Auf der anderen Seite betonen die Leitlinien, dass der Nachweis eines (mutmaßlich) neu aufgetretenen LBBB kein Prädiktor für einen Herzinfarkt darstellt. Trotz des vermeintlich geringen Spielraums könnte es Macfarlane zufolge Sinn machen, die neuen BARCELONA-Kriterien als Hilfestellung in dem Entscheidungsprozesses mit einzubeziehen. Zuvor müssten diese aber noch an einer externen Kohorte validiert werden, weist er einschränkend hin. So könnte beispielsweise die Definition für das Vorliegen eines LBBB das Ergebnis beeinflusst haben, wobei die Autoren in der aktuellen Analyse relativ konventionelle Kriterien herangezogen haben: QRS-Dauer von ˃ 120 ms, QS- oder rS-Komplex in V1, und R-Wave-Peak-Time ˃ 60 ms in Ableitung I, V5 oder V6 bei Abwesenheit einer Q-Welle in diesen Ableitungen. Wie Macfarlane sind auch Di Marco und Kollegen der Meinung, dass die neuen Kriterien alleine nicht ausreichen, um über die Herzinfarkt-Diagnose bei Patienten mit LBBB zu entscheiden. St senkung infarkt saint. Sie könnten sich aber vorstellen, dass diese integriert in einem umfangreichen klinischen Algorithmus die Diagnostik und Therapie von Patient mit LBBB und Verdacht auf Herzinfarkt optimieren könnten.
Bild McClennen S, Goldberger AL. ECG Wave-Maven: Self-Assessment Program for Students and Clinicians (); Fall 108 Welche EKG-Veränderung sieht man hier? Das EKG zeigt bigeminale ventrikuläre Extrasystolen (VES) bei gleichzeitigen Ischämie-Zeichen. St senkung infarkt college. Es gibt in den Ableitungen I und aVL ST-Strecken-Hebungen mit reziproken ST-Strecken-Senkungen in den Ableitungen III und aVF (blaue Pfeile), die zur Diagnose eines anterolateralen Myokardinfarktes passen. Wegen des Bigeminus, sind diese Veränderungen nur bei jedem zweiten Schlag erkennbar und können leicht als Teil des VES-Bildes fehlgedeutet werden Bild Perry DL, Goldberger AL. ECG Wave-Maven: Self-Assessment Program for Students and Clinicians (); Fall 264 Auch hier geht es um eine Ischämie bei zugleich bigeminaler ventrikulärer Extrasystolie im EKG. Der alternierende Sinusrhythmus zeigt die ST-Strecken-Hebungen in den inferioren Ableitungen (schwarze Pfeile) mit reziproken ST-Strecken-Senkungen in den anterolateralen Ableitungen (blaue Pfeile), was dem Bild einer inferioren Myokardischämie entspricht.
Heute möchte ich wieder einmal ein wenig auf die Basics im Rettungsdienst zurückkommen. Jedem im Rettungsdienst Tätigen ist die Ableitung eines EKG mit 12 Ableitungen bekannt welches zu den Basisdiagnostikmaßnahmen gerade im Zuge des Patienten mit einer akuten Brustschmerzsymptomatik gehört. In diesem Zusammenhang gehört es vor allem zur Sicherung der Arbeitsdiagnose STEMI zum Standard. Geübtes Rettungsdienstpersonal sollte anhand eines solchen EKG einen STEMI erkennen, aber auch die Lokalisation dessen zuordnen können. Von einem STEMI spricht man im EKG wenn in zwei oder mehr benachbarten Bustwandableitungen einen ST-Strecken Erhöhung von ≥ 0, 2 mV oder in zwei oder mehr benachbarten Extremitätenableitungen von ≥ 0, 1 mV vorliegen [1]. Noch genauer differenzieren die ESC Guidelines aus 2017 "…. ≥ 0, 25 mV bei Männern mit einem Alter von unter 40 Jahren, ≥ 0, 2 mV bei Männern über 40 Jahre bzw. 12-Kanal EKG – Infarkt Lokalisationen – #FOAM RETTUNGSDIENST. ≥ 0, 15 mV bei Frauen in den Ableitungen V2-V3 und/oder ≥ 0, 1 mV in den anderen Ableitungen betragen" [2].
Die biphasischen T-Wellen in V2–V4 mit einer parallelen Komponente zum terminalen Ausschlag des QRS-Komplexes sind Hinweise auf eine aktuelle Ischämie (blaue Pfeile). Bild Goldberger AL. ECG Wave-Maven; Fall 95 Welche EKG-Anomalie ist hier dargestellt? Hier sieht man einen Rechtsschenkelblock bei akutem Myokardinfarkt. Wie beim Linksschenkelblock erwartet man auch hier eine T-Welle, die zum terminalen Ausschlag des QRS-Komplexes entgegengesetzt verläuft. Den Rechtsschenkelblock kennzeichnet ein breiter QRS-Komplex, ein rSR`-Muster (mit einer zweiten anormalen Absenkung der R-Zacke) in V1 sowie eine undeutliche S-Zacke im QRS-Komplex der Ableitungen I und V6. St senkung infarkt hotel. Das EKG zeigt in V1–V3 die Ersetzung des rSR`-Musters durch ein qR-Bild (schwarze Pfeile), was nach der V2 ein pathologisches Zeichen ist. Parallel zu dem terminalen Ausschlag des QRS-Komplexes finden sich aufrecht stehende T-Wellen in V2–V4 (blaue Pfeile). In V2–V4 stellt sich auch eine ST-Strecken-Hebung dar (rote Pfeile). Dies sind alles Befunde, die auf einen anterioren Septuminfarkt bzw. eine -ischämie hinweisen.
Auf diesem EKG sieht man die Zeichen einer Seitenwandischämie, die leicht mit der Normvariante einer frühen Repolarisation verwechselt werden können. Es gibt ST-Strecken-Hebungen in den Ableitungen V4–V6 (schwarze Pfeile) mit diskreten reziproken ST-Senkungen in V2 und V3 (blaue Pfeile). Die Zeichen einer frühen Repolarisation sind in ähnlichen Ableitungen anzutreffen, doch ist die konkav nach oben gerichtete Komponente dabei gewöhnlich prominenter bei zugleich größeren T-Wellen. Man findet nie eine reziproke ST-Senkung bei der frühen Repolarisation. Das EKG zeigt zudem gelegentlich Q-Zacken in II und aVF, die an einen alten Infarkt denken lassen. Bild Goldberger AL. ECG Wave-Maven; Fall 39 Welche EKG-Veränderung ist hier zu sehen? Das EKG ist das Resultat einer Myokardischämie infolge eines Verschlusses des Ramus interventricularis anterior (RIVA). T-Negativierung in III und ST-Streckensenkung (Ergometrie) | Expertenrat Herz- und Kreislaufbeschwerden | Lifeline | Das Gesundheitsportal. Negative T-Wellen gibt es in den Ableitungen V2–V4 (schwarze Pfeile) und biphasische T-Wellen in I, aVL und V5 (blaue Pfeile). Dieses Muster wird Wellens-Syndrom genannt (ehem.