Unternehmen benötigen häufig zusätzlich zum Eigenkapital Fremdkapital, um die Zeit bis zum ersten Gewinn auf dem Verkauf der Güter bzw. Leistungen zu überbrücken. Meistens wird das Fremdkapital durch einen Kredit bezeichnet. Dieser Kredit weist in den meisten Fällen folgende Merkmale auf: Die Gläubiger sind von der Geschäftsführung gänzlich ausgeschlossen und besitzen einen verbrieften Anspruch auf Zins und Tilgungszahlungen. Beim Fremdkapital sind die Verzinsungs- und Rückzahlungsansprüche immer unabhängig vom Erfolg des Kreditnehmers. Im Insolvenzfall nimmt der Fremdkapitalgeber eine bevorzugte Stellung gegenüber anderen Gesellschaftern des Unternehmens ein. In der Bilanz wird das Fremdkapital auf der Passivseite ausgewiesen. Fremdkapital unterscheidet man einerseits nach der Zeitdauer der Überlassung in langfristiges und kurzfristiges Fremdkapital und andererseits nach der Art der Fremdkapitalaufnahme in Anleihen, Hypotheken oder Kredite. Kurzfristiges Fremdkapital Kurzfristiges Fremdkapital bezeichnet man auch als kurzfristige Verbindlichkeiten.
Als kurzfristiges Fremdkapital gelten alle Verbindlichkeiten, Kredite und Darlehen mit Zahlungsziel/Laufzeiten unter 1 Jahr. Bei der Liquiditä 2. Grades werden zu den flüssigen Mitteln noch die kurzfristigen Forderungen addiert: Je höher die Liquidität, umso besser ist die Zahlungsfähigkeit (Solvenz) eines Unternehmens. Die Liquidität gilt daher auch als Gradmesser für eine drohende Insolvenz. Gesamtkapitalrentabilität Zur Berechnung der Gesamtrentabilität (Gesamtkapitalrendite) werden Gewinn und Zinsen auf Fremdkapital in Bezug zum Eigenkapital gesetzt. Die Gesamtkapitalrendite gibt Auskunft darüber, wie hoch die Erträge aus investiertem Gesamtkapital ausfallen. Vorteile von Fremdkapital Für ein Unternehmen kann es attraktiv sein, viel Fremdkapital zu haben, da Eigenkapital teurer ist als Fremdkapital. Der Hintergrund: Fremdkapitalkosten (Zinsen) sind in vielen Ländern steuerabzugsfähig, Eigenkapitalkosten (also der Verzicht auf Zinserträge durch Investitionen) aber nicht. Hinzu kommt, dass Fremdkapitalgeber grundsätzlich keine Mitbestimmungsrechte im Unternehmen haben.
home Rechnungswesen Jahresabschluss Bilanzkennzahlen Liquidität ersten Grades Die Kennzahl der Liquidität ersten Grades beschreibt das Verhältnis der gesamten flüssigen Mittel mit dem kurzfristigen Fremdkapital eines Unternehmens Liquidität ersten Grades Formel Bedeutung: Als kurzfristiges Fremdkapital werden hier Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen angesehen, aber auch Bankkredite und Darlehen mit einer Laufzeit von weniger als einem Jahr sowie (kurzfristige) Rückstellungen. Beispiel: Erhält man als Ergebnis eine Liquidität von 60% zeigt dies, dass z. B. Verbindlichkeiten gegenüber einem Lieferanten mit 60% der gesamten flüssigen Mittel bezahlt werden können. Bitte bewerten ( 1 - 5): star star star_border star_border star_border 2. 00 / 5 ( 16 votes) Der Artikel "Liquidität ersten Grades" befindet sich in der Kategorie: Bilanzkennzahlen
Was ist das Fremdkapital? Fremdkapital bildet in der Betriebswirtschaftslehre das Gegenteil von Eigenkapital und bezeichnet die Schulden – Verbindlichkeiten und Rückstellungen – eines Unternehmens. Es bildet damit den Kapitalteil des Unternehmens, das nicht den Eigentümern selbst, sondern fremden Kapitalgebern (Gläubigern) gehört. Fremd- und Eigenkapital bilden zusammen das Gesamtkapital eines Unternehmens. Arten des Fremdkapitals Zum Fremdkapital zählen nach §266 HGB folgende Posten: Rückstellungen Unter Rückstellungen werden alle ungewissen Verbindlichkeiten zusammengefasst. Sie werden zwar erwartet, können in ihrer Höhe und ihrem Bestehen zum aktuellen Zeitpunkt aber noch nicht konkretisiert werden. Zu unterscheiden sind sie von den Rücklagen, die zum Eigenkapital eines Unternehmens gehören. Rückstellungen für Pensionen und ähnliches: Dazu zählen ungewisse Verbindlichkeiten aus der betrieblichen Altersversorgung für Pensionen von Arbeitnehmern. Steuerrückstellungen: Steuerrückstellungen müssen als Sicherheit für Posten wie Körperschaftssteuer, Gewerbesteuer und Umsatzsteuer gebildet werden.