Damit der Verwesungsgeruch nicht überhand nimmt, verteilt er hunderte Wunderbäume in seiner Wohnung und wird lange Zeit nicht gefasst. (Quelle: Kino) Einführung und Diskussion: Filmpfarrer Eckart Bruchner, Interfilm-Akademie
Als Honka beim Beseitigen einer Leiche einmal von einem Fahrrad erschreckt wird, hören wir dabei den Soundeffekt eines vorbeifliegenden Kampfjets. An anderer Stelle muss der Mörder einen Verkehrsunfall erleiden, der in Wahrheit zu diesem Zeitpunkt nicht passiert ist und nichts zur Handlung beiträgt. Aber im Großen und Ganzen vermittelt uns der Film vor allem die stumpfe Tristesse einer Existenz ohne Aussichten und ohne Hoffnungen am unteren Rand der Gesellschaft. Ohne das erforderliche emotionale Rüstzeug, weiß das hilflose Individuum keinen Ausweg und versucht mit brutaler Gewalt auszubrechen. Und Akin schont sein Publikum nicht. Kino der goldene handschuh muenchen.de. Sowohl das Triste als auch das Brutale zeigt uns der Film in allen Details. Die enge, schmuddelige Mansarde, die versiffte Etagentoilette und die Kneipe, in der nie die Vorhänge aufgezogen werden, bilden einen Lebensraum, der nicht lebenswert ist. Als Honka kurzzeitig eine Anstellung als Nachtwächter in einem Bürogebäude erhält, wirken das enge Kabuff, in dem er seinen Dienst versieht und der schmucklose Umkleideraum, in der er mit der Putzfrau und ihrem Mann einen trostlosen Geburtstag feiert, vergleichsweise heiter.
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Deutschland / Frankreich 2019 | 115 Min. | Regie: Fatih Akin| mit Jonas Dassler, Marc Hosemann, Katja Studt u. a. Donnerstag, 28. 02. 2019 19:30 Kino Breitwand Gauting, Bahnhofsplatz 2 / 82131 Gauting Verfilmung des Bestsellerromans Der goldene Handschuh von Heinz Strunk: Fritz Honka lebt in den 1970er-Jahren im Hamburger Stadtteil St. "Der Goldene Handschuh" spaltet das Publikum | Abendzeitung München. Pauli. Auf andere wirkt er wie ein Verlierer, fast schon bemitleidenswert. Wenn Fritz nicht gerade als Hilfsarbeiter einer Tätigkeit nachgeht, verbringt er die Nächte gerne in der örtlichen Kiezkneipe "Zum Goldenen Handschuh". Denn zwischen Trinkern, Prostituierten und anderen Gestalten der Nacht kann man einsamen Frauen am Besten näherkommen und ihnen nachstellen. Was keiner weiß: Der unscheinbar wirkende Mann mit Hornbrille und eingedrücktem Gesicht ist der wahrscheinlich berüchtigste Serienmörder der deutschen Nachkriegszeit. Mit Vorliebe vergewaltigt, schlägt und erwürgt Fritz Honka seine Opfer in seiner Wohnung und zerstückelt anschließend die Leichen, ehe er sie in der Abseite entsorgt.
Wie sich manche Szene für die Schauspielerinnen angefühlt habe? Sie habe sich beim Dreh nicht ausgeliefert gefühlt, versichert Tiesel. "Die Wahrheit wird einfach erzählt. " Für den Zuschauer ist das aber oft schwer erträglich. Er habe Gewalt nicht zelebrieren, jedoch verstörend zeigen wollen, sagt Akin. "Der Film ist vielleicht nicht jedermanns Sache. Und das ist auch okay. " Akin ist selbst Hamburger. Der 45-Jährige kennt St. Pauli und die klebrigen Tresen der Kiezkneipen. Er habe allen Figuren eine Würde geben wollen. Dem Mörder, aber auch den Frauen. Bei ihnen wolle er den Überlebenswillen zeigen. Erste Kritiken nach der Premiere am Samstagabend fielen kontrovers aus. "Spiegel Online" sprach von einem "Splatter-Kammerspiel": Nach dem Verlassen des Kinos "möchte man sehr heiß duschen und dann intensiv mit Mundwasser gurgeln". Kino der goldene handschuh münchen online. Ekel löse der Film aus - "viel mehr leider nicht". Tatsächlich ist Honkas Wohnung so siffig, dass man lieber nichts anfassen wollte: Kippen, Kornflaschen, Nacktbilder.
Warner Bros. Pictures Mehr Videos zu Der Goldene Handschuh bei Der Hamburger Regisseur Fatih Akin verfilmt das Buch des Hamburger Autors Heinz Strunk über den Hamburger Frauenmörder Fritz Honka. Hansestadt spezial. DE 2019, Kinostart 21. Kinoprogramm Der Goldene Handschuh München. 02. 2019 "Ein viel zu beiläufiger Blick in die menschliche Hölle" Dass Akins Film im Berlinale-Wettbewerb lief, steigerte die Erwartungshaltung, umso heftiger waren die Verrisse, die Akin bescheinigten, "krachend gescheitert" zu sein mit seinem Versuch eines deutschen Genrefilms. Tatsächlich funktioniert Akins Film weder als Horrorfilm – dazu fehlt es an Spannung, Überraschung, Erschrecken –, noch als Milieustudie, dazu fehlt das gesellschaftliche Umfeld. Und die Szenen in der originalgetreu nachgebauten Kneipe "Goldener Handschuh" wirken wie eine Nummernrevue aus der Immerhin spielt Jonas Dassler in dem ihm zugewiesenen Rahmen grandios Honka als derangiertes sächselndes Monster, das Frauen in seiner Dachwohnung zu Schlagermusik abschlachtet. Und ebenfalls gar nicht genug würdigen kann man die Leistung von Schauspielerinnen wie Margarethe Tiesel, die wirklich dahin gehen, wo es wehtut.