Dabei hat auch der große Christo mal klein angefangen. Der gebürtige Bulgare Christo Javacheff war in den späten 50ern nach Paris geflüchtet, hatte seine Frau und spätere Co-Künstlerin Jeanne-Claude kennengelernt und damit begonnen, Alltagsgegenstände und Kleinmöbel so zu verpacken und zu verschnüren, dass die kissenartigen Ergebnisse ihre Inhalte nicht mehr verrieten. Tische, Stühle, Kannen, Fässer, Dosen, Jeans, Magazine. Vor solchen skulpturalen Relikten wird noch einmal deutlich, wo die eigentlichen Wurzeln dieses Werks liegen. Zeitgenössische Kunst im Wasser - Christos neues Projekt. Das imposante Management der Landschaftsprojekte hat mitunter vergessen lassen, dass Christo kein amerikanischer, sondern ein genuin europäischer Künstler ist und stets geblieben ist. Ein Künstler, dessen Werkbeginn im Magnetfeld des französischen Nouveau Réalisme geschah, als sich die Avantgarden wieder einmal vom banalen Gegenstand, von seiner banalen Verbrauchtheit und rätselhaften Unverbrauchbarkeit faszinieren ließen. So sieht Vertrauen in die eigene Kunst aus: Christo steht auf seinen "Floating Piers" im Lago d'Isseo Quelle: REUTERS Vielleicht ist es ja damals so gewesen, dass Christo weniger daran gelegen war, das berühmte Lied, das nach zarter Romantikereinsicht in allen Dingen schlafen soll, frech zu wecken, als vielmehr dieses verborgene Lied gegen all die störenden Weltgeräusche auszupolstern und abzudichten.
Über fünf Millionen Menschen kamen während dieser Zeit, um das temporäre Kunstwerk in Berlin zu sehen. Was genau dürfen Sie sich nun unter dem neuen Projekt "The Floating Piers" vorstellen? Auf deutsch würde man dieses Projekt die "Die schwimmenden Stege" nennen. "Die schwimmenden Stege sind sechzehn Meter breit und gut drei Kilometer lang und verbinden das Festland mit den beiden Inseln Monte Isola und San Paolo im See", erklärte der Künstler bei der Vorstellung des Projektes, "und auf diesen Stegen wird der Kunstinteressierte sechzehn Tage lang vom 18. Juni bis 03. Streifzug durch das Werk von Christo und Jeanne Claude - Inspiration - baunetz interior|design. Juli 2016 übers Wasser vom Iseo See wandeln können". "Man wird die Wellen unter den Füßen spüren", führte der bald achtzigjährige Künstler weiter aus. Zwischen siebzigtausend und neunzigtausend Quadratmeter Hightech-Nylon-Stoff in schimmerndem Gelb-Orange werden den See temporär verfremden und Besucher aus aller Welt anlocken. Die Stoffstege bestehen aus extrem dicht gewobenem Nylon, getragen von zweihunderttausend miteinander verbundenen Polyethylen-Würfeln.