Alpakawolle neigt also nicht dazu, Ihre Haut unangenehm zu piesacken, sondern ganz im Gegenteil, das Material schmiegt sich normalerweise sanft an – ganz besonders die Wolle der Baby-Alpakas. Nicht nur leicht, auch hautfreundlich Insgesamt gilt Alpakawolle als besonders hautfreundlich. Die Hohlfasern nehmen Feuchtigkeit auf und geben sie nach außen wieder ab, das Gewebe ist angenehm luftdurchlässig. Sie werden Ihren Schweiß also schnell wieder los. Ganz nebenbei neutralisiert die Wolle auch Schweißgerüche durch bestimmte Eiweißmoleküle aus den Fasern. Albwolle - weiches aus Alpaka. Ein hervorragendes Material also für alle, die öfter mal schwitzen. Temperaturausgleich funktioniert Alpakas leben in den Höhenlagen der Anden, aber teilweise auch in der Halbwüste. Darum ist ihre Wolle darauf ausgerichtet, sie bei kalter Luft zu wärmen und bei Hitze kühl zu halten. Auch dann, wenn die Fasern zu Kleidung verarbeitet sind, funktioniert dieses Prinzip noch tadellos. Darum tragen immer mehr Menschen Pullis aus leichter Alpakawolle auch im Sommer: undenkbar, wenn es sich um ganz normale Schafwolle handeln würde.
NL: Wie sehen Sie die Zukunft? Todtner: Wir werden in Europa viel zu wenig Alpaka-Wolle haben. Bei einem Markt von über 90 Millionen Menschen können wir derzeit maximal 30. 000 mit Alpaka-Produkten versorgen. Beitragsfoto: privat Karlheinz Lind Als Wirtschaftsredakteur beschäftigt sich Karlheinz Lind mit verschiedensten Themen rund um die steirische Land- und Forstwirtschaft. Der HBLA Raumberg-Absolvent führt gemeinsam mit seiner Familie einen Mutterkuhhaltungsbetrieb mit angeschlossener Forstwirtschaft in der Weststeiermark.
Die Marktführer im weltweiten Export von Alpakawolle sind Peru, Bolivien und Chile. In diesen Ländern findet man heute auch mit mehreren Millionen die größte Anzahl Alpakas. In Europa werden Alpakas zum einen als Hobby, zum anderen zur Züchtung gehalten. Hier steigt die Zahl derer, die Alpakawolle in echter Handarbeit herstellt und verarbeitet zunehmend. Kann ich mir problemlos ein Alpaka kaufen? Die Haltung von Alpakas als landwirtschaftliche Nutztiere ist seit 1996 in Deutschland anerkannt. Somit kann sich jede Privatperson ein Alpaka kaufen. Allerdings muss die Haltung der Tiere artgerecht erfolgen. Geregelt ist dies im Tierschutzgesetz, welches für Alpakas unter anderem vorschreibt, dass sie nicht alleine gehalten werden dürfen und nicht ausschließlich in einem Stall. Auch andere Länder der EU schreiben verschiedene Regelungen zur Haltung von Alpakas vor. Doch nicht nur wegen ihrer Wolle erfreuen sich Alpakas zunehmender Beliebtheit. Auf Grund ihres friedlichen und ruhigen Charakters werden Alpakas auch in der tiergestützten Therapie eingesetzt.