41/6-8f] Von einem Vater aufgezogen, der ein typischer Bürger dieser Zeit, traditionell und engstirnig ist, ist sie sich deshalb auch bewusst, dass dieser sie nur des Geldes wegen an Jakob anzubringen versucht. Man denke nur an die Szene, wo Jakob ihren Vater, den Griesler, darauf aufmerksam macht, dass er der Sohn des Hofrats ist: "Mir sind im Leben viele Veränderungen vorgekommen, aber noch keine so plötzliche, als bei diesen Worten in dem ganzen Wesen des Mannes vorging. Franz Grillparzer – Der arme Spielmann. Der zum Schmähen geöffnete Mund blieb offen stehen, die Augen drohten noch immer, aber um den untern Teil des Gesichtes fing an eine Art Lächeln zu spielen, das sich immer mehr Platz machte. 33/31-35f] Mit dieser offenkundigen Darlegung, dass es ihm nur darum geht, dass der Bewerber seiner Tochter ein wohlhabender Mann ist, wird auch klar, dass dem Griesler Barbaras eigentliches Glück, das sie mit Jakob hätte teilen können, herzlich egal ist. Denn, obwohl Barbara Jakobs Lebensuntüchtigkeit verachtet, fühlt sie sich doch von seiner Liebenswürdigkeit und seinem Charakter angezogen.
Der Vater-Sohn-Konflikt ist eine Parallele zu Grillparzers Leben, allerdings resigniert dieser und bleibt verbittert und lebt zurückgezogen. Da Grillparzers Vater wahrscheinlich nicht unbedingt mit der Tatsache zufrieden war, dass er schreibt anstatt Jurist zu werden, benutzt er beim Spielmann nicht das Schreiben, sondern die Musik. Auch im Werk ist der Vater nicht damit einverstanden, dass sein Sohn, nämlich der Spielmann, musiziert, statt - wie seine Brüder - woanders sein Glück zu versuchen. Der Spielmann ist der Gegensatz dazu und resigniert nicht, sondern findet sich mit seinem Schicksal ab und macht das Beste aus seiner Situation. Grillparzer will in diesem Werk veranschaulichen, was alles passieren kann, wenn der Vater so handelt, wie es bei ihm auch der Fall war. Auch die Liebe des Spielmanns zu Barbara, welche niemals richtig ausgesprochen wurde, ist eine Parallele zu Grillparzer. Grillparzer, Franz: Der arme Spielmann (Hausaufgabe / Referat). Denn auch dieser liebte eine Frau (ihr Name war Kathi), doch er heiratete sie nie. Vielleicht war Grillparzer ein neugieriger Mensch, denn er stellt den Dichter als jemand sehr neugierigen dar.
Seiner Umwelt entzogen und immer musikalisch orientiert, hatte er es- trotz seines einflussreiche Vaters- in allen Bereichen des Lebens nicht sehr weit gebracht. Als er sich sogar am Schluss um seine Erbschaft betrügen ließ, war selbst Barbara, die Liebe seines Lebens, gezwungen Jakob als armen Geiger zu verlassen. "Dass sie nun alles Kummers los war, […] und nicht nötig hatte, […] Kummer und Elend zu tragen, das legte sich wie ein linderndes Balsam auf meine Brust" [S. 51/6-11f] Barbara muss aber doch am Ende viel weinen, denn, wie der Erzähler erfährt, ist der alte Mann, der die Kinder aus der Nachbarschaft vor dem Hochwasser gerettet hat, an einer Erkältung gestorben. Der arme Spielmann – Wikipedia. "Ja, unser armer Alter! Der musiziert jetzt mit den lieben Engeln, die auch nicht viel besser sein können, als er es war" [S. 54/7-9f] Denn- wie man am letzteren Zitat erkennen kann- ist Jakob kein sehr begnadeter Künstler gewesen, obzwar er die Musik liebte. Bereits bei der ersten Beschreibung von ihm, fällt auf, dass er sich von anderen Musikern deutlich unterscheidet, indem er "eine unzusammenhängende Folge von Tönen ohne Zeitmaß und Melodie" [S.
Von nun an zieht der arme Spielmann geigend durch Wien. Deutung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] Der Erzähler, ein Wiener Dichter, findet psychologisches Interesse am Spielmann. Der Spielmann ist sehr naiv und fast lebensunfähig töricht, jedoch auch ein herzensguter Mensch mit Prinzipien, die er einhält. Er ist stets gut gekleidet, höflich und anständig, doch je tiefer er in der Gesellschaft sinkt, desto schlechter werden seine Erfahrungen. Das Quartier, das er mit Handwerkern teilt, ist durch einen Kreidestrich in seinen ordentlichen Teil und den unordentlichen seiner zwei Mitbewohner getrennt. Mit seiner Einstellung zum Leben geht er in der Gesellschaft fast unter, und er hält sich nur gerade so eben mit Almosen über Wasser. Die Erzählung verweist auch auf die Rolle großer Enttäuschungen, die Mitursache für ein Abgleiten in das soziale Aus sein können. Die Geige und die Musik bedeuten dem Spielmann viel. Er spielt und phantasiert für Gott, ist jedoch kein begnadeter Künstler. Er sieht sich den alten Meistern verpflichtet, doch kann er diese weder spielen noch wollen die Leute diese Lieder hören.
Nur frei erfundene Melodien gelingen ihm besser. Doch liebt er es besonders ein Lied nachzuspielen, das Barbara, Tochter des Kaufmanns im Nachbarhaus, immer gesungen hatte. Zu Barbara entwickelt sich eine eigentümliche Beziehung: Der Spielmann sucht zwar ihre Nähe, zu entschiedener Werbung kommt es aber nicht. Ob dafür das bloße Unvermögen des Spielmanns in "weltlichen (Liebes-)Dingen" verantwortlich ist oder ob der "Künstlerseele" eine bürgerliche Liebesbeziehung unmöglich ist, bleibt in der Schwebe. Barbaras Gefühl wechselt zwischen Ablehnung, Zuneigung und wohl auch Liebe. Ein Indiz für letzteres mag die Weigerung des Verkaufs der Geige an den Erzähler sein (sie gibt den Grund an, dass ihr Sohn, der auch Jakob heißt, Geige lernen soll). Doch auf Druck ihres Vaters und ihrer Vernunft gehorchend, entschied sie sich gegen den verarmten, aber gutherzigen Spielmann und für den wohlhabenderen Fleischer, mit dem sie Wien verlässt. Trivia [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] Die Spielmanngasse im Wiener Gemeindebezirk Brigittenau ist nach Grillparzers Novelle benannt und die Person Ferdinand Kauer gilt als Vorbild für die Figur des "Armen Spielmanns".
Schulleiterin Heike Geißler Stellv.
Voerde: Martin Luthers Frau in Schinkelkirche Der Förderverein evangelische Kirche Götterswickerhamm ließ sich bei seinem neuen Kulturprogramm vom Reformationsjubiläum inspirieren. Ein Kammerspiel wird zum Auftakt gezeigt. Kommunikationsverzeichnis der Martin-Luther-Universitt Halle-Wittenberg. Die Schinkelkirche in Götterswickerhamm wird einer Frau, die ihrer Zeit weit voraus war, eine illustre Bühne bieten: Die Berliner Schauspielerin Elisabeth Haug wird Katharina von Bora, Gemahlin des Reformators Martin Luther, am Freitag, 3. Februar, im evangelischen Gotteshaus zum Leben erwecken. Die ehemalige Nonne, die ihr Mann in Briefen liebe- und respektvoll auch "Mein Herr Käthe" nannte, war gebildet, des Lateins mächtig. In dem Kammerspiel "Die Tischreden der Katharina Luther" "stellt sie selbstbewusst und feinsinnig ihre weibliche Sicht auf das Zeitgeschehen dar", sinniert "über Armut, Gehorsam oder das Werk ihres Mannes", heißt es in der Ankündigung zu diesem Kammerspiel, das den Auftakt zum Kulturprogramm 2017 des Fördervereins Baudenkmal evangelische Kirche Götterswickerhamm markiert.