Deutschlands Vertreter Malik Harris, der mit sechs Punkten Letzter wird, dreht am Ende seines Songs seine Gitarre um. Auf der Rückseite ist, anders als bei vorherigen Auftritten, eine Ukraine-Fahne zu sehen mit der Aufschrift "Peace" (Frieden). Auch die Isländerinnen haben auf ihren Instrumenten Ukraine-Fahnen. Sie rufen: "Peace for Ukraine! " - Frieden für die Ukraine. Eigentlich ist das beim ESC ein No-Go. "Texte, Ansprachen und Gesten politischer Natur" sind in der Show laut Regelwerk explizit verboten. Die Europäische Rundfunkunion EBU entscheidet sich aber für eine andere Auslegung der Statements - mit Verständnis statt Sanktionen. Die EBU zur dpa: "Wir (... ) betrachten die Äußerungen des Kalush Orchestra und anderer Künstler zur Unterstützung des ukrainischen Volks eher als humanitäre Geste und weniger als politisch. " Das Symbol der Sonne Am Ende zeigt die EBU angesichts des Leids in der Ukraine also Nachsicht. Eisenbahn-Romantik auf SR Fernsehen um 14:40 (17 May 2022). Eine andere subtilere Botschaft dürfte sie vermutlich aber vor der Show gar nicht erkannt haben: Kalush Orchestra wird in den sozialen Netzwerken der Ukraine für das Sonnen-Symbol gefeiert, das die Band beim Auftritt ins Bühnenbild eingebaut hat.
Auch Gregor Meyle wollte schon immer mal auf der berühmten 5th Avenue spazieren gehen. Vor einigen Monaten machte sich die mittlerweile flügge gewordene Stefan-Raab-Entdeckung also auf den Weg über den großen Teich und buchte zusammen mit seinem Produzenten Christian Lohr (Mick Jagger, Gianna Nannini) für einen kompletten Tag die Räumlichkeiten der weltberühmten Avatar Studios. Nun präsentiert sich das Ergebnis der Arbeit in New York, die kurz nach dem 24-Hours-Trip in sardinischen Gefilden noch ihren Feinschliff bekam. Schon nach wenigen Minuten lässt sich feststellen, dass dem gebürtigen Baden-Württemberger die Reise ins Land der unbegrenzten Möglichkeiten hörbar gut getan hat. Mit einem warmen, von Soul-lastigen Vibes bestimmten Sound im Rücken, spielt der Sänger mit der markanten Stimme gleich zu Beginn jede Menge Trümpfe aus ("Ich Glaub An Dich"). Auf der schwäbischen eisenbahn text und notes de version. Auch das anschließende "Das Beste Kommt Noch" sorgt mit jazzigem Flair und akzentuierten Orchester-Einwürfe für wohltuende Stimmung bei Freunden entspannter deutscher Songwriter-Kunst.
Der Moderator des öffentlich-rechtlichen Fernsehens, Timur Miroschnytschenko, heult vor Glück Rotz und Wasser, ihm bricht die Stimme weg beim Reden. "Wir siegen an der musikalischen Front, und wir siegen auch an dieser jenen Front. Streitkräfte der Ukraine, dieser Sieg ist für Euch, für jeden, der heute unser Land verteidigt", schluchzt er. "Haltet die Emotionen nicht zurück. Wenn Ihr weinen wollt, weint. " "Slawa Ukrajini! ", der Spruch von ESC-Sieger Oleh Psjuk, ist längst ein geflügeltes Wort, ein Schlachtruf. Als der letzte Ton seines Liedes beim Auftritt am Samstagabend in Italien verklungen ist, ist für den Ukrainer Schluss mit lustig: "I ask all of you: Please help Ukraine, Mariupol, help Asovstal - right now. " Auf Deutsch heißt das: "Ich bitte Euch alle: Helft der Ukraine, Mariupol, Azovstal. Auf der schwäbischen eisenbahn text - Get News Face. " In dem Asow-Stahlwerk haben sich rund 1000 Verteidiger von Mariupol verschanzt, die auf ihre Rettung warten. Psjuk bittet auch bei einer Pressekonferenz nach seinem Sieg um internationale Vermittlung, die zwar läuft, aber bisher keinen Durchbruch bringt.
"Die Emotionen, die man verstecken will, die andere Seite, die man nicht kontrollieren kann – diesen Kampf mit sich selbst versuche ich auf spielerische Weise darzustellen. " Joy Alpuerto Ritter ist eine Künstlerin mit vielen Facetten. Fragt man sie nach ihren Wünschen für das neue Jahr, sagt sie: "Ich würde mich gern als Choreografin etablieren, das ist der nächste Schritt, den ich gehen will. " Doch sie fügt rasch hinzu: "Aber ich will so lange tanzen, wie es geht! " Die Tanztage Berlin finden vom 4. bis 14. Januar in den Sophiensälen statt.
Der wohl wichtigste Termin für den choreografischen Nachwuchs der Hauptstadt sind die Tanztage Berlin. Seit mehr als zwei Dekaden ist das Festival eine feste Institution in der zeitgenössischen Tanzlandschaft der Metropole. Hier kommen junge Choreographen aus den verschiedensten internationalen Ausbildungsinstitutionen zusammen. Die Tanztage fanden 1989 zum ersten Mal unter dem Namen "Tanztage im Pfefferberg" statt. In den folgenden Jahren machte sich das lokale Festival – bestimmt für die freie Tanzszene – rasch einen Namen. Bis 2001 gastierte es im alternativen Kulturzentrum Pfefferberg am Prenzlauer Berg und zog aufgrund von Renovierungen des Gebäudekomplexes in die benachbarten Sophiensäle. Schließlich änderte man den Name zu "Tanztage Berlin". Mittlerweile beschränkt sich die Veranstaltungsreihe nicht nur auf die Bundeshauptstadt, sondern ist mit Europa und dem Rest Welt vernetzt. Die Tanztage Berlin spielen eine wichtige Rolle als Schnittstelle zwischen Tanz, bildender Kunst, Performance und Musik.
Im Fokus stehen außerdem auch Stücke, die sich mit verschiedenen Positionen auf dem Spektrum von Gender beschäftigen – von weiblicher Maskulinität bis hin zur Verweigerung jeglicher Geschlechtszuordnung. In diesem Jahr vernetzen sich die Tanztage Berlin mit dem Young Choreographers Festival in Athen und präsentieren zwei Arbeiten von griechischen Künstlerinnen. Im Rahmen der Kooperation stehen die Arbeitsbedingungen zwischen Selbstorganisation, solidarischer Ökonomie und privater Kulturförderung zur Diskussion. Raum für Austausch über den gesamten Festivalzeitraum bietet das Format Let's Talk About Dance. Wir laden euch herzlich ein zum diesjährigen Tanz-Marathon aus je sieben Premieren und Gastspielen – auf einen guten Start ins neue Jahr! MIT Asaf Aharonson, Youness Atbane + Youness Aboulakoul, Joy Alpuerto Ritter, Simone Detig, Lina Gómez, Przemek Kamiński, Mateusz Szymanówka + Marta Ziółek, Ana Laura Lozza + Bárbara Hang, Sara Mikolai, Reza Mirabi + Roland Walter, Emmilou Rößling, Helen Schröder und Die Neue Kompanie, Mey Seifan / Tanween Company, tanzfähig + Zwoisy Mears-Clarke, Xenia Taniko Gäste Katerina Andreou, Evangelia Kolyra KÜNSTLERISCHE LEITUNG Anna Mülter PRODUKTIONSLEITUNG Johanna Withelm PRODUKTIONSASSISTENZ Ece Tufan DRAMATURGISCHE BEGLEITUNG Thomas Schaupp, Maja Zimmermann Die 27.
Let's talk about dance Die Rahmenveranstaltung "Let's talk about dance" bietet auch dieses Jahr wieder allen Besucherinnen und Besuchern der Tanztage Berlin die Möglichkeit, im Anschluss der Aufführungen mit Künstlerinnen und Künstlern im Theater direkt ins Gespräch zu kommen und nach den Vorstellungen über die Tanzproduktionen diskutieren. Die Sophiensaele Mitte der neunziger Jahre von Sasha Waltz, Jochen Sandig und Jo Fabian gegründet haben sich die Sophiensaele mittlerweile zu einer der angesehensten Spielstätten für Tanz, Theater und Musik etabliert. Künstlerinnen und Künstler produzieren und spielen dort nicht nur, sondern die Sophiensaele sind auch ein wichtiger Ort der Vernetzung und richten seit 2001 die Tanztage Berlin aus. Wo bekommst Du Tickets für die Tanztage? Tickets bekommst Du in den Sophiensälen direkt oder an den einschlägigen Vorverkaufsstellen und Theaterkassen. Während der Tanztage Berlin hat die Abendkasse in den Sophiensälen gesonderte Öffnungszeiten: von 16 Uhr bis 20 Uhr.
Um das Verschwimmen von Dingen geht es auch in " Cascade " der Künstlerin Emmilou Rössling. In ihrer Tanzproduktion lässt Emmilou Rössling Bilder entstehen und wieder verschwinden. Können die Zuschauer noch ihrer eigenen Wahrnehmung trauen? Die Finanzkrise oder wie sehr unsere Gefühle politisch vereinnahmt werden und wir uns dadurch manipulieren lassen: Gesellschaft und Politik sind auch Themen des diesjährigen Festivals in den Aufführungen von Atbane und Aboulakoul Youness in " The Architects " sowie Szymanowka und Ziolek Kaminskis " So Emotional ". Tanz aus aller Welt Ein besonderes Highlight des Festivals ist die Aufführung von zwei Produktionen griechischer Choreografen des Young Choreographers Festival aus Athen. Lass Dich mitreißen und begeistern, wenn die Tanzwütigen zu den alljährlichen Tanztagen Berlin zusammenkommen und die Sophiensaele mit ihrer Tanzfreude ausfüllen. Mit dabei sind unter anderem: Helen Schröder, Zwoisy Mears-Clarke, Asaf Aharonson, Przemek Kaminski, Simone Detig, Mateusz Szymanówka, Emmilou Rößling, Youness Atbane und Youness Aboulakoul, Joy Alpuerto Ritter, Lina Gómez, Marta Ziólek, Xenia Taniko, Ana Laura Lozza, Sara Mikolai und Reza Mirabi.