Variszisch gefaltete Gesteinsfolgen (Schiefer, Quarzite, Grauwacken) bilden hier eine für Deutschland einmalige vollständige Serie vom Präkambrium bis Unterkarbon. Durch die variszische Faltung entstanden Südwest-Nordost-streichende Sattel- und Muldenstrukturen, wie hier im Blatt das Schwarzburger Antiklinorium bzw. das Ostthüringische Synklinorium. Die paläozoischen Sedimente wurden dabei gebietsweise schwach metamorph überprägt (Phyllitisierung) und geschiefert. In der Umrandung der Mittelgebirge lagern Zechstein-Sedimente ( u. a. Kupferschiefer), wobei besonders große Vorkommen zwischen Lauchroden und Bad Liebenstein bzw. zwischen Königsee und Bad Blankenburg aufgeschlossen sind. Die Füllung des Thüringer Beckens im Nordost-Teil des Kartenblattes besteht aus mächtigen Sedimentfolgen der Trias. Die Muldenstruktur des Beckens bedingt den Ausbiss älterer Sedimente im Randbereich der Mulde und jüngeren im Zentrum, d. h. Geologische karte thüringen. vom Buntsandstein über Muschelkalk zum Keuper. Sie sind z. T. von pleistozänem Löss, Fließerden oder fluviatilen Lockersedimenten überlagert.
Überblick Der Schnitt durch das geologische Profil Thüringens führt vom Großen Gleichberg im Südwesten über den etwas höheren Schneeberg und weiter nordöstlich bis nach Eisleben in Sachsen-Anhalt und ist in der Karte 12. 1 "Geologie" eingezeichnet. Der höchste Punkt wird am Großen Beerberg im Thüringer Wald erreicht. In Thüringen gibt es mehrere geologische Teilräume, deren Gesteine aus verschiedenen Abschnitten der Erdgeschichte stammen (siehe Karte 12. 1 "Geologie"). Geologische karte thüringen digital. Der geologische Profilschnitt zeigt die Teilregionen Thüringer Wald und Thüringer Becken. Thüringer Wald Der Thüringer Wald erhebt sich wie eine schmale Scholle aus dem Werratal im Südwesten und dem Thüringer Becken im Nordosten. Es überwiegen Gesteine aus dem Perm, die von mächtigen Graniten (altes Ergussgestein) durchbrochen werden. Granit entsteht durch die langsame Erstarrung von Magma (= Ergussgestein) in der Erdkruste und zeichnet sich durch seine besondere Härte und Wetterfestigkeit aus. Jüngeren Alters sind die magmatischen Ergussgesteine wie Basalt, aus dem sich auch der Große Gleichberg (679 m) aufbaut.
Präkambrische Metamorphite im Bayerischen Wald Die ältesten Gesteine Deutschlands entstanden im Präkambrium vor mehr als 540 Mio. Jahren. Man findet sie im Böhmer, Bayerischen und Oberpfälzer Wald, im Erzgebirge und Lausitzer Bergland, im Sächsischen Granulitgebirge, in der Münchberger Masse, im Schwarzwald sowie in Teilen des Odenwalds und Spessarts. Die Sedimentgesteine dieser sog. Kristallingebiete wurden im Devon und Karbon stark metamorphosiert und von granitischen Tiefengesteinen durchdrungen. Kambrium und Ordovizium im Vogtland Im Kambrium, Ordovizium und bis ins Silur (vor 540 bis 410 Mio. Geologische karte thüringen online. Jahren) überfluteten flache Meere den deutschen Raum, wovon heute Tonschiefer und Sandsteine in Sachsen und Nordostbayern zeugen. Devon im Hunsrück Im Devon (vor 417 bis 358 Mio. Jahren) vertieften sich diese Meere zu großen Becken, in denen sich mächtige Sedimente anhäuften. Heute zeugen davon die Tonschiefer, Sandsteine und Kalksteine im Rheinischen Schiefergebirge, Hunsrück und Taunus und im Harz sowie im Thüringisch-Fränkisch-Sächsischen Schiefergebirge.