plausibel klingen, aber die Betroffenen versuchen mit der Selbstverletzung, ihre Gefühle und ihren Stress unter Kontrolle zu bringen. Ritzen - Abbau innerer Spannung bei psychischen Problemen: Neurologen und Psychiater im Netz. Dabei handelt es sich aber keineswegs nur um eine subjektive Wahrnehmung. Wir und auch andere haben dazu Untersuchungen gemacht. Dabei konnten wir beobachten, dass der Stresspegel tatsächlich sinkt, wenn sich Jugendliche im Alltag verletzen. Die Ergebnisse haben wir durch Patientenbefragungen oder durch Messungen im Labor (Herzfrequenz, Ausmaß an Schwitzen) zusammengetragen. Neben dem Wunsch nach einer Gefühlsregulation und Stressbeseitigung gibt es noch andere Auslöser. Dazu zählen Depressionen, Selbsthass oder Einsamkeit. "Wenn wir unsere Patienten fragen, warum sie sich ritzen, geben sie häufig an, dass sie damit negative Gefühle oder Stress loswerden. "
Pia erklärte, indem sie sich selbst weh tue, könne sie besser mit negativen Gefühlen und inneren Anspannungen umgehen. Mehr wollte sie nicht erzählen. Die Lehrerin befürchtete nun, Pia könnte sich so tief schneiden, dass sie dabei ums Leben kommt. Es handelt sich in vielerlei Hinsicht um eine typische Situation. Laut internationalen Erhebungen fühlt sich ein Großteil der Pädagogen und Schulsozialarbeiter unsicher im Umgang mit Jugendlichen, die sich selbst verletzen. Meist reagieren sie mit Erschrecken, oft mit Mitgefühl und Anteilnahme, mitunter aber auch mit Abneigung, Ekel und Unverständnis. Viele fragen sich, ob die Selbstverletzungen ein Indiz für einen drohenden Suizid darstellen. Oft wissen sie nach eigenen Angaben nicht, wie sie mit den Jugendlichen am besten ins Gespräch kommen und sie unterstützen können. Nur in den seltensten Fällen haben Angehörige der genannten Berufsgruppen jemals eine konkrete Schulung für den Umgang mit solchen Kindern erhalten. Ritzen und suizid nach missbrauch durch. Dabei kommen fast alle irgendwann einmal mit Betroffenen in Berührung...
Eine typische Reaktion von Außenstehenden über Betroffene, die sich ritzen, ist meist die Frage danach, wie man sich so etwas nur antun kann. Auch wird häufig vermutet, dass Ritzen nicht nur als eine Selbstverletzung sondern auch als Versuch von Selbstmord zu werten sei. Psychologen und Experten weisen darauf hin, dass Ritzen nicht unbedingt einen Selbstmord zum Ziel hat. Vielmehr haben die Betroffenen das dringende Bedürfnis Stress abzubauen und aufgebauten inneren Druck loszuwerden. Viele Betroffene berichten davon, dass Ritzen sie geradezu erleichtere. Sich selbst fühlen durch Autoaggression Aber auch der dringende Wunsch sich selbst zu spüren und seinen eigenen Körper wahrzunehmen, kann sich hinter dem selbstverletzenden Verhalten Ritzen verbergen. Demnach besagen Erfahrungsberichte, dass viele der Autoaggressiven eine innere Leere fühlen, ihr Körper ist für sie nur eine Hülle ohne jegliche Emotionen. Suizid-"Spiel" "Blue Whale": Mädchen in Radevormwald ritzt sich Arm auf. Durch Ritzen als Form der Selbstverletzung haben sie das Empfinden sich wieder selbst zu spüren.