Der Erzähler beschreibt deutlich, wie das 15 Jahre alte Mädchen beginnt sich ein eigenen Reich zu schaffen. Dies erkennt man sehr deutlich an der Schilderung der lauten Musik und der überall herumliegenden Kleidung der Tochter (vgl. Z. 23 bis Z. 49). Dies alles kann als die Schwierigkeit des Verstehens der jeweilig anderen Generation verstanden werden. Dabei wird dies vom Vater beziehungsweise dem Ich-Erzähler sehr liebevoll, aber dennoch ein bisschen hilflos geschildert: "Wenn sie Musik hört, vibrieren noch im übernächsten Zimmer die Türfüllungen. Amazon.de:Customer Reviews: Wollen!: Eine unangenehme Geschichte. Ich weiß, diese Lautstärke bedeutet für sie Lustgewinn. Teilbefriedigung ihres Bedürfnisses nach Protest. Überschallverdrängung unangenehmer logischer Schlüsse. Trance. Dennoch ertappe ich mich immer wieder bei einer Kurzschlussreaktion: ich spüre plötzlich den Drang in mir, sie zu bitten, das Radio leiser zu stellen. Wie also könnte ich sie verstehen – bei diesem Nervensystem? " (Z. 32). Es wird deutlich in welch´ einer Zwickmühle sich der Vater befindet zwischen dem Versuch Verständnis für seine Tochter zu haben und ihr Ordnung zu beizubringen.
Demnach brechen sie den Kontakt zueinander ab, vermutlich da ihre Beziehung zueinander ohne richtige Verarbeitung der Geschehnisse gestört sein würde, da sie immer zwischen ihnen steht würden. Schließlich geht der Protagonist auch der Schwangerschaft Stefanies und seiner mögliche Verantwortung gegenüber dem Kind aus dem Weg. Der Text zeigt deutlich, dass der Ich-Erzähler aus der Tragödie nichts gelernt hat. Dies wird auch im letzten Satz der Kurzgeschichte auf ironische Art und Weise aufgezeigt, denn die einzige Veränderung in seinem Leben besteht darin, seine Wäsche selber zu waschen. (Vgl. 166f). Und solange der Protagonist seine Angst vor Kommunikation und Konfrontation mit seiner Schuld, seinen Problemen oder seinen Mitmenschen nicht überwindet, wird sich sein Verhalten wird sich sein verhalten nicht bessern. Eine unangenehme geschichte interpretation and meaning. Mein Fazit Abschließend lässt sich sagen, dass uns diese Parabel davor warnen will, in unserer Komfortzone zu verbleiben und zu versuchen, Unbehagen zu umgehen. Jedoch werden wir so niemals lernen, mit diesem Gefühl umzugehen, und verursachen in manchen Fällen sogar weitaus schlimmere Probleme.
Unsere Interpretation zu Hans-Ulrich Treichels Novelle Der Verlorene (1998) widmet sich den wichtigsten Themen der Geschichte und beginnt zunächst mit dem Verlust des erstgeborenen Sohns Arnold während der Flucht aus den Ostgebieten im Januar 1945. Das ungeheuerliche Geheimnis beichten die Eltern ihrem zweitgeborenen Sohn, als er noch ein Kind ist: Arnold ist nicht gestorben, sondern verschollen. Eine unangenehme geschichte interpretation aufbau. Die unangenehme Wahrheit und der Versuch, sie zu verdrängen, provozieren bei der Mutter Körpersymptome, Sprachlosigkeit und emotionale Stumpfheit, während der Vater sich in die Arbeit flüchtet. Der Verlierer ist der Ich-Erzähler, der in der Familie lediglich eine Nebenrolle einnimmt. Die vorherrschende Problematik der Verdrängung und ihre seelischen Folgen für das Leben der Figuren verdeutlichen zahlreiche Beispiele und Zitate aus dem Text in unserer umfassenden Deutung. Die Thematik von Schuld und Scham spielt in der Novelle eine übergeordnete Rolle, da sie das Leben des heranwachsenden Erzählers und seiner Eltern sehr belastet und nahezu den kompletten Alltag der Familie beeinflusst.
Gemeinhin versteht man unter Handlung eine bewusst ausgeführte Tat. Das Merkmal der Intentionalität des Handelns, das einem Subjekt eigen ist, das beim Handeln oder auch Nichthandeln Wahlfreiheit besitzt, ist auch Grundlage der literaturwissenschaftlichen Verwendung. Fünfzehn von Reiner Kunze - Beispiel Interpretation/Analyse. Handlung ist nach A. Hübler (1973, S. 20) dabei eine "absichtsvoll gewählte, nicht kausal bestimmte Überführung einer Situation in eine andere", während die anderen Formen oder Bestandteile von Geschichte als Geschehen bezeichnet werden. Handlungen sind es daher nicht, die den Begriff Geschichte konstituieren, sie sind allerdings als einzelne Handlung oder als Handlungssequenz Teil der Geschichte, die folgerichtig auch aus Geschehen bestehen kann. Gerade im Bereich dramatischer Texte gibt es eine ganze Reihe von handlungsarmen Dramen (sogar ▪ Goethes ▪ Drama ▪ » Egmont « gilt in gewisser Hinsicht als solches), bei denen Dinge geschehen und eine Reihe von Einzelhandlungen ausgeführt werden, ohne dass menschliches Tun und Verhalten situationsverändernde Kraft besitzt.