Abenteuer Lesen Von Stefan Schmöe / Fotos von Eduard Straub Selten ist in einer Oper so viel gelesen worden. Auch wenn man der Musik wegen gekommen sein mag, dem ersten Augenschein nach gilt's hier dem Buch: Bis hinunter in den Orchestergraben und über mehrere Galerien bis in den Bühnenhimmel hinauf hat Bühnenbildner Herbert Murauer eine gewaltige Bibliothek gebaut. Eine Bibliothek allerdings, wie sie Franz Kafka gefallen hätte, Tag und Nacht bevölkert von Menschen, deren Lebensinhalt diese Bibliothek zu sein scheint und die chamäleonhaft das etwas triste Graubraun der hölzernen Regale in ihre Kleiderordnung übernommen haben. Deutsche Oper am Rhein: „Die Zauberflöte“- Mehr als 100.000 Besucher in 100 Vorstellungen – DAS OPERNMAGAZIN. Das schreiende Blau der Stühle dagegen verleiht dem Raum eine komische Note. Die Zauberflöte - ein Lesestück. Das hohe Paar: Pamina und Tamino Als Vorspiel auf dem Theater hat Regisseur Christoph Loy eine Rahmenhandlung hinzuerfunden, die den Grundgedanken seiner Inszenierung vorab erklärt: Da disputieren zwischen Rokoko und Aufklärung eine Dame und ein Herr über den Primat von (weiblicher) Intuition und (männlicher) Vernunft – und nehmen verbal den auskomponierten Dualismus von Königin der Nacht und Sonnenpriester Sarastro vorweg.
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OBEN Sylvia Hamvasi (Erste Dame), Marta Márquez (Zweite Dame), Katarzyna Kuncio (Dritte Dame), UNTEN Bernhard Berchtold (Tamino), Richard Šveda (Papageno). FOTO: Hans Jörg Michel Der nächste spektakuläre Bilderzauber der Theatergruppe "1927" mit handgezeichneten Animationen und live agierenden Akrobaten, Sängern und Musikern ist bereits in Arbeit: Der Doppelabend "Petruschka / L'Enfant et les Sortilèges" feiert am Samstag, 9. März, Premiere im Opernhaus Düsseldorf. Karten und Informationen zu beiden Produktionen gibt es unter, im Opernshop Düsseldorf (Tel. Die zauberflöte dusseldorf. 0211. 89 25 211) und an der Theaterkasse Duisburg (Tel. 0203. 283 62 100). Titelfoto: OBEN Sylvia Hamvasi (Erste Dame), Marta Márquez (Zweite Dame), Katarzyna Kuncio (Dritte Dame), UNTEN Bernhard Berchtold (Tamino), Richard Šveda (Papageno). FOTO: Hans Jörg Michel
So plätschert die Oper etwas unbefriedigend ohne richtigen Schlusspunkt aus. Seine eigentlichen Sympathien hat Loy vorher schon klar zu erkennen gegeben: Für ihn sind (und Mozart hätte wohl nicht widersprochen) Papageno und Pamina das ideale Paar. Im vielleicht schönsten von vielen schönen Momenten hält Papageno verschämt wie ein Verwandter des Tramps Charlie Chaplins Pamina nach ihrer großen Arie ("Ach, ich fühl' es") eine rote Rose hin. Oper DÜSSELDORF: "Zauberflöte" - Schikaneders Experimentierkiste im Stummfilmgestus – DAS OPERNMAGAZIN. Und später, beim Duett von Papageno und Papagena, da wird Lebensziel der beiden: "so viele kleine Kinderlein" affirmativ dem Publikum entgegen gesungen. Diesen Kindern würde Loy die Welt wohl lieber anvertrauen als den eifernden Sarastros und Königinnen. Aus dieser Sicht hat der scheinbar schwache Schluss durchaus wieder seine Berechtigung: Wie auch Mozarts mehr volkstümliche als feierlicher Töne unterläuft auch die Inszenierung den vermeintlich erhabenen Schluss. Das ideale Paar: Pamina und Papageno Leider kann die musikalische Seite der Aufführung mit dem hohen Niveau der Inszenierung nicht mithalten.