Mit einem langen, tiefen Blick. Die Augen lassen die beiden anschließend nicht mehr voneinander und die Finger natürlich erst recht nicht. Offensiv verliebt ziehen sie von dannen, die Mutter bleibt allein zurück. Und referiert ihr glückloses Leben – in einer knappen Rede über Messer und Porzellan, über die Bedeutung von Liebe im protestantisch-hanseatischen Haushalt, über frühe Schwangerschaft und eine brotlose Rente nach langen Dienstjahren als Souffleuse. Matthias Buss vibriert dann herrlich im lachsroten Strickkostüm, sein abgespreizter Daumen zuckt, seine Stimme auch. Regisseur Sebastian Kreyer bringt Fichtes Roman im Malersaal des Schauspielhauses auf die Bühne und schlüpft sogar selbst in eine dezente Nebenrolle. Beidseitiges Lidzucken - Onmeda-Forum. Kreyer erzählt in dieser Szene von Einsamkeit und Sehnsucht, von ungelebten und gelebten Momenten. Es ist eine der wenigen stimmigen, atmosphärischen Augenblicke des Abends. Das liegt zum einen an der wunderbar weltmännischen Jovialität, mit der Michael Weber den alternden, schwärmerischen Verführer gibt – und so den kurzzeitig mit einen Kinderdarsteller besetzten Hubert entführt.
Und zum anderen an Matthias Buss, dem in seiner Rolle als Mutter eine beachtliche Gratwanderung zwischen Betroffenheit und Persiflage gelingt, angesiedelt irgendwo zwischen historischem Kolorit und schräger Comedy. Schlager ziehen nur mäßig Zuvor und danach bemüht Kreyer, dessen Inszenierungen der "Physiker" und der "Glasmenagerie" auch auf dem Spielplan des Schauspielhauses stehen, vor allem aber selbstredende Schlager der Fünfzigerjahre. Es ist ja schließlich auch genau diese Zeit, die Hubert Fichte in seinem autobiografisch geprägten Text beschreibt. Das scheint Argument genug. Doch viele Schlager machen noch keine Atmosphäre und erst recht keine Inszenierung. Lale Anderesen, Johanna von Koczian, Heidrun von Goesseln besingen da inbrünstig Strandromanzen, unbezahlbare Mutterliebe und Matrosenträume, während die Darsteller abwechselnd, lautlos und ausdrucksvoll die Lippen zum Text bewegen. Der Lügenbaron höchstpersönlich? | Forum - heise online. Der Effekt ist so hübsch wie kurzlebig. Dazwischen baut Kreyer mehr oder weniger zusammenhangslose Szenen, lässt einen klischeeschwulen Jüngling mit blonder Langhaarperücke (Sebastian Doppelbauer) auftreten, genauso wie einen schmierigen Schriftsteller mit Schiebermütze namens Herr Pozzi (Michael Weber), den Fichte-Kenner als Hans Henny Jahnn entschlüsseln.
Sie behalten lieber die Take-That-Fans in Reihe drei im Auge. Vor ein paar Jahren sind die beim Anblick der Band noch in Ohnmacht gefallen. Heute halten sie Plakate, schunkeln sanft. Ausgelassener geben sich Kathi, Karin, Anita und Melanie. "Thommy, bitte hol uns auf die Couch", haben die 26-Jährigen auf zusammengeklebte Kartons gemalt. "Des is unser Kindheitstraum", sagt Melanie. "Obwohl ich sehr aufgeregt wär', wenn ich neben Luca Toni sitzen tät. " Doch keine Chance: Luca Toni hat abgesagt. "Schade", sagt auch Karin Stoiber. Daumen zuckt hws center. "Der ist ja was für uns Frauen. " Sie wartet dann eben auf Tenor Rolando Villazón. Oder gleich auf Thommy, wie ihr Ehemann Edmund. "Den kenn ich lange. Sogar bei einer Grundsatzkommission der CSU hat Thomas mal teilgenommen. " Vielleicht schauen die Stoibers deshalb gerne "Wetten, dass? ", "immer mit Fernsehpicknick", sagt Karin. Kein Wunder, dass Gottschalk beim Warm-up vor dem Livestart den Stoibers die Hände drückt. "Können Sie sich erinnern, als wir beide über 50 Prozent hatten, mei... ", sagt er.