8. Juni 2016 Bei der Beurteilung von Blockheizkraft werken hat die Finanzverwaltung ihre Meinung geändert. Das bringt je nach Nutzung Vor- oder Nachteile. Steuerliche abschreibung biogasanlagen gibt es. Heute so, morgen so – mit dieser Redensart lässt sich das Verhalten der Finanzverwaltung in puncto steuerlicher Beurteilung von Blockheizkraft werken (BHKW) treffend umschreiben. Viele Jahre wurden die Wärme und Strom produzierenden Generatoren als Betriebsvorrichtungen und Teil eines Gewerbebetriebs "Energieerzeugung" eingestuft. Doch das ist jetzt anders. "Nun sollen diejenigen Blockheizkraft werke nicht mehr Teile eines Gewerbebetriebs sein, deren Funktion überwiegend in der Beheizung von Wohn- und Geschäftsgebäuden liegt", sagt Steuerberaterin Monika Huber. Nur noch dann, wenn die Strom- und Wärmeerzeugung zum Zweck der Veräußerung eindeutig im Vordergrund steht, soll die Anlage weiterhin Teil eines Energieerzeugungsbetriebs sein. Für Steuerpflichtige, die noch auf die bisherige Verwaltungsmeinung vertraut und entsprechende Investitionen geplant haben, gibt es eine Übergangsregelung.
Eine Ausnahme wäre allenfalls gegeben, wenn die Biogasanlage aufgrund ihres notwendigen finanziellen und arbeitsmäßigen Aufwands als untergeordnet gewertet werden kann. In der Praxis ist dies allerdings schwierig. Soweit die Biogasanlage und der Stromverkauf von den landwirtschaftlichen Nutzungen trennbar ist, wird die Anlage als selbstständiger Gewerbebetrieb behandelt. Ertragsteuerliche Behandlung von Biogasanlagen und der Erzeugung von Energie aus Biogas | Haufe Finance Office Premium | Finance | Haufe. Andernfalls bildet die Anlage mit der Land- und Forstwirtschaft einen einheitlichen Gewerbebetrieb. Stand: 30. Mai 2016 Erscheinungsdatum: Mo., 30. Mai 2016 Atikon Marketing & Werbung GmbH Dr. Griehl & Coll.
Das Finanzgericht Münster (FG) hat sich in seinem Urteil vom 28. 6. 2018 – 6 K 845/15 G, F mit der Frage der Nutzungsdauer einer Biogasanlage auseinandergesetzt. Die Klägerin ging bei einer im Jahr 2011 fertiggestellten und im selben Jahr auch in Betrieb genommenen Biogasanlage von einer Nutzungsdauer von 8 bis 20 Jahren – je nach Bestandteil der Biogasanlage – aus. Im Rahmen einer Betriebsprüfung waren die Betriebsprüfer der Auffassung, dass die Biogasanlage in den Gewinnermittlungen der Klägerin für die Streitjahre unzutreffend abgeschrieben worden sei. Grundsätzlich seien für die Berechnungen der AfA-Beträge (Absetzung für Abschreibung) die amtlichen AfA-Tabellen der Finanzverwaltung maßgebend. Längere Abschreibung bei Biogasanlagen nicht zwingend | landundforst.de. Danach betrage die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer aller im Zusammenhang mit der Biogasanlage genutzten Wirtschaftsgüter jeweils 16 Jahre. Die Klägerin wehrte sich gegen die infolgedessen geänderten Steuerbescheide. Das FG kam zu dem Ergebnis, dass das Finanzamt zu Unrecht davon ausgegangen sei, dass die Komponenten, aus denen die Biogasanlage der Klägerin zusammengesetzt ist, einheitlich über 16 Jahre abzuschreiben sind.
(c) BBH Über welchen Zeitraum sind Investitionen in eine Biogasanlage abzuschreiben? Die Antwort richtet sich normalerweise nach der amtlichen AfA-Tabelle. Doch nach einem neueren Finanzgerichtsurteil kann das im Einzelfall auch anders sein. Die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer einer Biogasanlage kann im Einzelfall abweichend von der in der amtlichen AfA-Tabelle genannten Nutzungsdauer geschätzt werden. Geklagt hatte ein Betreiber einer Biogasanlage, der in seinen Gewinnermittlungen 2010 bis 2012 für die verschiedenen Bestandteile dieser Anlage unterschiedliche Nutzungsdauern zugrunde gelegt hatte. Sämtliche Fälle offen halten: Abschreibung von Biogasanlagen!. Das Finanzamt hatte dies bemängelt. Es war der Auffassung, dass die Biogasanlage unzutreffend abgeschrieben worden sei, da nach den amtlichen AfA-Tabellen der Finanzverwaltung die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer aller im Zusammenhang mit einer Biogasanlage genutzten Wirtschaftsgüter jeweils 16 Jahre betrage. Das Finanzgericht Münster (Urt. v. 28. 06. 2018, Az. 6 K 845/15) entschied dagegen, dass die in den amtlichen AfA-Tabellen zugrunde gelegte Nutzungsdauer von 16 Jahren nicht mehr zeitgemäß sei, da sie die technische Weiterentwicklung der Biogasanlagen in den letzten 20 Jahren nicht ausreichend berücksichtige.
Man kann aber auch bei Neuinvestitionen bereits die neue Sicht der Finanzverwaltung zugrunde legen und gegebenenfalls die Anlage insgesamt als Erhaltungsaufwand abschreiben. Das geht aber nur dann, wenn das Gebäude vermietet oder betrieblich genutzt wird. Bereits gebildete Investitionsabzugsbeträge müssen dann natürlich gewinnerhöhend mit entsprechender Verzinsung aufgelöst werden. Nicht geändert hat die Finanzverwaltung ihre Auffassung, dass Blockheizkraftwerke Wirtschaftsgüter eines Gewerbebetriebs sind, wenn deren Verwendung in erster Linie auf die Produktion von Strom und Wärme für Veräußerungszwecke gerichtet ist. Steuerliche abschreibung biogasanlagen in deutschland. Hier bleibt alles beim Alten. Das Wichtigste für Land- und Forstwirte aus Steuern und Recht - jetzt anmelden!
Shop Akademie Service & Support News 24. 05. 2013 BFH Kommentierung Bild: Haufe Online Redaktion Steuerbefreiung für Zugmaschinen Wird der Betrieb durch die gewerbliche Betätigung (Biogasanlage) geprägt und stellt die Landwirtschaft lediglich eine untergeordnete Hilfstätigkeit dar, liegt ein einheitlicher Gewerbebetrieb vor. Steuerliche abschreibung biogasanlagen hersteller. Hintergrund Im Rahmen eines Streits um Kraftfahrzeugsteuerbefreiung war zu entscheiden, ob der Betreiber einer Biogasanlage eine Landwirtschaft oder einen Gewerbebetrieb unterhält. X betreibt mit selbst erzeugter Biomasse eine Biogasanlage und ein Blockheizkraftwerk zur Erzeugung von Strom, der in das öffentliche Netz eingespeist wird. Die gesamte Ernte wird zur Stromerzeugung verwertet. X beantragte für eine Zugmaschine, die er ausschließlich zum Grasmähen, Pflügen und Transport der Biomasse verwendet, die Befreiung von der Kraftfahrzeugsteuer. Das FA versagte die Steuerbefreiung, da kein land- und forstwirtschaftlicher Betrieb, sondern ein einheitlicher Gewerbebetrieb vorliege.
Inhalt /aktuelles/steuernews_f%C3%BCr_landwirtschaft/ Produktionsstufen, Begründung eines Gewerbebetrieb s Produktionsstufe 1 Die steuerliche Betrachtung einer im Rahmen eines landwirtschaftlichen Betriebs betriebenen Biogasanlage vollzieht sich stets auf zwei Ebenen bzw. Produktionsstufen. Der wichtigste Unterschied zwischen den Produktionsstufen ist, dass die Gewerblichkeit des Landwirt s/der Landwirtin erst auf Ebene der "Produktionsstufe 2" gegeben ist. Die Biomasse selbst zählt zum Urerzeugnis der land- und forstwirtschaftlichen Tätigkeit. Mit der Weiterverarbeitung zu Biogas tritt der Landwirt in die "Produktionsstufe 1" ein. Sofern die Biomasse überwiegend aus dem eigenen Betrieb stammt und das gewonnene Biogas überwiegend für den Verkauf bestimmt ist, zählt die Tätigkeit zur Land- und Forstwirtschaft. Produktionsstufe 2 Als Produktionsstufe "2" wird hingegen die Weiterverarbeitung des Biogases zu elektrischem Strom bezeichnet. Auf dieser Stufe beginnt regelmäßig der Gewerbebetrieb.