"Trockener Witz und grimmiger Charme": Mainzer Staatstheater zeigt Erich Kästners Roman-Klassiker in einer modernen Bühnenfassung. Rasant soll es zugehen und poetisch zugleich. MAINZ - Am kommenden Sonntag wird im Großen Haus am Staatstheater das Familienstück "Pünktchen und Anton" Premiere haben, Regisseur Niklaus Helbling hat Erich Kästners Roman gemeinsam mit seiner Frau Brigitte Helbling für die Bühne bearbeitet. Rasant soll es zugehen, in 75 Minuten spielt sich die Handlung ab, die neben zarten, kindlichen Gedanken ebenfalls Elemente eines Krimis beinhaltet. Im Gespräch vor der Premiere erläutert Helbling gemeinsam mit Dramaturgin Katrin Maiwald, Kathrin Doering, Referentin für Kommunikation, und ihrer Kollegin Tina Kraft seine Gedanken zu "Pünktchen und Anton". Besonders reizt ihn, dass in dem Roman Klassenunterschiede und der Umgang mit ihnen thematisiert werden; "auch den Erwachsenen wird etwas erzählt, das Bestand hat", meint Helbling. Mit seiner Frau hat sich der Regisseur in der Theaterfassung ganz eng an Kästners Text orientiert.
Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung vom 12. 10. 1997, S. 012 / Seitenüberschrift: Jugend schreibt / Kinder Ressort MAINZ. Hier spielen Kinder die Hauptrolle: "Pünktchen und Anton" wurde vor mehr als 50 Jahren von Erich Kästner geschrieben, und es wird jetzt im Mainzer Theater unterhaus aufgeführt. Obwohl Kästner gestorben ist, und es viele Jahre her ist, daß er seine Geschichten für junge Leser schrieb, werden sie immer noch gern von Kindern gelesen. Das Stück handelt von den zwei Freunden Pünktchen und Anton. Pünktchen ist ein kleines Mädchen und heißt in Wirklichkeit Luise. Sie ist die Tochter eines reichen... Lesen Sie den kompletten Artikel! Pünktchen und Anton: Theater mit und für Kinder Ein Stück im Mainzer unterhaus erschienen in Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung am 12. 1997, Länge 787 Wörter Den Artikel erhalten Sie als PDF oder HTML-Dokument. Preis (brutto): 4, 68 € Alle Rechte vorbehalten. © F. A. Z. - Frankfurter Allgemeine Zeitung
Das Staatstheater zeigt Erich Kästners bekannten Roman als Familienstück auf der Bühne: Pünktchens Eltern haben so wenig Zeit, dass ihre Tochter, die eigentlich Luise Pogge heißt, die meiste Zeit mit der gutherzigen Haushälterin Berta, ihrem Kindermädchen Fräulein Andacht oder sich selbst verbringen muss. Antons Mutter ist immer für ihren Sohn da, aber jetzt liegt sie krank im Bett und hat so wenig Geld, dass Anton heimlich nachts Streichhölzer und Schnürsenkel verkauft. Wer ihm aber dabei hilft, ist keine andere als Pünktchen, denn die beiden sind die besten Freunde. Und das ist ein großes Glück – besonders als sich herausstellt, dass ausgerechnet der Liebhaber von Fräulein Andacht bei den Pogges einbrechen will. Denn nun sind Mut, Fantasie und Tatkraft gefragt und davor scheinen Pünktchen und Anton nur so zu strotzen! Am Ende sollen sich auch die Eltern der beiden kennenlernen, die sich ohne die Nähe ihrer Kinder wohl nie begegnet wären. Gerade heute, wo die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinandergeht, entfaltet die Detektivgeschichte, die die besondere Freundschaft von Pünktchen und Anton ins Zentrum stellt, utopische Strahlkraft für Kinder und Erwachsene.
Weite Teile der Handlung spielen bei Nacht, wenn die Kinder heimlich Schnürsenkel und Streichhölzer auf der Straße verkaufen: Anton aus purer Existenznot und Pünktchen als Begleitung ihres entgleisten Kindermädchens. Fliegende Rollenwechsel Kästners Stoff ist wie bittere Medizin dargereicht mit sehr viel Zucker. Der Zucker, das ist die Freundschaft zwischen den Protagonisten, brillant dargestellt von Elena Berthold und Julian von Hansemann: Sie stehen kompromisslos füreinander ein – sei es im Angesicht des hinterlistigen Klepperbein, einer strengen Lehrerin oder des Teufels Robert – und haben verdammt viel Spaß dabei. In einer Welt, in der Termindruck, Eskapismus und Krankheit den Alltag der übrigen Bezugspersonen bestimmen, werden Pünktchen und Anton durch ihre bedingungslose Freundschaft vorübergehend zur einzigen Konstante für den anderen. Dieser Aspekt wird untermalt durch den großartig umgesetzten fliegenden Rollenwechsel aller weiteren Darsteller: Klaus Köhler gibt sowohl den fürsorglichen, erfolgreichen, mitunter devoten Vorzeigebürger Direktor Pogge als auch den dominanten, kriminellen Robert, der das labile Fräulein Andacht nur ausnutzt.
Die Lebenswelten von Luise, genannt Pünktchen, und ihrem Freund Anton könnten unterschiedlicher kaum sein. Pünktchens Eltern sind wohlhabend, Antons Mutter weiß häufig nicht, wo sie das Geld für die nächste Mahlzeit hernehmen soll. Deshalb verkauft Anton jeden Abend auf der Brücke Schnürsenkel. Dort sehen sich die beiden oft, denn Pünktchen assistiert heimlich ihrem Kindermädchen Fräulein Andacht beim allabendlichen Streichholzverkauf. Aber plötzlich stellt Anton fest, dass Fräulein Andacht gar nichts Gutes im Schilde führt und schreitet ein. Kästners Kinderbuch-Klassiker ist eine spannende Abenteuergeschichte über Mut, Solidarität und eine ganz besondere Freundschaft. Nach der erfolgreichen Inszenierung von »Emil un de Detektive« eine weitere Arbeit von Regisseur Gero Vierhuff und seinem spielfreudigen Ensemble.
Studienausgabe zum Grundlagenwerk der Waldorfpädagogik Stefan Lebers umfassender Kommentar zur Allgemeinen Menschenkunde, den grundlegenden Vorträgen Rudolf Steiners zur Begründung der Waldorfschule, ist für Lehrer und Studierende ein unentbehrliches Arbeitsmittel. Wer sich mit dem pädagogischen Ansatz der Anthroposophie vertraut machen will, findet hier eine Fülle von Anregungen, Erläuterungen und Verständnishilfen. Allgemeine menschenkunde steiner wife. Dieser Kommentar zu den 1919 gehaltenen Vorträgen Rudolf Steiners über die anthropologischen Grundlagen der Waldorfpädagogik ist einzigartig: Schritt für Schritt erläutert er Steiners oft nicht leicht zu verstehende Ausführungen, knüpft Verbindungen zu anderen Stellen in Steiners Gesamtwerk und schlägt Brücken zu Erkenntnissen der modernen Physiologie, Medizin, Psychologie, Sprachwissenschaft und Kunst. Die zahlreichen Aufschlüsselungen und Querverweise erschließen ein Gesamtbild der anthroposophischen Menschenkunde. • Einleitend zu jedem Vortrag findet sich ein ausführlicher Überblick, der den Inhalt konzentriert referiert und die Struktur deutlich macht.