Berufsordnung & Gesetze für den medizinischen Heilpraktiker Das Handeln eines Heilpraktiker unterliegt einem ethischen und moralischen Kodex. Dieser ist in der Berufsordnung für Heilpraktiker zusammengefasst. Diese wurde nach Mitgliedsversammlungsbeschlüssen der Verbände als Satzungs- bestandteil von der Mitgliederversammlung am 31. Oktober 1992 beschlossen. Aufgrund Änderung von rechtlichen Grundlagen erfolgte 2007 eine Anpassung an dieselben und eine redaktionelle Überarbeitung. Sie stellt, soweit keine Gesetze, Verordnungen sowie die einschlägige Rechtsprechung angesprochen werden, kein verbindliches Recht dar und unterliegt somit den Satzungsbestimmungen entsprechend dem Vereinsrecht. Deutsche Dachverband für Psychotherapie. Eine grundsätzliche und allgemeine Rechtsverbindlichkeit kann hieraus nicht abgeleitet werden. Die aktuelle Berufsordnung für Heilpraktiker (pdf).
Heilpraktiker stehen regelmäßig in der Kritik: Als der Fall des Heilpraktikers Klaus R. aus Nordrhein-Westfalen bekannt wurde, bei dem drei Patienten im Sommer 2016 laut nun erhobener Anklage aufgrund von Überdosen eines ungeprüften Mittels verstarben, entbrannte eine neuerliche Debatte über politische Konsequenzen. Bundeseinheitliche Leitlinien zur Überprüfung von Heilpraktikeranwärtern. Der Bund hat damals zwar mit einer kleinen Gesetzesänderung eine Vereinheitlichung der Heilpraktikerprüfungen angestoßen, doch reicht dies Patientenschützern und einigen Gesundheitspolitikern noch nicht: In einem Antrag an die im Juni tagende Gesundheitsministerkonferenz, der MedWatch vorliegt, empfiehlt nun die Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz den Landesministerien eine "zwingende Reformbedürftigkeit des Heilpraktikerwesens" festzustellen. Infolgedessen soll eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe eingerichtet werden, um bis zum kommenden Jahr eine grundlegende Neuregelung des Berufsstands zu prüfen. Zuvor hatte der Deutsche Ärztetag im letzten Jahr gefordert, Heilpraktikern alle invasive Therapien wie auch Krebsbehandlungen zu verbieten.
Für LÄKH-Präsident Dr. med. Edgar Pinkowski hat die Sicherheit von Patienten oberste Priorität "Mit ihrem Vorschlag, die Erlaubnis zur Bezeichnung als Heilpraktiker mittelfristig auslaufen zu lassen, hat die FDP eine wichtige Diskussion angestoßen", sagt der hessische Ärztekammerpräsident Dr. Edgar Pinkowski. So weit sind die deutschen Ärztevertreter bisher nicht gegangen: Allerdings habe der Deutsche Ärztetag, zuletzt im Mai 2018, den Gesetzgeber dazu aufgefordert, im Sinne der Patientensicherheit, das Heilpraktikerwesen neu zu regeln. "Das geltende Heilpraktikergesetz von 1939 ist restlos veraltet. Wir sehen es als zwingend notwendig an, dieses Gesetz nach den aktuellen Erfordernissen der medizinischen Versorgung der Bevölkerung anzupassen bzw. Neues heilpraktikergesetz 2018 2019. gänzlich neu zu regeln", betont Pinkowski. Im Gegensatz zu den sonst im Gesundheitswesen geltenden Anforderungen an klar definierte fachliche Qualifikationen, erfordert die Heilpraktiker-Prüfung keine staatliche Ausbildung. Auch eine formalisierte Ausbildung ist nicht zwingend notwendig.