Aus dem Türkischen von Gökalp Babayiğit.
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Home Kultur Literatur Orhan Pamuk Nachhaltiger Kaffee Türkischer Schriftsteller im Interview: Orhan Pamuk mahnt, die neue türkische Mittelschicht zu unterstützen 26. Mai 2017, 14:25 Uhr Lesezeit: 1 min Literaturnobelpreisträger Orhan Pamuk (Foto: dpa) In seinem ersten Interview zur politischen Lage seit dem Putschversuch äußert der Literaturnobelpreisträger außerdem scharfe Kritik an Ankara. Von Thomas Steinfeld Der türkische Schriftsteller und Nobelpreisträger Orhan Pamuk fordert die europäische Öffentlichkeit dazu auf, die freiheitlich gesonnenen Türken in der gegenwärtigen politischen Situation des Landes nicht im Stich zu lassen: Die Regierung des Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan repräsentiere allenfalls gut die Hälfte der türkischen Wähler. Liste türkischer Schriftsteller – Wikipedia. Daneben aber gebe es viele Menschen, deren politische und kulturelle Werte liberal und westlich bestimmt seien. In Zeiten der Verfolgung und Unterdrückung bedürften sie der Unterstützung. In einem ausführlichen Interview, das Pamuk der Süddeutschen Zeitung gab, nimmt er Stellung zu den jüngsten Ereignissen in der Türkei: zu Massenverhaftungen, zur Kündigung von hunderttausend Angestellten wie auch zur Unterdrückung der Presse- und Meinungsfreiheit: "Wenn es um Zensur geht, gibt es keine Logik. "
Er hat sich für verfolgte Kollegen stark gemacht, etwa für den vor Gericht gezerrten, kurdisch-stämmigen Yasar Kemal, den wichtigsten Autoren des Landes. Oder für Salman Rushdie, den die Mullahs in Iran töten wollten, weil er sich mit seinen "Satanischen Versen" die Freiheit genommen hatte, den Islam nicht ganz so ernst zu nehmen wie die Eiferer in Teheran. Pamuk selbst eckte mit seinem Roman "Schnee" an, in dem Islamisten, Nationalisten und Militär keine gute Figur machen. Schon damals gab es Ärger. Danach hat Pamuk ein Sakrileg begangen und das größte Tabu seines Heimatlandes angesprochen: den Massenmord an den Armeniern im Ersten Weltkrieg. "Man hat hier dreißigtausend Kurden umgebracht. Und eine Million Armenier. Türk schriftsteller orman clark. Und fast niemand traut sich, das zu erwähnen. " Es folgten Morddrohungen und ein Verfahren wegen "öffentlicher Herabsetzung des Türkentums", was aber eingestellt wurde. Pamuk äußert sich inzwischen kaum noch öffentlich. Zur Klage des eifernden Anwalts sagte er nur: "Ich habe in meinem Roman nichts geschrieben, was auf Atatürk deutet. "