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Mit der Adelung der politisch und wohl auch persönlich eher speziellen Nina Hagen zeigt sie ihre, nun ja, fast bundespräsidial anmutende Inklusionsbereitschaft – über alle Haarfarbengrenzen hinweg. Dankbar darf man sein, dass niemand ihr deshalb bislang "Ostalgie" unterstellt hat. Die gesamte DDR-Musik wurde an einen Autohändler verscherbelt Auch zum 31. Jahrestag der Wiedervereinigung ist die Entscheidung – ja, wirklich! – bemerkenswert. Zum 80. Geburtstag von Brigitte Fassbaender: Für sie soll’s Rosen regnen. In Hitparaden und TV-Shows wird deutsche Kultur- und speziell Musikgeschichte auch heute noch vor allem westdeutsch erzählt. Kaum ein älterer Einwohner von Magdeburg, Gera oder Cottbus findet die Musik seiner Jugend dort wieder. Als es 1990 mit dem Mauer-Staat vorbei war, wurde das gesamte OEuvre des staatlichen Musiklabels Amiga an einen Autohändler verkauft, auch "Du hast den Farbfilm vergessen". Aber noch heute läuft die Musik ständig, nicht nur auf Onkel Hardys Geburtstag. [Wenn Sie alle aktuellen Nachrichten live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen können. ]
Hildegard Knef schaffte es nach Hollywood und grüßte zurück aus der verlockenden Ferne. Doch bei allem Geglitzer, Geflimmer, aller polyglotten Beredtheit blieb sie, deren Namen man wegen der angeblich leichteren Aussprechbarkeit für anglo-amerikanische Zungen auch "Neff" schrieb, im Grunde ein Heimatstar. Am stärksten prägte sie ihren Namen ihrer Heimat ein, und dies gleich so stark, dass nun alle Welt über sie herfiel, als sie für einige Filmsekunden splitternackt vor der heimischen Kamera stand. Sie war "Die Sünderin". Es war, als habe sie geradezu provokativ und mit Vorsatz der Gedächtniskirche ein Fenster eingeschmissen. Hildegard Knef galt fortan für lange Zeit als verrucht. "Mein Gott, war das eine Aufregung", erinnert sie sich, "ich konnte in kein Restaurant gehen, ohne dass eine Frau brüllte:, Fritz, wir gehen! Heute soll es regnen lied in english. '" Man rezensierte sie nicht mehr, man predigte von den Kanzeln gegen sie an. Das zementierte vorübergehend das Bröckeln ihrer Karriere. Sie begann eine neue. Sie schrieb ihre Lebenserinnerungen unter dem Titel "Der geschenkte Gaul" und fand damit einen Ton, der rührte und fesselte.