Psalm 91: Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt und unter dem Schatten des Allmächtigen bleibt, 2 der spricht zu dem HERRN: / Meine Zuversicht und meine Burg, mein Gott, auf den ich hoffe. 3 Denn er errettet dich vom Strick des Jägers und von der verderblichen Pest. 4 Er wird dich mit seinen Fittichen decken, / und Zuflucht wirst du haben unter seinen Flügeln. Seine Wahrheit ist Schirm und Schild, 5 dass du nicht erschrecken musst vor dem Grauen der Nacht, vor dem Pfeil, der des Tages fliegt, 6 vor der Pest, die im Finstern schleicht, vor der Seuche, die am Mittag Verderben bringt. 7 Wenn auch tausend fallen zu deiner Seite / und zehntausend zu deiner Rechten, so wird es doch dich nicht treffen. 8 Ja, du wirst es mit eigenen Augen sehen und schauen, wie den Frevlern vergolten wird. 9 Denn der HERR ist deine Zuversicht, der Höchste ist deine Zuflucht. Predigt 27.Juli 2014: Worte, die berühren (zu Psalm 91,11). 10 Es wird dir kein Übel begegnen, und keine Plage wird sich deinem Hause nahen. 11 Denn er hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen, 12 dass sie dich auf den Händen tragen und du deinen Fuß nicht an einen Stein stoßest.
Sein Wille heißt: unsere Rettung. Das sind seine Fittiche. Das ist seine Wahrheit. Aber: Was ist Wahrheit? Nicht nur die berühmte und vielfach missverstandene Frage des Pilatus im Prozess gegen Jesus. "Wahrheit", so wie sie der Psalmenbeter versteht, ist nicht zu verstehen als Begriff, sondern als Wahrnehmung und Erfahrung: Gott erweist sich als verlässlich, als treu, als einer, der die Beziehung zu uns aufrecht erhält, der nicht flüchtet, wenn wir Schutz suchen. - Und noch ein "Aber" hinterher: die Stille Gottes, der ferne Gott, der scheinbar abwesende Gott des 11. September: Wo erweist sich seine Treue, wenn Tausende, deren Leben ganz und gar nicht vollendet erscheint, einen unsinnigen Tod sterben? Der einundneunzigste Psalm soll doch endlich zugeben, dass er uns den Zugang zu Gott erschwert, ja bisweilen beinahe unmöglich macht. Predigt zu Psalm 91. Von guten Mächten treu und still umgeben, behütet und getröstet wunderbar, so will ich diese Tage mit euch leben und mit euch gehen in ein neues Jahr. Noch will das Alte unsre Herzen quälen, noch drückt uns böser Tage schwere Last, ach, Herr, gib unsern aufgescheuchten Seelen das Heil, für das Du uns bereitet hast.
Sie sollte beim Namen genannt werden, dann verliert sie ihren Schrecken. Der Schrecken der Nacht verliert sich bei Tage und stellt sich auch als Täuschung heraus. Die Schilderung der Bedrohungssituation wechselt ab mit Bildern des Bewahrens und Behütens. Da ist zunächst das Bild eines großen Vogels, der seine Jungen mit seinen Flügeln beschützt und bedeckt. "Unter seinen Schwingen findest du Zuflucht. Predigt psalm 91. " So wird es auch in einem Abendlied aufgenommen: "Breit aus die Flügel beide, o Jesu meine Freude und nimm dein Küchlein ein. Will Satan mich verschlingen, so laß die Englein singen, dies Kind soll unverletzet sein. " (Paul Gerhardt/1647: Nun ruhen alle Wälder, Evangelisches Gesangbuch 477, Vers 8) Dann ist es die Aussage, dass Gott selbst, der Höchste, Zuflucht und Schutz erweist. Es ist also kein indirekter Schutz, sondern ein direkter. Damit wir der erste Vers aufgegriffen: im "Schutz des Höchsten". Die Schutzerfahrung ist die Bewahrung durch Gott, die Zusage seiner Gegenwart, die jede Angst vermindert.
Gottes Schutz erspart uns beileibe nicht alles Schwierige, aber er gibt uns die Kraft, damit umzugehen. Wichtig ist, das schon in 'guten Zeiten' zu begreifen und das Vertrauen auf diesen Gott einzuüben. Wenn wir schon jetzt auf ihn hören und vertrauen lernen, dann werden wir auch im Sturm seine Nähe wahrnehmen und uns auf seinen Schutz verlassen können.
Die Frau kam nicht weit. Sie rutschte aus, fiel hin und zog sich einen komplizierten Bruch zu, der sie lange Zeit ans Bett fesselte. Wenn man solche Geschichten hört, dann kann einen dieses Psalmwort eher anfechten als trösten. Hat der Schutzengel hier versagt? Die Quellen der Kraft, Andacht fünf, Psalm 91, Kopf im Himmel – Füße auf der Erde, Christoph Fleischer, Werl 2014 – Der schwache Glaube. Hat Gott zuviel versprochen in seinem Wort? Oder wollte er dieser Frau eins auswischen, wollte er sie für irgendwelche verborgenen Sünden strafen? Für alle Christen, die schlimme Unfälle erlebt haben, ist dieses Psalmwort zunächst eher eine Anfechtung als ein Trost. Es scheint dann eher ein Teufelswort zu sein als ein Gotteswort. Liebe Brüder und Schwestern in Christus, erstaunlicherweise ist dieser Satz von den Engeln in der Tat beides: Gotteswort und Teufelswort! Zwar ist es uns durch den Heiligen Geist und den Psalmdichter von Gott offenbart worden, aber der Teufel gebraucht es, um Gläubige an Gottes Güte irre zu machen – oder auch, um sie zum Leichtsin zu verführen. Wir haben heute in der Evangeliumslesung eine Geschichte gehört, wo der Teufel dieses Psalmwort mit böser Absicht in den Mund genommen hat.
Das lässt uns erfahren, dass es Gottes Rettungswillen, dass es eine begründete Hoffnung auf sein Heil gibt. Auch wenn meine begrenzten Vorstellungskräfte mir kein exaktes Bild davon zeichnen können. Ich möchte Ihnen mit den biblischen Worten des Psalms wünschen, dass kein Unheil Ihrem Zelt naht, dass Sie über Löwen und Nattern schreiten können - weil Sie nicht alleine sind. Und weil Gott Gott ist - und bleibt. Darauf baue ich, und deshalb ist einundneunzigste Psalm auch für mich ein Psalm des Vertrauens. Die Predigt wurde gehalten im Eröffnungsgottesdienst des Wintersemesters 2001/2002 fr die Studierenden und Lehrenden der Katholischen Fachhochschule Mainz © Werner Müller-Geib Schreiben Sie an Zurück zur Seite "Aktuell" Zurück zur Seite des Autors
Zum Hauptinhalt springen Zürcher Verein Hörschatz Sie geben Verstorbenen eine Stimme Franziska von Grünigen und Gabriela Meissner nehmen die Lebensgeschichten von sterbenskranken Eltern auf. Damit die Kinder deren Stimme nicht vergessen. Publiziert: 08. 12. 2021, 11:19 Sie erstellen Audiobiografien für die Kinder von unheilbar kranken Menschen: Franziska von Grünigen und Gabriela Meissner (v. l. ) Foto: Ela Çelik Einen Tag nach dem Tod seiner Frau hört Oliver Wiser wieder ihre Stimme. Er sitzt zusammen mit seinen zwei Kindern im Wohnzimmer. «Dieses Kapitel heisst: So möchte ich gerne sterben», klingt es aus dem Lautsprecher. Es ist der erste Teil des sogenannten Hörschatzes von Wanda Wiser, einer zehnstündigen Aufnahme, in der sie von ihrem Leben erzählt. Es war ihr Wunsch, dass ihre Familie sich den Ausschnitt gemeinsam und als Erstes anhört, da es darin um die Schönheit des Todes und die Lust am Leben geht. Um diesen Artikel vollständig lesen zu können, benötigen Sie ein Abo. Abo abschliessen Login
Franziska von Grünigen, Moderatorin übers Sterben | SVENsationell #21 - YouTube
Um ihren Kindern auch über ihren eigenen Tod hinaus etwas mit auf den Lebensweg geben zu können, hat sich Wanda entschieden, einen Nachklang aufzunehmen – eine ganz individuelle Audiobiografie, in der alles Platz hat, was ihr wichtig ist. «Dieses Projekt war für mich insofern sehr wichtig, da ich meinen Kindern und meinem Mann eine persönliche Erinnerung an mein Leben und an unser gemeinsames Leben schenken wollte. Wichtig waren mir auch meine Liebes- und Lebensbotschaften an meine Kinder. » Die dreitägigen Aufnahmen hatten aber auch auf Wanda eine grosse Auswirkung: «Die Aufnahmen zeigten mir mein reichhaltiges Leben auf. Unsere abenteuerliche Reise führte zurück in die Kindheit, quer durch die Höhen und Tiefen meines Lebens. Ich konnte mein Leben reflektieren und seine Einzigartigkeit und Schönheit erkennen, was mich sehr berührte und glücklich machte. » Entstanden ist dabei ein knapp zehnstündiges Hörbuch voller Liebe, Zuversicht und Geschichten aus Wandas reichem Leben. Vorbild aus Deutschland Bei ihrer Arbeit mit Palliativ-Patientinnen und -Patienten stützt sich Franziska von Grünigen auf die Erfahrungen der deutschen Radiojournalistin Judith Grümmer, die mit ihrem Projekt «Familienhörbuch» in Deutschland Audiobiografien für frühverwaiste Kinder dank Spendengeldern kostenfrei anbietet.
Wie schön, dass wir diese Lebensenergie in einem Hörschatz konservieren können. » Gabriela Meissner, Co-Gründerin und Audiobiografin «Die Stimme ist die DNA der Seele – einzigartig, berührend, kostbar. Dass wir mit Hörschatz Kindern die Stimme der frühverstorbenen Mama oder des Papas erhalten können und damit verbunden all die Liebe und die Erinnerungen, macht mich zutiefst dankbar. » WISSENSCHAFTLICHER BEIRAT Prof. Dr. David Blum, ärztlicher Leiter Kompetenzzentrum Palliative Care Universitätsspital Zürich und Stadtspital Waid «Wertschätzende Biografie-Arbeit, wie ein Hörschatz sie leistet, kann besonders dann relevant sein, wenn ein Patient, eine Patientin kleine Kinder zurück lässt. In der Erzählung können Erinnerungen festgehalten und für die einzelnen Familienmitglieder Hoffnungen für deren Zukunft ausgesprochen werden. » INFORMATIONEN FÜR BETROFFENE FAMILIEN Sind Sie selbst oder jemand aus Ihrem Umfeld von einer lebensbegrenzenden Erkrankung betroffen? Möchten Sie Ihren Kindern einen Hörschatz mit Ihren ganz persönlichen Erinnerungen, Botschaften und Wünschen hinterlassen?
Was muss noch ausgesprochen werden? Ich begleite Sie sorgfältig auf dem Weg zu Ihrem persönlichen Nachklang und weiss dabei um die Herausforderungen, die sich stellen können, wenn das Lebensende nah ist. Gerne besuche ich Sie mit meinem Aufnahmegerät auch am Spitalbett, im Hospiz oder bei Ihnen zuhause. Wir richten uns nach Ihren Kräften und nehmen jeden Moment so, wie er kommt. Verschenken Sie einen Gutschein mit persönlicher Grussbotschaft Ein einzigartiges Geschenk für einzigartige Menschen Möchten Sie jemandem die Möglichkeit geben, sein oder ihr Leben in einem Nachklang festzuhalten? Wir haben es alle schon erlebt: Der Grossvater, die Mutter, der Onkel erzählt Anekdoten aus der Kindheit, Abenteuer von Reisen, Zeitzeugen-Berichte von historischen Ereignissen und wir denken: Wie schade, wenn diese Erinnerungen verloren gingen! Schenken Sie ihrem Grossvater, Ihrer Mutter, Ihrem Onkel einen Nachklang und lassen Sie ihn oder sie selber erzählen. Ein Stück erzählte (Lebens-)Geschichte für die Ewigkeit!