Als Nebeneffekt werden auch das Ausbleichen zum Beispiel von Bodenbelägen oder farbliche Veränderungen von Holzoberflächen durch solare UV-Strahlung wirksam verhindert. Gegen Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts betrat das erste Sonnenschutzglas die Baubühne. Diese Gläser waren gefärbt und senkten so über Absorption die Lichtdurchlässigkeit. Im Winter hat dieses Sonnenschutzglas deshalb allerdings auch wenig Wärme in die Räumlichkeiten passieren lassen und auch die Sicht nach Draußen war durch die Tönung eingeschränkt. Heutzutage arbeitet man deshalb bevorzugt mit beschichtetem Sonnenschutzglas. Hier wird das Glas mit Edelmetall beschichtet (Magnetron-Beschichtungsverfahren) oder es werden Metalloxide auf das Glas gesprüht (Pyrolytisches Beschichtungsverfahren). Sonnenschutz integriert - DETAIL - Magazin für Architektur + Baudetail. Dies sorgt dafür, dass das eintreffende Licht reflektiert wird. Auch diese Verglasung lässt nur wenig Energie in das Gebäudeinnere, lässt aber gleichzeitig mehr Licht herein als das gefärbte Glas. Der Sonnenschutz im Sommer ist ausgeprägter, der Blick bleibt frei und im Winter gelangt trotzdem mehr Energie in die Räume.
Hier ist ersichtlich, wie gut man durch das Sonnenschutzglas hindurch Farben wahrnehmen kann. Werte über 90 sprechen für eine recht naturgetreue Farbwahrnehmung durch das Glas hindurch. Expertentipp: Zwei Werte sind bei Sonnenschutzglas wichtig: Der g- und der U g -Wert. Der g-Wert bestimmt die Menge der Energie, die das Glas in den Raum hineinlässt. Sonnenschutz im scheibenzwischenraum detail 2. Er liegt bei hochwertigem Sonnenschutzglas zwischen 0, 20 und 0, 50, das Glas lässt also zwischen 20 und 50 Prozent der Sonnenenergie durch. Der zweite Wert, der U g -Wert, sollte grundsätzlich möglichst klein sein, dann geht nur wenig Heizungswärme verloren. Der Wert liegt bei Zweischeiben-Sonnenschutzgläsern bei rund einem Watt pro Quadratmeter und Kelvin (W/m 2 K), bei heute üblichem Dreifachglas bei bis zu 0, 5 W/m 2 K Grundsätzlich lässt sich sagen: Wo es auf einen kühlen Kopf ankommt, da sollte Sonnenschutzglas zum Einsatz kommen. Davon profitieren beispielsweise großformatige Dachverglasungen und ganzjährig nutzbare Wintergärten ganz besonders, aber auch großflächige Verglasungen, wie sie heute unter anderem im Wohn-/Essbereich vorkommen.
Sonnenschutzglas, das bis zu 80 Prozent der Sonnenenergie reflektieren kann, gibt es in fein abgestimmten, leicht unterschiedlichen Reflexionsfarben. Es kann daher passend zum Aussehen des Eigenheimes ausgewählt werden. Ein anderes Prinzip als die reine Beschichtung nutzen schaltbare Verglasungen. Sie werden mit einer Fernbedienung oder einer Schaltfläche an der Zimmerwand bedient. "Per Knopfdruck färben sich diese ein und verändern ihre Durchsicht von glasklar zu tiefblau – dies hat den gleichen Effekt wie getönte Heckfenster im Auto", so Grönegräs. "Welchen dieser Glastypen der Hausbesitzer wählt, hängt von den individuellen Gegebenheiten ab. Wichtig ist bei der Auswahl eigentlich nur, dass die Schutzwirkung des Glases zur Größe der Glasfläche passt. " Glasproduzenten bieten Berechnungsprogramme an, die helfen, den geeigneten Glastyp für die jeweilige Einbausituation zu finden. Gleichzeitig kann damit der erforderliche Nachweis des Sommerlichen Wärmeschutzes geführt werden. Sonnenschutz im scheibenzwischenraum detail 1. Stark verringerten Lichteinfall muss der Verwender modernen Sonnenschutzglases indes nicht fürchten.