Dadurch erfährt die Fachterminologie eine sehr anschauliche Untermalung. Abschließend wird jedes Kapitel mit der Wiederholung und Visualisierung der wichtigsten Begriffe zusammengefasst. Gut gefällt mir, dass der Film nicht den ideologischen Blick auf die Mutter verstärkt, sondern darauf hinweist, dass auch andere Pflegepersonen Bindungspersonen sein können bzw. in anderen Kulturkreisen weniger Personen als multiple Netzwerke relevant sind. Der Film hat keine wissenschaftliche Tiefe, das ist auch nicht gewollt, sondern einen hohen Anwendungsbezug, in dem immer wieder Fragen zur Relevanz für pädagogische Fachkräfte aufgeworfen werden. Fazit Für pädagogische Fachkräfte oder Studierende stellt die DVD eine gute übersichtliche Einführung dar, die sie ermutigt Kinder zu beobachten und auf ihre Bedürfnisse einzugehen und sie nicht in Bindungskategorien zu packen. Aber auch für Eltern ist es ein interessanter und v. entlastender Beitrag zu Bindung und Beziehung. Rezension von Prof. Luise Behringer Professorin für Psychologie in der Sozialen Arbeit an der Katholischen Stiftungsfachhochschule München, Abt.
Im Allgemeinen erfordern romantische Beziehungen eine stärkere Bindung als Freundschaften. In einfachen Worten ausgedrückt ist die Bindung eine Art sozialer Vertrag, den beide Parteien akzeptieren. Sich als "Freunde", "ein Paar" oder "verheiratet" zu bezeichnen, ist das, was den Vertrag besiegelt. Das Problem ist, dass die spezifischen Klauseln dieses Vertrags in der Regel nicht von jeder Partei explizit festgelegt werden. Der Inhalt dieses Vertrags spiegelt oft die Erwartungen der Gesellschaft wider, die wiederum jede Partei erfüllen sollte. Das Hauptziel der Bindung in Beziehungen besteht darin, dass jede Partei ein gewisses Gefühl von Sicherheit und Kontrolle empfindet. Wenn du an einen Vertrag gebunden bist, fühlst du dich gut und sicher damit, dass du bestimmte Erwartungen an das Verhalten deines Partners hast. Auf diese Weise kannst du in etwa vorhersagen, welche Arten von Situationen eintreten könnten, und entsprechend handeln. Etwas Kontrolle zu haben und sich in Beziehungen sicher zu fühlen, ist in vielerlei Hinsicht hilfreich.
Diese Bindung beschreibt, dass die versorgende Person in der Lage ist, die Bedürfnisse des Kindes intuitiv zu erkennen, sie richtig zu interpretieren und angemessen darauf zu reagieren. Kleinkinder sind in der Lage zu mehreren Personen eine Bindung aufzubauen, allerdings nur wenn die Bindung zur erstversorgenden Person stabil ist. Kinder können unterschiedlichen Formen der Bindung zeigen. Dies kann man am Besten in Situationen erkennen, in der die Bezugsperson das eigene Kind verlässt. Dann zeigt sich das Bindungsverhalten am deutlichsten. Es wird sozusagen aktiviert. Bindungstypen (11 – 18 Monate alt): a) Sicher gebundene Kinder: Sie zeigen beim Verlassen der Bezugsperson deutliche ihre Emotionen. Sie weinen, ihr Stress nimmt zu (Cortisolanstieg) und sie beruhigen sich erst wieder, wenn sie die Bezugsperson wieder da ist und tröstet. b) Unsicher vermeidend gebundene Kinder: Diese Kinder wirken bei Verlassen der Bezugsperson unbeeindruckt, kommt die Bezugsperson wieder wird diese ignoriert.