Es wurden Barrieren im Akutkrankenhaus, die sich auf die adäquate Begleitung im Sterbeprozess auswirken können, erforscht und identifiziert und es liegen auch Ideen vor, wie der Pflegeprozess an die Bedürfnisse in der palliativen Versorgung angepasst werden kann. Die Ergebnisse lassen sich auf die Praxis zurückführen, sind realistisch von dort ermittelt und an den Teilnehmer*innen der Studien orientiert. Die Ideen bzw. Vorschläge für die Anwendung in der Praxis sind ebenfalls realistisch und im praktischen Alltag umsetzbar. Für die Praxis wäre sinnvoll, die kulturelle Kompetenz zu trainieren und interkulturelle Teamarbeit zu fördern. Für die Forschung ist es wichtig, bei dem Thema zu bleiben, es weiterzuentwickeln und weitere Aspekte und Möglichkeiten zu finden, wie der Pflegeprozess an die Bedürfnisse muslimischer Patient*innen in der palliativen Versorgung angepasst werden kann. Die herangezogene Literatur kann bei der Verfasserin () angefordert werden.
(2018) wurde herausgefunden, dass die Festlegung der Einsatzregeln für die Diskussion von Diagnose und Prognose wichtig sind. Außerdem wurde festgestellt, dass Themen wie die Herausforderung der Sprache zum Patient*innenverständnis, zum Verstehen der Migrationserfahrungen, um Vertrauen aufzubauen und die wichtige Rolle der Familie unter Berücksichtigung der Patient*innenpräferenzen von großer Bedeutung sind, um die Bedürfnisse muslimischer Patient*innen zu verstehen und auch zu ermitteln, auf welche Barrieren die Pflegekräfte im Akutkrankenhaus stoßen. In der Studie von Borhani, Hosseini & Abbaszadeh (2013) wurden die Bedürfnisse der Sterbenden und die Barrieren aus Sicht von Intensivpfleger*innen erforscht. Der Wert der Teilnahme an der Pflege am Lebensende und der Respekt gegenüber sterbenden Patient*innen zeigte sich in der Studie als ein wissenschaftlich bedeutsamer Aspekt. Die Studie von Tayeb et al. (2010) hatte zum Ziel, die Zukunft der Gesundheit und Pflege älterer Menschen in Bezug auf die Wahrnehmung des "guten Todes" zu überprüfen, um ihre Gültigkeit für muslimische Patient*innen zu bestimmen, neue Perspektiven zu identifizieren und zu beschreiben.
Der Islam gehört mit zur weiterbreitesten Religion. Die fast 900 Millionen Anhänger sind im Mittleren Osten, asiatischen Gebieten der ehem. Sowjetunion, dem westliche China, Afrika, Malaysia, Indonesien und auf dem indischen Subkontinent beheimatet. In Deutschland leben rund 2 Millionen Muslime die zum größten Teil aus der Türkei stammen. Dies hat zur Folge, dass es auch immer häufiger vorkommt, dass Menschen mit muslimischen Glauben in Altenheimen einziehen und wohnen. So wie bei den Christen, spielen auch bei Muslimen gewisse Rituale eine große Rolle, insbesondere dann, wenn ein Muslime im Sterben liegt. Für Muslime gibt es ein Leben nach dem Tod, welches nur eine weitere Stufe in Gottes allumfassenden Plan für die Menschheit darstellt. Der Tod einer geliebten Person wird als temporäre Trennung betrachtet. Er ist der Wille Gottes, deshalb darf nicht mit ihm gehadert werden. Fromme Muslime glauben, dass Leid und Sterben Teile von Gottes Plan sind und es die Pflicht der Menschen ist zu versuchen, dass zu akzeptieren, was Gott ihnen schickt und sich seinem Willen zu unterwerfen, so schwer es auch fallen mag.
Das hilft nicht nur bei einer selbstbestimmten Lebensführung, sondern hält fit. Diesen Unterschied muss man den Menschen erklären. Waschvorgänge sind generell sehr heikel, wenn das andere Geschlecht diesen durchführt. In der Praxis hat es sich bewährt, wenn man dem Pflegebedürftigen den Waschvorgang erklärt und sich langsam an die problematischen Zonen herantastet. Ein weiteres Problem kann das Waschen mit einem Waschlappen darstellen. Muslime sollen sich zu bestimmten Anlässen mit fließendem Wasser waschen. Hier hat es sich bewährt eine Kanne mit Wasser neben das Bett zu stellen und den Waschvorgang mit diesem Wasser durchzuführen. Achselhaare und die Haare im Intimbereich gelten als unrein. Diese sollten regelmäßig entfernt werden. Fußnägel und Fingernägel sollten ebenfalls regelmäßig geschnitten werden, damit diese nicht zu lang werden. Auch bei Ankleidevorgängen ist es respektvoll den Pflegebedürftigen alles zu erklären und diese langsam daran zu gewöhnen. Es ist aber auch wichtig die Grenzen zu setzen.
B. bestimmte kulturelle oder religiöse Regeln beachten möchte. In solchen Fällen muss man auf Angebote der kulturspezifischen Altenpflege achten. Eine kultursensible Pflege zu gewährleisten ist nicht ganz einfach. Dabei geht es nicht alleine um die Einhaltung religiöser Regeln, sondern im wesentlichen um den Respekt gegenüber Kultur und Religion. Ein Beispiel ist der Waschvorgang. Wenn weibliche Pflegekräfte einen muslimischen Mann waschen, können diese den Blick etwas senken, um direkten Blickkontakt zu vermeiden. Dabei geht es nicht um Unterwürfigkeit, sondern um Vermeidung des Schamgefühls. Andere Dinge sind ganz einfach zu bewerkstelligen. Hierzu zählt das Essen. Genauso wie es heutzutage üblich ist, dass es ein vegetarisches Gericht auf dem Speiseplan gibt, kann man ein Gericht servieren, welches auf Muslime ausgelegt ist. Aufklärung ist ebenso wichtig. In vielen Ländern mit muslimischer Bevölkerung wird alten Menschen alles abgenommen. In den europäischen Ländern werden alten Menschen eher dazu ermutigt möglichst viele Dinge noch selber zu machen.
Letzten Hochrechnungen zufolge, lebten zum Ende des Jahres 2015 rund fünf Millionen Muslime und Muslimas in Deutschland (BAMF, 2016). Rückblickend auf die darauffolgenden Jahre ist im Hinblick auf die weitere Zunahme von geflüchteten Menschen, aus mehrheitlich islamisch geprägten Ländern, eine aktuell größere Zahl der muslimischen Bevölkerungsgruppe in Deutschland einzuschätzen (BAMF, 2018 [1]; BAMF, 2018[2]). Die meisten Muslime hierzulande stammen aus der Türkei, gefolgt von Ländern des Nahen Ostens und Südost-Europa (BAMF, 2016). Kultur als komplexes Phänomen Setzt man sich mit transkultureller Pflege auseinander, stößt man zunächst auf den Begriff der "Kultur ". So selbstverständlich er im alltäglichen Sprachgebrauch verwendet wird, beschreibt dieses Wort ein hochgradig komplexes Phänomen (de Jong, 2003; Zielke-Nadkarni, 2003) Mensch ist demnach grundsätzlich ein Teil verschiedenster (Sub-)Gruppen und bildet somit auf Grundlage etlicher Einflüsse seine individuellen Grundvorstellungen aus (de Jong, 2003).
Die Versorgung von Patient*innen muslimischen Glaubens am Lebensende ist ein wichtiger Bestandteil im pflegerischen Alltag. Tina Rikalo stellt in einer Zusammenschau von sieben Studien dar, welchen Herausforderungen Pflegekräfte im Akutkrankenhaus gegenüber stehen und was transkulturelle Pflegekompetenz eigentlich ausmacht. Bei einem Viertel der Bevölkerung Deutschlands handelt es sich um Menschen mit einem Migrationshintergrund, davon sind ca. 4, 7 Millionen Menschen muslimischen Glaubens. Die Versorgung von Patient*innen muslimischen Glaubens am Lebensende ist ein wichtiger Bestandteil eines pflegerischen Alltags und der Prozess sollte auf die Bedürfnisse bestmöglich angepasst werden. Da es nicht nur in Deutschland sondern auch in Österreich immer mehr Menschen muslimischen Glaubens gibt, wird diesem Thema noch mehr Wichtigkeit beigemessen. Gülal (2012) schreibt in seinem Artikel, dass jeder Patient ein Individuum mit eigener Geschichte, Persönlichkeit und Weltanschauung ist. Somit gibt es keine generische "Checkliste" für den Umgang mit muslimischen Patient*innen.