Gegen die PID wird vorgebracht, sie ermögliche einen Dammbruch, etwa die Auswahl von Kindern nach Geschlecht. Doch nimmt man in allen anderen Phasen der Entstehung menschlichen Lebens die Dammbruchgefahr hin - und stellt sich ihr. So ist die Geschlechtswahl bei der künstlichen Befruchtung laut Embryonenschutzgesetz ausdrücklich erlaubt, zur Verhinderung von Krankheiten, deren Vererbung ans Geschlecht des Kindes gebunden ist. Indes darf die Geschlechtswahl nicht an Embryonen durchgeführt werden, wohl aber an Spermien vor der Befruchtung. Da dürfen die Spermien so ausgewählt werden, dass das davon abhängige Geschlecht des Kindes die Vererbung unterbindet. Dammbruch zur Geschlechtswahl bei Paaren, die Mädchen für minderwertig halten? Nein, solches ist in Deutschland untersagt. Pränataldiagnostik ethische Fragen? (Schule, Ethik). Dammbrüche kann man durch Verbote all dessen verhindern, was man nicht will. Nicht anders bei der Pränataldiagnostik. Da sind alle Untersuchungen auf Krankheiten verboten, die beim Kind erst im Erwachsenenalter auftreten.
Respekt vor Selbstbestimmung: Risikormere Alternativen zur Amniozentese sollten nicht nur Selbstzahlern zugute kommen, um zu erfahren, ob ein Kind mit Down-Syndrom zur Welt kommen wrde. Ein sprunghafter Anstieg von Schwangerschaftsabbrchen ist unrealistisch. Vielfalt und Wertschtzung: Das Lebensrecht behinderter Menschen wre bedroht, sollten Krankenversicherungen die Kosten fr prnatale Bluttests bernehmen. Das Dilemma beratender rzte wrde zunehmen. Parlamentarier wollen daher eine Debatte starten. PRO Prof. Dr. med. Andrea Buyx Direktorin des Instituts fr Geschichte und Ethik der Medizin, Technische Universitt Mnchen, Mitglied im Deutschen Ethikrat. Prenatal diagnostic ethik pro und contra schuluniform. Foto: Klaus Ranger Vorweg aus ethischer Perspektive ist eine ffentliche Orientierungsdebatte zur Regelung und Finanzierung von vorgeburtlichen Bluttests unbedingt zu begren. Sie bietet eine sichtbare und willkommene Gelegenheit zu berlegen, wie der gesellschaftliche Rckhalt und die Integration von Menschen mit Behinderungen weiter verstrkt sowie die Untersttzung und Frderung von Kindern mit Down-Syndrom und ihren Familien ausgebaut werden kann.
In der Aussortierung durch PID sehen Gegner die Herbeiführung des Todes der aus selektierten Embryonen - also Euthanasie. Gefahr der Intoleranz: Bei der PID werden auch Embryonen mit einer potenziellen Behinderung aussortiert. Gegner sehen darin die Unterscheidung zwischen lebenswertem und nicht lebenswertem Leben und einer daraus folgenden Intoleranz gegenüber behinderten Menschen. Verschiebung ethischer Werte: Das Embryonenschutzgesetz gibt klare Vorgaben zur PID und jeder Antrag wird von einer Ethikkommission geprüft. Die Befürchtung der Gegner ist, dass der bestehende Kriterienkatalog mit der Zeit erweitert wird. Die PID bietet theoretisch auch die Möglichkeit der Auswahl nach Geschlecht oder Augenfarbe. Auch sogenannte "Retterbabys" für erkrankte Geschwister sind theoretisch möglich. Ethische Bedenken bei vorgeburtlichen Bluttests | NDR.de - Ratgeber - Gesundheit. Nicht alle Erkrankungen werden erfasst: Untersucht werden die Embryonen nur auf Gen-Störungen, die aufgrund der Elternkonstellation wahrscheinlich sind. Andere Erkrankungen werden durch PID nicht ausgeschlossen - das stellt nach der Argumentation der Gegner den Nutzen der PID in Frage.